Reisedoku by Kronkorken #2

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Reisedoku by Kronkorken #2.
Eine Serie in loser Folge und ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder korrekte zeitliche Einordnung. Nur bunte Bildchen auf Blech zur Erinnerung an Bierchen aus aller Herren und Damen Ländern. In 21 Zacken um die Welt by TwoBeers.

Diesmal mit: Franziskaner Kellerbier, Natur Russ, Gösser Märzen, Berliner Kindl, Guiness, Stiegl, Goldbräu, Starkenberger Bier, Schneider Weisse TAP 1 -2 – 4 – 7, Zillertal Bier, Gutmann Gutes Bier, Paulaner, Riedenburger Brauhaus, BRLO, Augustiner und anderen.

Marrakesch Kurztrip – Tipps für einen gelungenen Aufenthalt

Ein Reisebericht für alle die wissen möchten, was man bei seinem Aufenthalt in Marrakesch tun und vor allem lassen sollte, damit diese außergewöhnliche Städtereise kein Alptraum wird, sondern ein Märchen aus 1001 Nacht.

Marrakesch; nicht umsonst „die Perle des Südens“ genannt. Eine riesige quirlige orientalische von Wüste umgebene Oase, die zu Fuße des Atlasgebirges liegt und einiges zu bieten hat.

Ich bin von den unerwarteten Eindrücken und Erlebnissen etwas überrollt worden und möchte Euch mit Dos & Don’ts den Aufenthalt vereinfachen bzw. ein bisschen drauf vorbereiten. Marrakesch ist im Vergleich zu anderen Großstädten sicherlich nicht nur für Europäer schwierig. Wer sich aber an ein paar Regeln hält bzw. ein paar Hinweise beachtet und sich dann einfach drauf einlässt, taucht in eine auf ihre magische Art andere Welt ein, die einen dann vielleicht nicht mehr loslässt.

Wie bei fast allen Reisen kann man Marrakesch entweder über einen Reiseanbieter als Pauschalreise buchen oder auf eigene Faust erkunden. Sicherlich ist die Buchung über einen Spezialisten die bequemere. Diesmal sollte es aber das do-it-yourself Paket sein.

Unsere Flugzeit betrug von München aus knappe 5 Stunden und es musste einmal umgestiegen werden. Leider gibt es von München aus keine Direktflüge, was die Gesamtreisezeit für An- und Anreisetag auf fast 10 Stunden pro Tag (Anfahrt zum Flughafen, Einsteigewartezeit, Umsteigewartezeit etc.) verlängerte.

Tipp: wer keine Direktflüge bekommt, sollte entweder eine sehr frühe Abflugzeit am Anreisetag wählen (dann hat man noch einen halben Tag vor Ort) oder  eine späte Abflugzeit am Abreisetag. Auf jeden Fall so wählen, das man mindestens 2 ganze Tage in Marrakesch zur Verfügung hat.

Am Flughafen in Marrakesch angekommen erwartet einen dann die erste Aufgabe: jemanden finden, der einen in das Hotel bringt. Das Taxi.

Noch erschlagen vom wunderbaren tollen ersten Eindruck (der gigantische Bau der Flughafenhalle, die Palmen, Sonne und Wärme) ging der Blick und Gang sofort zur Taxisammelstelle. Dort angekommen wimmelte es nur so von Fahrern die einen mitnehmen wollen; automatisch wird man in das nächste zugewiesene Taxi regelrecht geschubst und los geht es. Bei dem ganzen Gewusel hatte ich wohl eher durch Zufall eine Tafel mit Tarifen und irgendwas mit 100 MAD gesehen. Das sollte mir später noch zu Gute kommen. Nach nicht einmal 10 Minuten waren wir auch schon am Hotel und der Fahrer wollte 200 MAD („Taxameter kaputt“ – wurde gesagt). Erschien mir viel: knapp € 20 für die kurze Fahrt. Ich dachte an die 100 MAD = € 10 an der Tafel; sagte meinen Preis und nach hartnäckigem hin und her sagte er o.k. Der tatsächliche Preis bei unserer Rückreise lag übrigens bei lediglich 70 MAD!

Tipp: vor der Buchung im Hotel fragen, ob ein Flughafentransfer inklusive ist. Oder dann wenigstens im Hotel fragen, was die Fahrt mit dem Taxi vom Flughafen ins Hotel kosten würde. Spart Zeit, Kosten und Nerven.

Taxifahren in Marrakesch ist wirklich abenteuerlich und mit jeder Taxifahrt macht man eine neue Erfahrung; deshalb:
Hinweis:
* wenn möglich immer einen Local (Hotel Concierge, Restaurant, Guide, etc. ) das Taxi rufen und den Preis mit dem Fahrer vereinbaren lassen
* wenn das nicht geht, immer vorher fragen was die Fahrt kostet (handeln!); auch hartnäckig sein und ein Taxi auch mal weiter fahren lassen und das nächste nehmen (denn manchmal sind die Taxifahrer echt frech)
* darauf gefasst sein, dass man einen Fahrer erwischt, der nicht lesen kann (zu mindestens kein Englisch oder Deutsch – aber nickt wenn man ihm die Adresse hinhält) und plötzlich irgendwo landet oder gar unterwegs einen Kollegen fragt und es dann doch mehr kosten soll weil er ja viel länger gefahren ist
* eine beliebte Masche ist auch die „Preis pro Person“ Nummer. Dabei verwandelt sich der vorher vereinbarte Betrag am Zielort plötzlich zu einem „Kopfgeld“ – Fahrpreise gelten natürlich immer pauschal für alle Fahrgäste zusammen, also nicht verunsichern lassen
* Wer schüchtern ist hat schlechte Karten. Dann einfach so lange auf ein Taxi warten, bei dem das Taxameter funktioniert
Tipp:  Zur Sicherheit immer das Navi vom eigenen Handy anlassen; dann kann man sehen wo es lang geht (man weiß ja wo man hin möchte) und ggf. den Fahrer lotsen

Die Auswahl an Hotels und Unterkünften in Marrakesch ist groß.
Vom einfachen Hostel bis zum 7 Sterne Hotel; alles dabei.
Wer sich viel Taxifahrerei ersparen möchte sollte sich ein Riad inmitten der Altstadt nehmen. Das sind meist kleinere traditionelle Herrenhäuser (hat irgendwie was von einem Minipalast) mit wunderschönen kleinen Innenhöfen zum Relaxen.
Wer es jedoch etwas luxuriöser möchte und sich nach Wellness und Entspannung sehnt, kann das in den außerhalb gelegenen Hotels tun. Diese bieten je nach Ausstattung: Pool, Spa, Bar, eigene Restaurants und Fitnesseinrichtungen oder manchmal auch Tennisplätze. Für jeden Geldbeutel etwas dabei.

Meine Wahl fiel auf das Boutique Hotel etwas außerhalb der Altstadt. Dem AL FASSIA AGUEDAL.
Mit 27 tollen Zimmern im typischen marokkanischen Stil, einem eigenen Restaurant und einem nicht zu großen Pool umgibt der ockerfarbene Bau – der sich aus 3 Riads zusammenschließt – einen wunderschönen Innenhof mit Palmen. Bereits auf deren Internetseite wird angekündigt, dass sich die Managerin des Hotels – Myra – um einen kümmert um den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten; und man soll es kaum glauben: dem war auch so. Gleich bei unserer Ankunft empfing sie uns auf ihre freundliche und quirlige Art. All´ unsere Wünsche wurden schnell umgesetzt; sei es der Cocktail am Pool, der kleine Snack, eine Reservierung im eigenen Restaurant in dem es leckere Tajinen-Gerichte gibt, Tipps für Ausflüge oder auch die Organisation von Taxifahrten. Während unseres gesamten Aufenthalts fühlten wir uns wohl und das Personal war immer aufmerksam aber angenehm zurückhaltend. Hier kommt man sich nicht wie irgendjemand unter hunderten von Gästen vor, sondern eher wie in einer Familie mit gewissem Abstand. Und nicht zu vergessen der Tipp einmal aufs Hoteldach mit einem Drink zum Sonnenuntergang zu gehen. Wow. Sonnenuntergang über den Dächern von Marrakesch und im Hintergrund das Atlasgebirge. An dieser Stelle ein großes Dankeschön für alles an Myra & Ahmed !

Achja. Vielleicht noch ein interessantes Thema.
Sicherlich stolpert auch ihr bei eurer Hotelsuche über das Ausstattungsmerkmal: Schallschutz
Anfangs hatte ich mich gewundert und gedacht es geht nur um an lauten Straßen gelegene Zimmer. Falsch gedacht. Es geht um den Fluglärm.

Hinweis: Denn der Flughafen von Marrakesch liegt nur knappe 10 Minuten von der Altstadt  entfernt. D.h. eigentlich sieht und hört man die Flieger immer – so nah sind die. Wer also auf Nummer Sicher gehen will und einen leichten Schlaf hat, sollte bei seiner Hotelwahl darauf achten, dass Schallschutzfenster vorhanden sind.
Das AL FASSIA hat keine. Und ganz ehrlich; wir haben im Zimmer selten ein Flugzeug gehört. Am Pool – ja – man kann fast die Fahrgestellnummer lesen. Ich persönlich fand es am Pool auch überhaupt nicht nervig. So kam man wenigstens immer wieder in Fernweh-Laune 🙂

Tipp: Noch etwas, das gleich bei Ankunft am Flughafen zu erledigen ist: Bargeld holen.
Grundsätzlich wird zwar überall die Kreditkarte oder EC-Karte akzeptiert; nicht aber in den Taxen und auf den Märkten oder Essenständen. Und wenn man dann in der Altstadt Bargeld abhebt wird es teuer. So haben wir z.B. für
€ 100 1,75% Kreditkartengebühr + nochmal € 5 Automatengebühr bezahlt. Was am Ende der Reise übrig bleibt kann man am Flughafen bei der Abreise wieder umtauschen. Die Kurse sind o.k.

Und los geht es mit Erkundung der Altstadt.

Die Medina ist das reinste Gewirr von Gassen, Straßen und Plätzen in denen man sich schnell verläuft und eine Verirrung garantiert ist. Selbst unser Navi vom Handy wusste manchmal nicht wo wir sind und wir landeten wieder ein einer Sackgasse. Aber dadurch kamen wir an interessante Orte, die so in keinem Reiseführer stehen. Und keine Angst, irgendwie kommt man doch dahin wo man hin will.

Tipp: Es gibt  GPS-Apps (wie z.B. Scout), die aber schon vorher runterladen; dann funktioniert die auch im Fall der Fälle offline.

Die Gassen sind übrigens so eng, dass dort keine Autos durchpassen. Dafür fahren die Fahrräder, Mofas und Eselsgespanne nicht gerade im Schritttempo. So muss man ab und an mit einem geübten Sprung Richtung Hauswand ausweichen. Aber irgendwie klappt das Miteinander dann doch ganz gut.

Ein Stadtviertel der Medina sind die Souks. Das ist quasi die Shoppingmeile von Marrakesch. Hier wird alles angeboten. Von Teppichen und Lampen über Schmuck und Ledertaschen bis hin zu den Gewürzen. Wer hier Zara, Mango & Co sucht ist hier völlig falsch. Hier geht es um den ursprünglichen Markt in dem Handeln ganz oben auf der Tagesordnung steht.

Tipp: Wenn man etwas wirklich haben möchte, handeln was das Zeug hält. Meistens fängt der Händler mit einem Preis an, diesen dann einfach mindestens halbieren und irgendwo in der Mitte trifft man sich dann. Da das aber auch die Händler wissen; einfach noch weiter runter gehen mit dem Erstgebot (aber bitte nicht zu frech und zu billig, kann dann sehr schnell beleidigend sein).


Hinweis: Vorsicht bei angeblichen Helfern oder die, die einem einfach nur den Weg durch das Labyrinth zeigen wollen. Selbst für „kurz mal den Weg zeigen“ wird Geld verlangt. Und leider noch schlimmer. Auch wenn man denkt man passt schon auf, läuft man in ein abgekartetes Spiel.

Uns ist folgendes passiert:
Wir standen vor einem Museum das geschlossen war. Ein Einheimischer der „zufällig“ sein Mofa neben uns aufsperrte sagte uns, dass zu ist und wir doch die Gerberei anschauen könnten…. es sei gleich um die Ecke. Und dann ging alles ganz schnell: er zeigte auf einen Jungen, der um die nächste Ecke bog und der Mofatyp sagte, der da arbeitet in der Gerberei …. schnell, folgt ihm einfach … dieser schaute sich nicht einmal um und wir hinterher. Wenn wir ihm unauffällig folgen, müssen wir ja auch nichts zahlen… so schlau sind wir …von wegen. Kurz vor der Gerberei blieb er stehen, drehte sich um und sagte zu uns hier rein; das ist mein Vater der zeigt euch alles. Er will kein Geld, wir sollen einfach mitgehen. Also hatte er uns doch bemerkt. Grundsätzlich war die Führung durch die Gerberei interessant und wir hätten natürlich etwas Geld dagelassen. Ist ja auch eine harte Schufterei. Aber die wollten nichts. Auch gut. Nach der Führung mussten wir – oh wie unerwartet – aber in einen Laden gleich nebenan, um uns anzuschauen, was aus dem Rohmaterial Leder dann schlussendlich gemacht wird. Taschen, Rücksäcke, Gürtel .. eben alles aus schönem Leder. Hinsetzen, zuschauen, handeln, kaufen. Beim Hinausgehen stand dann plötzlich auch der Vater von dem Jungen wieder da und wollte Geld für die Führung von vorhin; er bekomme ja keine Provision. Auch der Moped-Typ kam zufällig um die Ecke. Wie gesagt, das ging schlussendlich alles so schnell, dass wir danach erst gemerkt haben: Krass, jetzt haben sie uns doch erwischt.

Deshalb: einfach immer daran denken, auch wenn es noch so harmlos aussieht: Nichts ist umsonst und alles ist durchdacht! Wirklich hart sein und wenn man doch in eine Falle gelaufen ist: Aufstehen und gehen.

Nachdem wir uns wieder gesammelt hatten brauchten wir etwas Ablenkung.

Da kam uns eine Fotogalerie ganz gelegen. Die kostete zwar Eintritt, aber so waren wir erst einmal von der Straße weg und aufgehoben.
Eine sehr gute Wahl. Die Maison de la Photographie zeigte sehr interessante und hübsche Fotos aus den 20er Jahren von der Stadt und seinen Menschen auf 3 Stockwerken. Im letzten Stockwerk staunten wir nicht schlecht. Denn wir standen plötzlich in einem kleinen Café auf einer Dachterrasse mit Blick über die Stadt.
Hier wehte ein angenehmer Wind und wir genossen unseren marokkanischen Salat und kühle Getränke. Herrlich. Ein richtiger Tipp !

Auch an diversen anderen Plätzen in der Altstadt gibt es zahlreiche Dachterrassen Cafés- und Restaurants mit wunderschönen Ausblicken. Hier treffen sich zwar gefühlt alle Touristen, aber einfach hinaufgehen und genießen.

Wer sich jetzt noch nicht genug erholt hat, kann in einen der Gärten gehen. Zum Beispiel in den historischen botanischen Garten Jardin Majorelle. Er existiert schon lange, lag aber in einem Dornröschenschlaf, bis ihn Yves Saint Laurent kaufte, sanierte und nun der Öffentlichkeit zugänglich macht. Besonderheit hier sind die in kobaltblau gestrichenen Brücken und Wände und die riesigen Bambussträucher und witzig aussehende Kakteen. Der Eintritt ist meines Erachtens mit ca. € 7 etwas zu hoch angesetzt; denn so groß ist der Garten nun auch nicht. Aber muss man mal gesehen haben.

Tipp: am besten vor 10h da sein; denn danach kommen die Touribusse und es wird sehr schnell voll und man versucht vergeblich ein ruhiges Plätzchen.

Und wem es jetzt zu ruhig ist, der sollte am Abend ausgehen. Vor allem nachts muss Marrakesch noch einmal atemberaubend sein und eine magische Atmosphäre verbreiten. Überall werden zur Dämmerung zahlreiche Essenstände aufgestellt und es wird nochmal so richtig voll. Außerdem gibt es zahlreiche Bars, Clubs und Casinos.

Auf meiner Liste stand aber ein anderes Abendprogramm. Das OASIS-Festival 2016. Dieses Drei-Tages-Stell-Dich-Ein fand bereits zum zweiten Mal statt. Diesmal in einem etwas außerhalb der City gelegenem Resort; dem „The Source“. Wer also auf elektronische Musik steht, sollte das unbedingt mal erlebt haben. Tanzen am Pool zum Sonnenuntergang, zwei Areas und ein fettes Line-up. Dazu so viele unterschiedliche Menschen aus allen Ecken der Erde, die nur eines wollen: Spaß und tolle Musik. Einzelheiten dazu könnt ihr übrigens hier nachlesen.

Marrakesch – was für ein verrückter Trip; und dabei habe ich noch nicht einmal alles gesehen.
Wenn ich wieder komme, dann bin ich jetzt vorbereitet, denn nun weiß ich: wenn man ein paar Dinge beachtet und weiß: andere Länder, andere Sitten, dann ist alles viel einfacher!

Ich hoffe also, dass ich euch mit diesem Artikel auf ein paar Dinge hinweisen konnte, damit ihr euren Kurzurlaub genießen könnt.
Falls ihr auch Tipps und Hinweise oder vielleicht noch ein paar Geheimtipps auf Lager habt, immer gerne.

Das erste Mal mit dem Wohnmobil unterwegs. Tipps für Neueinsteiger.

Was kostet ein zwei-wöchiger Road Trip mit dem Camper durch Südschweden und was gibt es auf einer Reise mit dem Wohnmobil alles – vor allem  für Neulinge – zu beachten?

Die Frage hätten wir uns schon vor der Reise stellen oder etwas konkreter kalkulieren sollen. Wir staunten am Ende der Reise nicht schlecht über die dann tatsächlich angefallenen Kosten und das was auf uns zukam. Wer das liest, denkt sicherlich schnell: vielleicht sind die einfach nur zu verpeilt?! Nein, sind wir nicht; bewegen uns aber auf einem komplett neuem Terrain.

Zu Beginn sei gesagt, dass der Süden von Skandinavien (wir kamen in den zwei Wochen ja leider nicht weiter) auf jeden Fall eine Reise wert ist. Wir sahen wunderschöne Natur, beeindruckende Städte, lauschige Orte, trafen freundliche Menschen und haben viel erlebt. Die Straßen sind top ausgebaut und es ist überall sehr sauber und aufgeräumt (da sag noch mal jemand was über die Sauberkeitsfimmel der Deutschen). Man merkt sofort, dass Schweden zu den reichen Ländern gehört und teurer ist als im Vergleich zu Deutschland. Von den Bierpreisen ganz zu schweigen, aber dazu später.

Für Wohnmobilfans oder die, die es werden wollen, ist Südschweden bestimmt keine schlechte Adresse. Es wirkte auf uns auch trotz Hauptsaison nie so vollgestopft, wie man es vielleicht im Süden von Europa und von Bildern her kennt; ist aber auch nicht gerade die Königsklasse Kanada. Sicherlich auch noch mal ganz was anderes ist ein WoMo-Urlaub im hohen Norden von Skandinavien, an dem man dann wirklich ganz allein im Nirgendwo oder an einem einsamen See steht und den Bären gute Nacht sagt.
Es gibt in Schweden hunderte von Campingplätzen in allen Größen, Lagen und Ausstattungen und man muss nie lange fahren bis man den nächsten erreicht.  Ich denke wir haben auf unserem Trip die goldene Mitte zum entsprechenden Preis gefunden.

Insgesamt kamen wir mit zwei Personen für zwei Wochen auf ca. € 3.800.
Nicht gerade günstig für einen Campingurlaub – oder ?!
Wie der Betrag zu Stande kommt und welche Punkte wir als Neulinge im Vorfeld nicht bedacht haben, sollen Euch die nachfolgenden Erfahrungen aufzeigen:

Eigentlich hätte die wirklich extrem kurze Vorbereitung schon ein Wink mit dem Zaunpfahl sein sollen, aber wir dachten uns, dass es diesmal eine ganz andere Reise werden soll als alle vorherigen. Denn: nicht nur das erste Mal mit einem Camper unterwegs sein war angesagt; nein – einfach treiben lassen, nichts vorher buchen, einfach das machen was man an dem Tag auch machen will, irgendwo hinstellen wo es einem gefällt, einfach länger da bleiben wo man sich wohlfühlt …. eben einfach mal frei sein auf einer Reise – ohne Zwang und Druck. Klingt doch wie im Märchen und viel zu schön um wahr zu sein – oder?

Es kam dann doch alles ein wenig anders.

Los ging unsere Reise bereits im Norden von Deutschland, genauer gesagt in Schleswig. Denn da wir die vorangegangene Woche an der Nordsee verbracht hatten, war eine Anmietung in Schleswig Holstein irgendwie praktisch und naheliegend. Abgesehen davon war das (zum Glück) auch der einzige Wohnmobilvermieter, der noch einen Camper frei hatte. Auf den sind wir zufällig über ein Internetportal für Wohnmobilvermietungen gestolpert.

Hinsichtlich des WoMo´s der erste Punkt: rechtzeitig um einen fahrbaren Untersatz kümmern (denn als ich zwei Monate (!) vorher bei Schleswig Wohnmobile angerufen habe und reservieren wollte kam sofort die Frage von der netten Dame: …. für wann denn nächstes Jahr?… äh – nein, nicht nächstes Jahr, in 8 Wochen ….. oh, aber sie haben Glück, wir haben noch einen frei für ihre Wunschzeit, aber das ist in den Ferien (!) eigentlich nie so ….. puh, wirklich Dusel gehabt.

Der zweite Punkt: was muss denn so ein Camper alles an Einrichtung haben und was braucht man überhaupt? Ach, wir nehmen einfach die Grundausstattung (Geschirr, Gas, Stühle) – ist ja auch eine Preisfrage; wird schon reichen. Vor der ersten Nacht jedoch: ups, da ist ja gar kein Bettzeug drin. Keine Decken, Kissen, Bettlaken usw. Wir also in den nächsten Bettenladen (was uns eine Stunde Umweg und die erste ungeplante Ausgabe gekostet hat) und zu mindestens ein Bettlaken geholt. Zur Sicherheit hatten wir Schlafsäcke dabei, die uns die ganzen zwei Wochen sehr gute Dienste geleistet und uns bekuschelt haben. So konnten wir hier eine Menge Geld und Frust sparen.
Leider fehlte uns aber ein Grill, so dass wir kein einziges Mal gegrillt  haben … und das beim campen. Auch das Sitzen auf unseren Stühlen war irgendwie unbequem, denn: es waren keine Stuhlkissen dabei … oder hatten wir einfach bei der Übergabe des WoMo´s vergessen zu fragen?! Äh und wo ist eigentlich das Klopapier, die Mückenkerze und die Müllbeutel?

Der dritte Punkt (und der ist ganz wichtig für Skandinavien): Noch in Deutschland den Camper mit Lebensmittel und sonstigen wichtigen Utensilien bestücken. Bei Bedarf auch noch Bier und Wein für schöne Abende auf der Terasse einpacken, denn in Schweden ist es insgesamt teurer als in Deutschland und der Alkohol kostet teilweise doppelt so viel, weil das Meiste importiert und eine hohe Steuer draufgeschlagen wird. Also keine Scheu beim shoppen noch in good old Germany. Aber dran denken: noch genug Platz im Wohnmobil lassen für lokale Spezialitäten.

Und da wir gerade bei den Kosten sind, hier der vierte Punkt: Billig ist meines Erachtens auch eine WoMo-Anmietung nicht. Denn vergessen darf man auf keinen Fall die Nebenkosten für das fahrende Zuhause. Je nach Größe und Komfort des Wagens schlägt als Basis schon mal ein Tagespreis zwischen € 80 – € 250 zu buche. Wir hatten eine kleinere, aber für zwei Personen völlig ausreichende Variante und zahlten € 120 pro Tag. Woran wir noch nicht gedacht haben: es kommt quasi an Übernachtungskosten ja immer noch die Stellplatzmiete auf den Campingplätzen dazu. Je nach Lage des Platzes, Stadtnähe oder Ausstattung zahlten wir nochmal ca. € 30 pro Tag (und das für einen Wagen mit max. 6 Metern Länge und zwei Erwachsenen). Hinzu kommt noch das Tanken. So schluckte nicht nur der Camper bei über 2.500 km Fahrstrecke, sondern auch wir; trotz Dieselbetankung waren das fast € 300. Achja, und nicht zu vergessen die Maut- und Brückengebühren. Die hatten wir uns vorher nicht wirklich angeschaut und waren überrascht, dass wir für diese nochmal € 170 dazu addieren mussten. Schlussendlich kostete uns der Camper für 13 Nächte inkl. Nebenkosten und Tanken ca. € 2.500.

Klar, wir hätten auch das geltende Jedermanns Recht von Schweden in Anspruch nehmen und die Platzgebühren sparen können. Das „Allemansrätten“ bedeutet grob gesagt, dass man sich an vielen Plätzen mit dem Camper hinstellen darf wo man möchte. Natürlich gibt es hier aber auch viele Regeln: diese bitte beachten und es nicht zu weit treiben. Aber klingt doch toll oder? Leider kamen wir kein einziges Mal dazu, denn irgendwas war immer.
Öfters brauchten wir Strom für den Computer (hatten das Ladekabel vergessen), mussten das Klo ausleeren, wollten ordentlich Duschen, mussten den Frischwassertank auffüllen, wollten auch mal frisch aufgebackene Brötchen zum Frühstück, etc. und das geht nur auf den Plätzen.

Und hier ist auch schon Punkt fünf: kein treiben lassen, sondern begrenzte Flexibilität
Zum einen sind in den Sommerferien fast alle guten und bekannten Campingplätze ausgebucht und es manchmal schwer spontan einen Stellplatz zu bekommen. Man muss nämlich wissen, dass der Schwede gerne in seinem eigenem Land Urlaub macht und das entweder in seinem Ferienhaus am See oder eben auf dem Campingplatz. Das ist uns beim Schlendern über die Plätze extrem aufgefallen; zum Großteil nur schwedische Kennzeichen. Zum anderen gibt es geregelte Zeiten beim Ein- und Auschecken wie: Check in erst ab 15:00h und bei den meisten nur bis 18:00h oder 19:00h, danach wird die Rezeption geschlossen. Check out ab 07:00h oder 08:00h morgens (d.h. da macht die Rezeption wieder auf) und man muss bis spätestens 12:00h Mittag weg sein, sonst kostet es einen vollen Tag mehr. Dadurch, dass man diese Zeiten beachten muss, grenzt auch das die Tagesplanung ein.

Praktisch war, dass wir uns vor der Reise über den ADAC noch eine Camping Key Europe Card geholt haben. So konnten wir uns beim Einchecken viel Zeit mit Formularen, Ausweisen und Abrechnungen sparen. Einige Campingplätze verlangen eben aufgrund der dann unkomplizierten Abwicklung die Vorlage der Karte. Ohne die wäre an bestimmten Orten nichts gegangen bzw. hätte man die Karte dann eben vor Ort beantragen müssen. Auch auf anderen Plätzen freuten sich die Betreiber wenn man sie vorlegen konnte. Also auf jeden Fall besorgen (gilt ja nicht nur in Schweden, sondern in ganz Europa und es gibt ab und an Vergünstigungen damit).

Nicht nur die Zeiten beim An- und Abreisen der Plätze hatten wir bei unserer Urlaubslänge von 14 Tagen nicht berücksichtigt, sondern überhaupt die Fahrzeiten mit dem Camper.
Auf der Karte verschafften wir uns vorher einen groben Überblick über die Größe des Landes. Ach, die Strecke von A nach B ist nur so und so km …. grob hochgerechnet, ach, in so und so Stunden zu schaffen; außerdem sind die Straßen in Schweden tip top ausgebaut (mal wo gelesen) und wir hatten gehört dass es sich in Schweden so wie in den USA dahin cruisen lässt. Tatsache ist: a) mit dem Camper darf man meistens nicht schneller fahren wie 100km/h. b) die Höchstgeschwindigkeit in Schweden liegt meistens bei 90km/h. Auf den wenigen Autobahnen dann 110km/h. c) sind die Straßen oft einspurig, dass man nicht überholen kann oder darf. Noch Fragen? So kam es, dass wir uns mit der reinen Fahrzeit ziemlich verschätzt haben, dass wir – um die meisten „will-ich-sehen-und-machen-Punkte“ gefahren, gefahren und nochmal gefahren sind. Das hat so viel kostbare Zeit verschluckt, dass wir am Ende echt Kilometer machen mussten und bei Weitem nicht alles gesehen und gemacht haben was auf unserer Liste stand. Total schade.

So, dann bleibt noch ein nicht unerheblicher sechster Punkt die Kosten für die Freizeitgestaltung.
Auch das ist in Skandinavien nicht billig. Das haben uns vor allem die großen Städte wie Kopenhagen und Stockholm zu spüren gegeben. Natürlich wollten wir diverse Museen und Parks besuchen, Sightseeing-Touren mit dem Bus machen und auch mal Essen gehen und nicht immer nur Nudeln mit Tomatensauce verdrücken (wobei die immer lecker waren). So kamen wir hier schnell auf ca. € 1.000; und wir waren echt sparsam. Nicht enthalten waren da die Kosten für die Erstbestückung des Campers im Supermarkt mit Lebensmitteln oder die Wässerchen, Kaffees und Teilchen zwischendurch.

Der siebte Punkt, den man der Vollständigkeit halber auch noch erwähnen muss. Die Ver- und Entsorgung. Man muss sich nämlich nicht nur um die Füllung des Frischwassertanks kümmern, nein, auch um den eigenen Sch… . Ja, wortwörtlich. Für uns war es am Anfang echt gewöhnungsbedürftig seine Fäkalien quer über den Campingplatz zu tragen um dann zuzusehen, wie es gemächlich in den Abfluss sickert. Auch anderen dabei zuzusehen (und das mitunter morgens vor dem Frühstück) ist echt grenzwertig. Nicht zu verachten auch die dann folgende Reinigung der Chemie-Toilette und das Ablassen des Grauwassers. Danke an dieser Stelle an meinen Mann, der das alles erledigt hat. Wer es nicht mag, sollte sich wenigstens darauf einstellen und damit arrangieren.

Als letzten Punkt dann noch das Thema rund um die Technik von so einem Wohnmobil. Bitte nehmt Euch bei der Übergabe für die Einweisung Zeit. Das beginnt schon bei der Bestands- und Schadensaufnahme. Ein Tipp: einfach mit dem Handy die bereits vorhandenen kaputten Stellen oder gleich die ganze Übergabe filmen. So ist festgehalten, ob Dellen bei der Rückgabe doch schon vom Vorgänger waren oder von Euch. Kann nämlich teuer werden. Auch Fragen wie: wie lange hält die Batterie, wo schließe ich das Stromkabel an, welches Ventil ist für Grau,- Ab,- und Frischwasser und wie ist die Schaltzentrale für Heizung, Warmwasser etc. im Inneren zu bedienen? Auch ein großes Fragezeichen: muss ich das Gas jedes mal wieder abdrehen und wie wechsel ich eine Gasflasche aus ohne das das Ding mir um die Ohren fliegt? Ohne Bedienungsanleitung (die bei unserem Camper nämlich nicht dabei war) oder eine ordentliche Einweisung (gerne auch 2x erklären lassen) ist das nämlich alles nicht wirklich selbsterklärend.

Fazit
Wer also mit dem Camper durch Skandinavien reisen will, sollte:
→ nicht unbedingt auf jeden Cent achten bzw. achten müssen (Schweden ist kein billiges Land)
→ auch an sogenannte versteckte Kosten denken
→ die Fahrzeit ziemlich genau und inkl. Puffer berechnen
→ sich vor Antritt der Reise einen ungefähren To-Do-Plan machen
→ ggf. nicht zu viele Ortswechsel einplanen (ist irgendwie nicht so entspannt)
→ daran denken, dass viele Campingplätze in den Sommerferien ausgebucht sein könnten
→ sich vor Antritt der Reise die Camping Europe Key Card besorgen
→ sich rechtzeitig um einen passendes Wohnmobil (oder auch Wohnwagen) kümmern
→ sich vor Antritt der Reise um die Ausstattung des Campers kümmern
→ sich mit der Ver- und vor allem Entsorgung arrangieren
→ oder alles oben aufgeführte nicht machen und dafür einfach länger bleiben … dann aber mindestens 4 Wochen

Trotz unserer Problemchen waren es aufregende und tolle zwei Wochen und wir haben viel gelernt. Für das „erste Mal“ haben wir uns gut geschlagen und durch die freundlichen und hilfsbereiten Menschen auf unserer Reise auch gemeistert.

Danke Schweden!

Einzelheiten zur Route und den Erlebnissen könnt ihr hier nachlesen:
Ein zwei-wöchiger Road-Trip; mit dem Wohnmobil durch Südschweden und Dänemark.

Falls Ihr noch nützliche Tipps für einen Camper Urlaub habt; nur zu; ich freue mich über jeden Kommentar, der „das Erste Mal mit dem Camper“ für alle nach uns leichter macht.

Auf unserem ersten Road-Trip mit dem Camper haben wir festgestellt, dass uns ein paar nützliche Dinge gefehlt haben und dann (sofern es möglich war) viel Zeit für Besorgungen drauf gegangen ist. Um Euch das zu ersparen und Euch vor Eurer Reise etwas mit an die Hand zu geben: hier unsere „ultimative“ Checkliste für die Grundausstattung:

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Geschirr / Besteck

  • große Teller, Kuchenteller, Müsli-, Suppenschüsseln
  • Kaffee- und Teetassen bzw. Becher, Gläser, gerne auch Plastikbecher
  • Frischhalteboxen / Tupperware (für offene Lebensmittel und Ausflüge)
  • Töpfe und Pfannen (mind. drei Größen)
  • Wasserkessel / Wasserkocher
  • Thermoskanne
  • Schneidebrett / Frühstücksbrettchen
  • Abtropfsieb / Nudelsieb oder Salatschleuderkombi
  • Messer, Gabel, Esslöffel, Teelöffel
  • Küchenmesser (ein scharfes Messer ! – sicherheitshalber selbst eines einpacken)
  • Kochbesteck: Kochlöffel, Schöpflöffel, Pfannenwender
  • Haushaltsschere
  • Korkenzieher, Dosenöffner, Flaschenöffner
  • Eierbecher
  • Tüten-Clips / Frischhalteclips für offene Tüten (Chips, Mehl, Müsli, Nudeln, etc.)
  • Grill und BBQ Zubehör

Putzutensilien

  • Eimer oder kleine Wanne (nützlich um das Geschirr zum Abwaschen zu tragen)
  • Handfeger und Schaufel
  • Geschirrhandtücher (mind. 2 Stück) und Spülschwamm
  • Spülmittel
  • Toilettenpapier
  • Zewa / Küchentücher / Tempos
  • Glasreiniger
  • Wäscheleine
  • Müllbeutel / Plastikbeutel

EDV / Unterhaltung / Technik

  • KFZ Ladekabel für Computer und Telefone
  • Boombox / Kabellose Lautsprecher
  • Laptopschloss / Diebstahlsicherung für Laptop oder Gepäck
  • Taschenlampen für den nächtlichen Gang oder zum Schmökern

Sonstiges & Nützliches

  • Reiseapotheke
  • Multitool / Swisstool / Leatherman für Mini-Reparaturen
  • Klebeband / Duct Tape / Panzerband und Kabelbinder für kleine Fixes
  • Camping Key Europe Card
  • Teelichter, Deko, Lichtgirlande
  • Mückenkerzen / Citronella
  • Streichhölzer / Feuerzeug
  • Moskitonetz
  • Ohrstöpsel / Ohropax (falls die Nachbarn mal Party machen)
  • Sitzmöbel für draußen: Klapptisch, Klappstühle (und die Auflagen nicht vergessen)
  • Fußabstreifer / Fußmatte
  • Tischdecke oder Platzdeckchen (sieht hübsch aus)

Grundausstattung Nahrung

  • Pfeffer, Salz, Zucker, Gewürze – in Minidosen als Grundausstattung
  • kleine Fläschchen Essig & Öl
  • Kaffee, Tee, Kaffeemilchpulver
  • Mini Marmeladen und Schoki

[/st_unordered]
[/st_panel][/st_toggle]

Ihr merkt schon; eine lange Liste. Deshalb schauen, was bei Eurer Reservierung bzw. Buchung vom WoMo schon alles enthalten ist und was ihr selbst dazu kaufen müsst.

WoMo Basics wie Gasflaschen, Stromanschluß, Verlängerungskabel oder Kabeltrommel, Wasserschlauch, Ersatzreifen und gesetzlich vorgeschriebene Ausstattung wie Warndreieck, Verbandskasten, etc. haben wir nicht aufgeführt da wir davon ausgehen dass WoMo Vermieter diese Ausstattung standardmäßig ohne Aufpreis an Bord haben sollten. Bitte aber trotzdem nachschauen.

Es wäre natürlich schön, wenn schon so viel wie möglich bei der Anmietung enthalten ist. Die Ausstattung ist schlussendlich nicht nur eine Preisfrage; sondern auch ein Mehraufwand das alles unterwegs zu besorgen.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Spaß auf Euren Entdeckereisen !

[st_button link=“https://www.fernwehblues.de/wp-content/pdf/Fernwehblues-Checkliste-Camper-Ausstattung-Download.pdf“ size=“jumbo“ icon_spin=“yes“ background=“#78c1c4″ border_radius=“2px“]Download Checkliste Grundausstattung Wohnmobil – PDF.[/st_button]

Zu Besuch bei den Nordfriesen in Tönning, St. Peter Ording, an der Nordsee und Eider

Irgendwie war es schon ein komischer Gedanke, als Freunde uns gefragt haben, ob wir nicht für eine Woche nach Norddeutschland zum „Urlaub-machen“ kommen möchten. Deren Eltern genießen seit einigen Jahren ihren Ruhestand im hohen Norden bei den Friesen, kennen sich dort aus und wir sollten doch auch mal die gute Nordseeluft schnuppern.

Urlaub in Deutschland?
Klingt für jemanden der viele Fernreisen macht irgendwie komisch.
Können Ferien in Deutschland einen Urlaub in ferne Länder ersetzen?
Wie tief muss man in die Urlaubskasse greifen?
Muss man weit weg fliegen um Spaß, Erholung und Schönes zu finden?
Klingt nach einer Herausforderung; also warum nicht, ein Versuch ist es wert.

Die Anreise wollten wir mit einer Zugfahrt recht ruhig angehen, da der Weg von München nach Tönning über die Autobahnen in den Sommerferien sicherlich nicht der Entspannteste ist. Da wir mit der Organisation recht früh dran waren, ergatterten wir bei der DB ein super Schnäppchenangebot für € 57 (zwei Personen – Oneway – inkl. Platzreservierung). Das haben wir natürlich sofort gebucht!

TAG 1
Ende Juli 2016 hieß es dann (vielleicht aufgrund des Schnäppchens) recht früh aufstehen. Der ICE fuhr um 06:17h am Hauptbahnhof München ab. Zweimal umsteigen (1x Hamburg-Harburg, 1x Husum) und wir erreichten nach 12 Stunden unsere gebuchte Pension in Tönning. 12 Stunden (von Tür zu Tür; davon 10 Stunden reine Fahrzeit) sind dann doch eine ziemlich lange Reisezeit und wir waren danach ganz schön platt.


Nichtsdestotrotz haben wir uns am späten Nachmittag noch nach St. Peter Ording aufgemacht. Dort war (wie jeden Donnerstag) Stadt- bzw. Dorffest. Die Fischbrötchen, das Bier für die Herren und die Aperol-Spritz für die Damen schmeckten hervorragend. Noch einen Spaziergang auf den nahegelegenen Deich zum Sundowner und wir waren glücklich.

Die kommenden 5 Tage waren dann schön mit Ereignissen vollgepackt:

TAG 2
Ganztagestour mit gemieteten Fahrrädern
(Tönning-Hoyerswort-Friedrichstadt-Lehe-Lunden-Tönning)
Leider litten wir ziemlich, denn es war verdammt heiß und windstill (ja – so etwas ist so hoch im Norden wohl sehr selten). Bei über 30° strampelten wir entlang von Wiesen, Wiesen und nochmal Wiesen. Vorteil: keine Berge – nur plattes Land aber dafür viele Schafe (böööh). Nach einem geplanten Stopp in Café Hoyerswort – einem alten Herrenhaus mit schönem Garten und einem urigen Hof, welchen man kostenlos besichtigen kann, legten wir einen ungeplanten Stopp wegen eines geplatzten Reifens ein (interessanterweise genau in dem Ort „Witzwort“ – haha). Nach einem Telefonat mit dem Vermieter der Radl aber die Erleichterung: sie bringen uns ein neues Bike – dahin wo wir gerade sind. Meines Erachtens sehr freundlich und nicht alltäglich, wenn man den Mietpreis (€ 7 pro Tag) mit dem Aufwand vergleicht. Also vielen Dank noch mal.

Unser Ziel hieß Friedrichstadt. Friedrichstadt?
Noch nie gehört; aber wirklich ein toller Tipp. Das Örtchen könnte der kleine Bruder vom Amsterdam sein. Eine schnuckelige Innenstadt mit alten Häusern und Grachten. Am Dorfplatz aßen wir dann landestypisch Labskaus und füllten erst einmal ordentlich unseren Flüssigkeitshaushalt wieder auf; denn es war ja immer noch so heiß. Deshalb buchten wir kurzerhand noch eine Rundfahrt mit dem Boot durch die Kanäle und genossen das rumschippern auf dem Wasser. Unterwegs begegnete uns eine geführte Tour mit Stand-up-Paddlern … auch eine tolle Sache.

Die Rückfahrt mit den Rädern verlief dann zum Glück ohne irgendwelche ungewollten Ereignisse.

Am Abend kehrten wir zum Essen Zum Alten Anleger in Tönning ein. Ein Fisch- und Steakrestaurant direkt mit Terrasse an der Eider. Hier konnten wir zu dem guten Essen die eintretende Ebbe beim Sundowner betrachten. Aber der Fokus lag ganz klar beim Essen.

TAG 3
Wattwanderung in Vollerwiek bei Tönning
Wer noch nie im Watt war, sollte es unbedingt nachholen. Die Führung ist nicht nur interessant, sondern es macht auch Spaß im Schlick umherzuwandern. Auch wenn man danach Aussicht wie ein kleines Schweinchen.

Danach – gleich um die Ecke – leisteten wir uns einen leckeren Kaffee mit selbstgemachtem Kuchen und Eis mit frischen Himbeeren. Das Glücks-Café ist liebevoll hergerichtet und man findet tolle Sitzplätze unter Tüchern, Zelten und Schirmen. Wer mag kann an den zahlreichen Stauden Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren oder Brombeeren pflücken oder eine der selbstgemachten Marmeladen kaufen.

Zum Baden, Boulen und Relaxen nach St. Peter Ording
Auch hier hatten wir wieder tolles windstilles Wetter – und das direkt an der Nordsee! Und wer kennt die Bilder nicht: die Stelzenbauten mit dem schier endlosen Strand. Wer sich aber nicht direkt in das Getümmel dort begeben möchte, sondern es lieber etwas ruhig und weniger vollgestopft mag, parkt gleich etwas weiter rechts am Ende des Ortes.
Zwar muss man hier auch über die Dünen und lange im Sand laufen bis man das Meer erreicht, aber es war toll. Gleich 3x sind wir baden gegangen, denn das Wasser hatte 21°, kaum Wellen und vor allem, keine Quallen. … und dann kam auch noch der Eismann: Was will man mehr?!

Auf dem Rückweg ging es zum Abendessen in die Schankwirtschaft Wilhelm Andresen am Deich gleich neben dem Vogelnaturpark Tönning. Der Hof hatte was von einem kleinen Biergarten – echt schön, gemütlich und lecker. Wir hörten die ganze Zeit viele Vögel zwitschern und Gänse schnattern und erfuhren, das im Naturpark extra Beobachtungsplätze angelegt wurden; und zwar nicht nur für Profi-Vogelkundler. Also bestimmt auch einen längeren Ausflug wert.

→ Weiter gehts mit Tag 4 auf der nächsten Seite.

Reisedoku by Kronkorken #1

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Reisedoku by Kronkorken #1.
Eine Serie in loser Folge und ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder korrekte zeitliche Einordnung. Nur bunte Bildchen auf Blech zur Erinnerung an Bierchen aus aller Herren und Damen Ländern. In 21 Zacken um die Welt by TwoBeers.

Diesmal mit: Maisel & Friends, Wicküller, Becks, Ebeltoft Gardbrygger, Gösser, Franziskaner „Import“, Flensburger, Augustiner, Great Minds Drink Alike – GBDC, Brooklyn Lager, Ratsherrn Pale Ale, Berliner Kindl Weisse, Arcobräu Moos, Asgaard, Grünerla und andere.

Wandern und Biken; eine Woche Selbsttest in Leutasch

Endlich hieß es wieder Koffer packen, auch wenn für den Anfang nicht weit und nicht lange weg.
Geplant war eine gemütliche Woche zum Wandern in Leutasch bei Seefeld in Tirol / Österreich.

Am Donnerstagnachmittag ging es auf die A95 Richtung Garmisch, die entsprechend dem Wochentag ziemlich leer und gut zu fahren war. Bestens gelaunt und mit netter Musik im Hintergrund quatschten wir vor uns hin.
Plötzlich stand er da – ein Mann – mitten auf der Autobahn – zappelnd und winkend – ich in die Bremsen – oh ein Polizist – äh – was ist passiert? – ranfahren – mist – geblitzt – viel zu schnell gefahren – na toll. Tja, was soll ich sagen? Sorry!
Das ist mir in 26 Jahren Autofahren noch nie passiert.
Peinlich, aber zu Recht, kassierte ich einen Strafzettel mit: 2 Punkten in Flensburg, € 240 Strafe und einen Monat Fahrverbot. Ohje, aber jetzt nicht die Laune verderben lassen, bin ja selbst schuld.

Natürlich ärgerte ich mich und so grau wie meine Laune war, so grau war auch das Wetter bei unserer Ankunft. Och nö – nicht wieder Regen. Erst einmal in unsere Bleibe eingecheckt; eine schnuckelige kleine Ferienwohnung mit wunderbarem Blick auf die Berge (in dem Fall die Hohe Munde). Die Empfehlung kam von Freunden aus Berlin – merci schon an dieser Stelle. Aktuell waren wir die einzigen Gäste, da es noch Vorsaison ist. Das Haus selbst steht im Ortsteil Klamm, direkt an der Einfahrt in das Gaistal. Nach den teilweise nicht so schönen Erlebnissen des ersten Tages: essen und ab ins Bett.
Mal sehen was der Morgen bringt.

Er brachte Sonne! Ja da war sie! Also raus aus den Federn und ab auf den Berg.
Natürlich sollte es für den ersten Tag eine kleine Wanderung werden, da wir dieses Jahr noch nicht ein einziges Mal wandern und entsprechend eingerostet waren.
Vom Gaistal starten viele Wanderwege mit verschiedene Schwierigkeitsgraden: von leicht bis schwer, von kurz bis lang, mit und ohne Hütten zum Einkehren, Steige, Wiesen, Waldwege, Forststraßen, alles dabei. Nach wundervollen 1,5 Stunden kamen wir an der ersten Hütte vorbei (Gaistalalm) – aber nö – uns ging es gut, die Beine waren leicht … wir gehen weiter.
Nach 4 Stunden bergauf auf einer Forststraße erreichten wir die auf 2030m gelegene Rotmoosalm. Ein toller Blick in die Bergwelt – in jede Richtung – was will man, außer einem verdienten Bier, mehr? Nichts.
Der Abstieg verlief dann auf einem Steig mit viel Geröll und Geäst und irgendwie machten sich jetzt doch die Beine bemerkbar. Ach, wir sind ja gleich unten. Vorbei an rauschenden Bächen, über Lichtungen, durch Latschenkieferfelder, durch urige Wälder und schwups waren wir wieder am Ausgangspunkt, dem Parkplatz Salzbach. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es dann doch 5 ¾  Stunden waren. Na, wenn das kein Muskelkater gibt.

Autsch, es gab ihn; und wie. Die Oberschenkel brannten am nächsten Tag ordentlich.
Na dann heute nicht auf den Berg sondern ein bisschen radeln. Gesagt getan.
Zwei Räder von unserer Gastgeberin ausgeliehen, die wir noch brav mit dem Kompressor aufpumpen durften. Voller Tatendrang rauf auf die Bikes und los. Nach gut 20 Minuten auf einmal … pssssssssst. Ich drehte mich um und mein Mann schaute grinsend auf sein Hinterrad, welches in gemütlichem Stöhnen die gesamte Luft raus lies. Ein Platten. Und jetzt?
Er auf mein Rad und zurück zum Haus das Auto holen; derweil schob ich das kaputte Rad schon mal in Richtung „Abschleppdienst“. Auf halber Strecke trafen wir uns dann; Rad eingeladen und zum Radeldoktor ins Dorf gebracht. Das Glück war auf unserer Seite: obwohl das Geschäft nur noch 15 Minuten geöffnet war (Samstag 11:45h), haben sich sofort die freundlichen Mitarbeiter um unseren Patienten gekümmert, geflickt und uns sofort wieder mitgegeben. Aber was war jetzt? Das Wetter hatte sich schlagartig gedreht und nun: es regnete.
Auf dem Weg in die Unterkunft schnell am Metzger angehalten, Leckereien eingekauft und erst einmal ausgiebig Mittag gemacht. Natürlich war danach ein Mittagsschläfchen fällig.

Heute war der Tag, an dem ich meine neue Internetseite „fernwehblues.de“ über Facebook öffentlich gemacht habe. Ui – ist das aufregend. So also den verregneten Nachmittag sinnvoll genutzt.
Es war großartig – Danke für die prompten likes und Bestätigungen. Mist nur, dass genau zu diesem Zeitpunkt meine Internetdienst ein Update gemacht hat und die Seite ziemlich zerschossen aussah – sorry an der Stelle … immer diese Technik.

So – jetzt heißt es erst mal Daumen drücken: Fußball EM 2016; Deutschland : Italien.
Krass – was für ein Spiel – und dann die Elfmeter – alter Schwede – mein Herz – und dabei bin ich nicht einmal so ein großer Fußballfan. Respekt (soweit ich das beurteilen kann) an dieser Stelle an alle Spieler. Wirklich alle: Deutschland und natürlich Italien (wie war das? Der Fluch ist besiegt? …. Musste erstmal googeln was das bedeutet – hihi)

Nach der kurzen und entsprechend unruhigen Nacht war ich am nächsten Morgen ziemlichen platt – an große Unternehmungen war nicht zu denken. Na dann chillen – auch nicht schlecht.
Da es mittlerweile Sonntagnachmittag war, wollten wir kurz auf einem Kaffee ins Nachbarörtchen Seefeld.
Die Route sah auf der Karte super easy aus und das Wetter passte. Geht sicherlich auch mit dem Rad statt mit dem Auto – diese waren ja jetzt repariert und startklar. Lief alles Bestens; bis zur nächsten Anhöhe. Puh – wir haben uns ganz schön abgestrampelt. Hallo?! Wir sind in den Bergen, und da geht es nunmal rauf und runter. Mit dem Fahrrad natürlich gefühlt nur rauf! Aber die Berge sind auf einer Straßenkarte nicht eingezeichnet und irgdenwie hatten wir das beim Planen ausgeblendet.  Ab und zu mussten wir die Räder sogar schieben. Tja, etwas unterschätzt das Ganze. Aus dem kurzen Ausflug wurden am Schluss 27 km mit über 5 Stunden Radfahren! Eigentlich eine wundervolle Tour. Seefeld selbst – naja – wer es mag. Vielleicht doch besser im Winter zum Skifahren. Der Ort könnte mal überholt werden. Vor allem der Minigolfplatz. Schade, dieser war echt extrem in die Jahre gekommen. Trotzdem wollten wir eine Runde spielen und er hat seinen 80er Charme irgendwie noch behalten. Ein echter Tipp auf der Route: der Waldsee bei Mösern (Möserer See). Der See liegt oberhalb vom Städtchen Mösern auf einem Berg mitten im Wald! Ein sehr idyllisches Plätzchen welchse auch zum Baden einlädt. Nice.
Fix und fertig aber happy sind wir nach unserer Rückkehr in unser Bett geplumpst.

Den nächsten Tag hätten wir uns sparen können.
Die Wanderung vom Puittal in Richtung Gehrenspitze war eine Tortur. Der Anstieg lange und quälend. Wir merkten noch ganz schön unsere Tour vom Tag nach der Ankunft (man sollte den ersten Tag also nicht gleich so übertreiben) und unseren „kleinen“ spontanen Faharradausflug am Vortag. Der Muskelkater schmerzte und für unfitte Stadtkinder nicht ganz ohne. Und da sag mal einer wandern ist nur was für Ältere und Rentner; von wegen. Auf halber Strecke überholte uns ein 82-Jähriger! (hatten mit ihm ein kurzes Pläuschchen gehalten) und die Lust war dahin. Gerade noch über das Scharnitzjoch gestolpert und die Wanderung nicht ganz so fortgesetzt wie wir es geplant hatten, denn auch das Wetter wollte nicht mehr. Die Wolken zogen zu und es wurde, je höher wir kamen, kälter und kälter.
Egal – Abbruch – runter – wir haben ja noch ein paar Tage.

Der nächste Tag sollte voll und ganz der Erholung dienen.
Also ab ins Alpenbad Leutasch: schwimmen, saunieren, Massage und Burger. Leider haben wir festgestellt, so schön es auch war, dass der Spaß nicht ganz billig ist. Ein Tag zu zweit kostete so viel wie die halbe Woche Übernachtung!
Und ein Tipp: achtet bei eurer Buchung in der Ferienwohnung bzw. im Hotel darauf, dass der Eintritt zum Schwimmen im Alpenbad kostenlos dabei ist! Ihr spart (natürlich nur wenn ihr Wasserratten seid) eine Menge Geld. Denn € 12,00 pro Person für 4 Stunden nur fürs Schwimmen finde ich ganz schön saftig. Die Saunabenutzung kommt on top noch mal mit € 18,50 pro Nase dazu – und Tageskarten oder am Wochenende kostet sogar noch mehr.  Jup, die Preise sind ganz schön hoch. Aber das Saunaparadies ist echt groß und vielseitig. Es war ein toller, entspannter Tag.

So, jetzt am letzten Tag wollten wir es noch mal wissen und haben eine richtig tolle Tour rausgesucht.
Mit den Mountainbikes; in diesem Fall E-Bikes (geliehen im Ortskern Weidach bei Sport Günter), ging es auf Forststraßen durch das wunderschöne Gaistal hindurch (ca. 20 km oneway) Richtung Ehrwald und rauf zum Seebensee. Dort der erste Flash: wow – diese Farben!! Am Gatter die Radl abgesperrt, Wanderschuhe gegen Turnschuhe getauscht und raus die Stöcke. Nach ca. 30-45 Minuten Aufstieg Ankunft auf der Coburger Hütte.
Ein Traum: freundliche junge Burschen an der Bedienung, top gepflegtes Haus, sehr gutes Essen und dazu der Blick auf den Drachensee und die Berge! Krass. Nach ein paar Minuten Besinnung musste ich kurz nachdenken ob ich solch etwas Schönes in den Bergen schon mal gesehen habe. Nein, hatte ich nicht. Ist bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir hier waren, denn von hier oben gehen tolle Wege weiter, die man nach einer Übernachtung auf der Coburger Hütte als etwas Geübter gut gehen kann. Tiefenentspannt und gut genährt ging es wieder nach unten zu den Bikes und ab nach Hause durch die herrlichen Wälder und Wiesen. Ach wie schön. Und die knapp 6 Stunden waren ratzfatz vorbei. Achja, Mountain-E-Bike fahren macht echt Laune (war unser erste Mal), aber irgendwie ist das so leicht, dass man am Abend gar nicht merkt, dass man was getan hat. Aber es lohnt sich, denn auch Ungeübte können so die dann doch 50 km mit dem Rad leicht bewältigen.

Grundsätzlich habe ich in den 8 Tagen mein Vorurteil „Wandern und Berge sei nur was für Rentner“ beiseitegelegt.
Ich wette, da ist der eine oder andere um einiges unfitter wie die rüstigen Rentner.
Auch ich kam schnell ins prusten; und ich bin echt nicht unfit!

Leider war die Woche viel zu schnell zu Ende und es hieß Abschied nehmen. An dieser Stelle einen lieben Dank an unserer Gastgeber die Familie Leismüller. Danke für die schnuckelige Ferienwohnung im Dachgeschoss und die täglich frischen Brötchen!

Wenn ihr noch Fragen habt – gerne – ich helfe wo ich kann.

Schüchtern aber willig: ein gelungener Fotokurs und somit ein sinnvoller Tag in Grassau am Chiemsee

Bisher hatte ich alle meine Fotos mit dem iPhone gemacht und es war auch immer ausreichend.
Jetzt wo ich mich in die Bloggerwelt wage, kamen mir aber Zweifel, ob die Bildqualität für mein Vorhaben ausreicht. Die Bilder auf Instagram oder Facebook sehen bei meinen Bloggervorbildern irgendwie professioneller aus  … naja ich bin ja noch am Anfang.

Dennoch wollte ich wissen, was denn das große Geheimnis der Fotografie ist und ob ich wirklich eine neue teure Kamera brauche (schließlich heißt es dann auch das Mehr an Equipment auf Reisen zu tragen – und es zählt immer jedes Gramm; wie jeder weiß).

Ich also ab ins Internet und die Seiten nach Photokursen – die nicht nur vielversprechend klangen, sondern auch irgendwie in Reichweite sind – durchgestöbert. Grassau schien mir die richtige Wahl zu sein.
Gesucht, gefunden. Meine Wahl fiel auf Peter Heimpel von PH-Foto.
Nach einigen Emails und Telefonaten hatte ich gleich für Montag drauf einen individuell für mich und meinen Göttergatten zusammengestellten Termin. Bereits am Telefon war Peter sympathisch. Auch das Problem, dass wir ja noch nicht mal eine Kamera für die Testshootings haben, wurde schnell gelöst: Wir nehmen einfach (gegen einen kleinen Aufpreis) eine von PH.

Am Montag hieß es dann für uns: ab nach Grassau am Chiemsee.
Die Autofahrt von München dauerte gut eine Stunde. Dank Navi war die Location auch schnell gefunden. Peter stand schon vor der Tür und erwartete uns.
Kurze Begrüßung und ab in das Schulungszimmer. Tja, leider mussten wir bei dem tollen Wetter erstmal die Schulbank drücken. Aber das gehört einfach dazu.


Ich kam mir vor wie bei: Fotografie für Dummies, denn ich wusste gar nichts. Blenden, Schärfen, Belichtungen und vor allem die ganzen Knöpfe an so einer Spiegelreflexkamera (da geht das mit dem Telefon irgendwie schneller). Puh – mir rauchte der Kopf. Peter hat sich aber wirklich viel Mühe gegeben und sich vorallem die Zeit genommen, uns alles zu erklären was wir wissen wollten.
Nach einigen Stunden durften wir dann ran an den Speck und unser Gelerntes zeigen.
Es ging ab nach draußen in die Sonne für die ersten Testaufnahmen.
Wir mussten eigentlich nur vor die Tür um ein erstes Motiv zu finden, denn Grassau lieg am Fuße von Bergen in einer wunderschönen Gegend auf dem Land. Blumen, Bäume, Flüsse, Kühe – genügend Motive also. Noch schüchtern aber willig legten wir dann los und haben etwas rum geknipst.
Nach einiger Zeit waren wir nicht mehr zu stoppen und wollten mehr Bilder, mehr Motive und mehr Lob vom Lehrer.


Die Zeit draußen ging leider viel zu schnell vorbei und wir mussten nochmals die Schulbank drücken. Aber diesmal für die Auswertung. So sind wir die eigenen Bilder durchgegangen und Peter hat uns dann Tipps gegeben wie es besser hätte gemacht werden können. Auch hat er uns gezeigt was man noch so alles mit einem Bildbearbeitungsprogramm machen könnte (aber natürlich nur Ansatzweise, denn das ist ein anderer Kurs … und es gibt noch so viel mehr wie Nachtshooting, Portraitfotografie etc.)

So ging ein sehr schöner und vor allem interessanter Tag zu Ende.
Danke PH-Foto an dieser Stelle.

Ein Fotokurs ist natürlich nicht ganz billig, aber meines Erachtens lohnt es sich die Begriffe und Möglichkeiten mal von einem Fachmann erklärt zu bekommen. Wer mag kann sich natürlich auch die günstige Varianten aussuchen und sich alles selbst beibringen (z.B. das Internet abklappern, Fachliteratur kaufen, Freunde fragen etc.); aber dann hätte ich bestimmt auch nur Bahnhof verstanden. So war alles schön kompakt und Fragen wurden sofort beantwortet.
Wann und ob jedoch eine Profikamera von mir angeschafft wird bleibt abzuwarten. Denn der Spaß ist nicht ganz so billig. Wenn es soweit ist, werdet ihr den Unterschied (hoffentlich) merken.

Ein Sommertag in München, aber irgendwas ist immer

Was für ein Tag.
Tja, manchmal geht aber auch alles schief, aber umso schöner, wenn sich dann alles zum Guten wendet.

Angefangen hat es mit dem Aufstehen und dem obligatorische Gang zur Waage.
Ja – es hat nämlich auch einen Nachteil wenn man keinen Stress mehr hat: man nimmt irgendwie automatisch zu.
Dabei gehe ich seit über einem Monat jeden 2. bis 3 Tag schwimmen. Als ehemalige Schwimmerin heißt das 2,5 km in einer ¾ Stunde auf der 50m-Bahn im Münchner Schyrenbad (Freibad).
Ich war ziemlich deprimiert, dass sich gar nichts auf der Waage tut.
Kleiner Hinweis von meiner Mum: „tja, du baust jetzt wieder Muskeln auf und die wiegen mehr wie Fett“. Na toll.

Gestern kam mein neuer Swimkini (quasi ein Sportbikini), denn a) braucht ich etwas Größeres und b) wird man in einem Badeanzug nicht so schön braun.
Den wollte ich heute natürlich gleich testen (auch wenn das Spiegelbild nicht so toll war wie im Katalog).
Gesagt getan.

Mit schlechter Laune aus den besagten Gründen ging es mit dem Fahrrad um 09:30h ins Schwimmbad. Leider war ich etwas später dran als sonst und da heute ja endlich mal Sonne schien und tolles Wetter war, war es entsprechend voll.
Rein in mein neues Ding und ab die Post.
Es war eine Qual. Ich glaube so oft musste ich meinen Rhythmus noch nie unterbrechen und so oft hat mich auch noch nie jemand im Wasser getreten.
So viele Leute in den abgetrennten Schwimmerbahnen und dazwischen auch noch ein älterer Herr, der immer direkt in der Mitte der Bahn rumtuckelt. Fast jeder hatte ihn schon höflich darauf hingewiesen, aber er wollte nicht hören (konnte er irgendwie auch nicht … hatte ja Kopfhörer drin … jaja … es gibt jetzt auch Unterwasser-MP3-Player).
Nach genervten 40 Bahnen war die Stunde rum. Nicht mal annähernd mein Soll geschafft. Aber der Swimkini ist super.

Dann wieder rauf aufs Rad und nach Hause. Nach etwas über der Hälfte der Strecke (und man beachte, dass ich einen Berg rauf muss und den schon hinter mir hatte) überkam mich ein komisches Gefühl. Wo ist mein neuer Swimkini? Hatte ich den eingepackt oder in der Dusche hängen lassen?
Mitten auf der Straße also meine Schwimmtasche ausgepackt: weg.
Mist – ich wieder zurück ins Schwimmbad – hoffentlich ist der noch da.
Die Schlange an der Kasse war dem Wetter entsprechend ewig lang geworden und meint ihr mich hätte jemand „mal kurz“ vorgelassen? Nein, man bekommt böse Blicke für´s „vordrängeln“. Dabei wollte ich an der Kasse nur schnell fragen.
Ich also brav ganz hinten angestellt, Tasche am Schalter abgegeben und in die Dusche: nichts. weg. ohje.
Waren die € 60 umsonst? Ich war irgendwie traurig.

Ich wollte sicherheits halber aber doch nochmal an der Kasse nachgefragt haben ob nicht doch ein Badeanzug abgegeben worden ist. Der nette Herr: „Sorry, leider nicht“. Ich war nun noch trauriger. Er dann: „Einen Badeanzug?“ Ich dann: „Nein, ein Bikini aber eher sportlich“. Er dann: „der hier?“ und hielt ihn hoch.
Jaaaaa – er war es; zum Glück. Ein großes Dankeschön an den Finder und vor allem Abgeber und den Herren an der Kasse. Und schwups wieder rauf auf´s Rad.

Dazu musste die Schwimmtasche natürlich wieder ins Körbchen. Aber was war das ekeliges: oh nö, ich hatte die Tasche doch auf die Straße gestellt um den Swimkini darin zu suchen. Tja, leider direkt in ein von der Sonne schön aufgeweichtes Kaugummi. Na toll.
Ohje … irgendwie ist heute echt der Wurm drin.

Auf dem Weg nach Hause hatte ich mit einer Freundin telefoniert und die erzählte mir von einem geplatzten Massagetermin. Massage – hm – klingt gut.
Ich in meinem Spa angerufen und gleich für Nachmittag einen Termin bekommen. Tolle Sache.
Also wieder rauf auf´s Rad und in Rekordzeit (von mir Richtung Ostbahnhof in 20 Minuten) losgestrampelt. Will ja nicht zu spät kommen. Aber mir taten von der ganzen Radfahrerei schon ordentlich die Beine weh.

Eine Minute zu spät. Aber egal. Alles cool.
Dann ging es auch gleich los. Ich hatte eine 60 minütige Thai-Aroma-Massage und es war einfach herrlich.
Die wirren Gedanken flogen davon und ich konnte so richtig entspannen. Ich war zwar schon lange nicht mehr da, aber die Mädels von Sai-Spa sind einfach klasse.
Ich kam mir vor wie im letzten Asienurlaub im März diesen Jahres (das Blog davon folgt noch) … fehlte nur noch der Strand … und da war er wieder: mein Fernwehblues!

Kaum zu glauben was Sonne, Wasser und Massagen mit mir machen … ich will wieder weg in die Ferne !!
Kommt bald – versprochen !

Naja, auf jeden Fall habe ich noch im Spa gut gelaunt und tiefenentspannt meinen Tee getrunken und wollte los.
Aber irgendwas passte nicht. Ah – die Sandalen! Das waren nicht meine, sondern immer noch die vom Spa (hihi) – ich war so relaxt und gaga im Kopf, dass ich das beim Rausgehen gar nicht bemerkt habe.
Die Mädels vom Spa haben sich natürlich kaputt gekichert als ich zurück gekommen bin.

Und da bin ich wieder; zu Hause, nach einem echt verrückten Tag, der ein wundervolles Ende gefunden hat.
Danke an alle Beteiligten.

Khop Khun khaa !

Hong Kong in 3 Tagen; die Wahnsinnsmetropole als Zwischenstation oder Kurztrip?

Eigentlich bietet die Stadt all das, was wir schon mal über sie gehört hatten. Wolkenkratzer, Häuserschluchten, spektakuläre Aussichten, irre Märkte, ein riesen U-Bahnsystem, interessantes Essen, Shoppingmeilen und Innviertel. Außerdem waren die Preise für ein Hotelzimmer genauso hoch wie die Türme. Aber ganz langsam und von vorne.


Wann kommt man in diese für uns Europäer so weit entfernte und große Stadt, die man einfach mal gesehen und erlebt haben muss? Nie. Die meisten Reisenden, die davon erzählen oder schreiben haben sie als Zwischenziel erlebt; so auch wir.

Während unserer Asientour ergatterten wir einen günstigen Flug von Bangkog nach Hong Kong für gerade mal € 130,00 pro Person. Wer kann da schon NEIN sagen?! Im Flieger der Cathay Pacific waren wir dann zwar die einzigen Nichtasiaten und das Essen war entsprechend interessant, aber für die nichtmal drei Stunden Flugzeit völlig OK.

Über die Internetseite vom Airport Hong Kong konnten wir uns schon vorher einen groben Überblick über die Taxipreise verschaffen. Da es nach der Landung schon spät am Abend war entschieden wir uns für die bequeme Art. So zahlten wir am Ende für die Fahrt ins Hotel ca. € 35. Hätten zwar auch die Metro nehmen können, aber da wussten wir noch nicht, wie gut, schnell und günstig die ist; aber dazu später.

Das Hotel haben wir ganz klassisch im Netz gefunden. Klar bei der Wahl war, dass wir für die kurze Aufenthaltsdauer von drei Nächten keine langen Fahrzeiten zu den Spots haben wollten und dann lieber ein paar HKG-Dollar mehr zahlen. So entschieden wir uns für das Butterfly on Wellington im Central Destrict. Wir staunten nicht schlecht, was man in Hong Kong für sein Geld bekommt. Äh … wenig. Eigentlich nur ein Schlafplatz; ohne ordentliche Lobby, kein Restaurant, keine Bar (somit auch kein Frühstück), keine gefüllte Minibar auf dem Zimmer, kein Service. Nur Ausblick; und den nur, wenn man Glück hat. Unser erstes zugewiesenes Zimmer hatte im 26. Stock direkt das nächste Hochhaus – gefühlte zwei Meter gegenüber – als Ausblick. Nach höflichem Fragen und einem weiteren kleinen Aufpreis zogen wir in ein Eckzimmer um, welches um Welten größer, schöner und besser war als das Erste. Aber das kennt man ja schon.

Wie sich später herausstellte haben wir mit der Lage des Hotels einen Volltreffer gelandet.
Direkt um die Ecke lag das Innviertel Soho mit seinen zahlreichen Lokalen, Restaurants und Pubs, sowie dem längsten aneinander hängenden Rolltreppensystem; den sog. Central Mid-Levels Escalator. Diese befördern einen ganz bequem in den oberen Teil von Hong Kong, denn wer es noch nicht weiß, die Stadt liegt quasi an einem steilen Hang; den man aber nicht durch die so eng aneinander gebauten Häuser auf Fotos als solchen erkennt. Und noch was: die Rolltreppe fährt zu bestimmten Zeiten an manchen Stellen nur in eine Richtigung! D.h. wer aus Spaß ganz nach oben will, sollte einplanen, dass man dann den ganzen Weg zurück laufen muss. Wir in diesem Fall haben einen witzigen kleinen Bus (Münzgeld nicht vergessen!) genommen, der uns runter zum Hafen gebracht hat.

Übrigens sollte man immer gutes Schuhwerk anziehen, irgendwie läuft man schnell mal 10 km am Tag in dieser riesen Metropole und merkt es nicht.

Auf unserer Liste stand natürlich auch der Viktoria Peak, mit einem der atemberaubendsten Ausblicke auf eine Stadt, den man sich vorstellen kann. Los ging es mit der Peak Tram (die verdammt schräg den Berg hochtuckert) an der Garden Road, die übrigens auch von unserem Hotel fußläufig zu erreichen war.
Und Leute: hier echt viel Zeit fürs Anstehen einplanen; ich glaube ich stand mir schon lange nicht mehr so die Beine in den Bauch. Für die, die nicht so geduldig sind und sich sowieso noch Madame Tusssauds anschauen wollen: am Ticketschalter gleich das Combo-Ticket kaufen; dann darf man in die Fast Lane!

Oben angekommen genossen wir dann diesen wahnsinnigen Weitblick, aßen gemütlich chinesisch zu Mittag, tranken einen Kaffee im Peak Café und machten einen Spaziergang um den Berg. Dort oben gibt es nämlich – für die, die noch nicht genug gelaufen sind – einen tollen Rundgang welcher ca. eine ¾ Stunde dauert und eben durch den grünen Park führt. Runter sind wir dann wieder aus Bequemlichkeit mit dem Taxi gefahren. Denn obwohl Hong Kong zu einer der teuersten Städte zählt, sind die Kosten für die Fortbewegung (egal ob Bus, Taxi, Tram, Metro oder sogar die Fähre) echt günstig.

Für einen Ausflug auf die andere Seite der Bay wählten wir die Metro und waren beeindruckt. Wir haben das Ticketsystem auf Anhieb verstanden, konnten mit Karte zahlen und fühlten uns nicht ein einziges Mal verloren. Keep it simple trifft es genau – und das bei diesen Massen die sich hier fortbewegen. Warum bekommt man so etwas nicht in Deutschland oder sonst wo hin? Mensch. Mal ein Beispiel dran nehmen.

Drüben angekommen spazierten wir am Victoria Harbor entlang und machten einen Abstecher zum Markt in Monkog. Hier gibt es kein Luxus-Shopping. Schnicknack picken ist angesagt. Da gibt es wirklich jeden Blödsinn zum günstigen Preis. Vom der Fake Brille bis zum Spongebob Schwammkopf – Zahnpastaspender. Als Must-See wird auch der Goldfischmarkt angepriesen. Es war schon interessant diese vielen bunten Fische zu sehen, aber ich bekam ziemlich schnell ein schlechtes Gefühl. Die armen Fische, den ganzen Tag in der prallen Sonne in Plastiktüten eingepfercht. Für mich ein klares No-Go; sorry.

Was haben wir noch gemacht? Ah, genau; Essen. Wir wollten nicht ständig in Restaurants gehen (ist ja auch eine Preisfrage – und die klassische Peking Ente im Yung Kee Restaurant war zwar lecker aber teuer genug) und haben deshalb eher was für auf die Hand gesucht. Wer jetzt aber denkt Fast Food täuscht sich. Eher durch Zufall haben wir auf dem Weg zum Hafen im IFC Shopping-Center diesen geilen Supermarkt City`Super gefunden. Da gab es neben frischen Salaten, Variationen von Sushi und anderen abgefahrenen Spezialitäten an den diversen Theken alles auch „to go“. Einfach einpacken lassen, über die Brücke und an den Hafen setzen. Nicht nur lecker, sondern auch romantisch – so ein Hong Kong Picknick.

Außerdem hatten wir direkt in unserer Straße vom Hotel diverse Bäcker für das Frühstück und den morgendlichen Kaffee und für Zwischendurch das MANA (easy slow food) … auch ein toller Tipp!

Wer übrigens nicht das passende im IFC Shopping-Center an Klamotten findet (dort sind doch eher die Luxusmarken), findet es im Stadtteil Causeway Bay. Dahin kann man wunderbar mit den ungewöhnlichen Tram-Bahnen fahren und einkaufen bis der Geldbeutel nichts mehr hergibt. Es drängt sich ein Laden an den anderen rund um den Time Square (jup – heißt so wie in NY).

Um noch einen schönen Sundowner mitzunehmen buchten wir eine klassiche Hafenrundfahrt zum Sonnenuntergang. Diese gibt es von vielen Anbietern in den verschiedensten Variationen. Mit einer Dschunke, einer Fähre, mit Lasershow, mit Abendessen oder ohne allem. Wir nahmen die einfache Variante und fanden es genau so romantisch. Bei so einer Bootsfahrt sieht man erst einmal, wie groß Hong Kong wirklich ist.

Nach zwei Tagen Gewusel in the City machten wir noch einen Halbtagesausflug zu Lamma Island. Eine schnuckelige kleine Insel, die man in einer halben Stunde mit der Fähre erreicht. Dort kann man sich die Beine im Grünen vertreten (für die, die immer noch nicht genug gelaufen sind) und die Seele am Strand baumeln lassen. Viele Einheimische verbringen da ihr Wochenende. Also am Besten Samstag und vor allem Sonntag meiden, kann dann echt voll werden. Achso – und das Lunchpaket für ein Picknick am Meer nicht vergessen.

Und? Jetzt auch Lust auf Hong Kong bekommen? Wir sind auf jeden Fall froh, dass wir noch mal umgebucht haben und quasi einen Aufpreis für unsere Asien-Verlängerung gezahlt haben. Eine tolle Stadt, die wir gerne auch mal Nachts mit seinen Szene-Bars und  Aussichts-Restaurants erlebt hätten.

Wer also noch mehr in die 3 Tage packen oder etwas länger bleiben will, sollte das auf jeden Fall tun; in der Stadt die tagsüber viel zu bieten hat und nicht nur Nachts blitzt und funkelt.