Märkte gibt es in und um Kapstadt einige und sicherlich genau so viele Berichte darüber.
Ich habe meine drei Lieblingsmärkte gefunden:
An erster Stelle der „Hout Bay Harbour Markt“.
Wie der Name schon sagt befindet sich dieser nicht direkt in Kapstadt, sondern ca. 20 Minuten außerhalb; am Hafen von Hout Bay.
Der Markt findet an drei Tagen – Freitag, Samstag und Sonntag – statt und ist ein „Indoor-Markt“ im Vintage-Look. Indoor kann schon ziemlich praktisch sein, denn entweder man entflieht der heißen Sonne oder dem schlechten Wetter. Die Halle ist sehr gut belüftet und dementsprechend nicht zu stickig oder gar zu warm.
Am Freitag beginnt er um 17 Uhr und endet um 21 Uhr.
Am Samstag und Sonntag ist er tagsüber von 9:30 Uhr bis 16 Uhr geöffnet.
Man hat also die Wahl:
Wer gerne zum Frühstück / Frühschoppen oder nur Shoppen möchte sollte Sa / So hingehen
und wer tagsüber etwas anderes vorhat, ist hier Abends bestens aufgehoben.
Ich finde den Freitag Nachmittag / Abend sehr schön, denn dort ist ab 19h Livemusik und man kann sein Dinner gleich hierhin verlegen … und zu Essen gibt es reichlich.
Von Burger, Sushi, Lammeintopf, Suppen, Braten, gefüllte Chillis (Achtung: sehr „hot“), Knoblauch-Käsestangen, Austern, Sandwiches in allen möglichen Varianten, scharf angebratenes Tunafilet, frisch geschnittenes Biltong, bis hin zu allerlei Süßkram (Kekse, Käsekuchen, Muffins etc.)
Und für den Durst ist natürlich auch gesorgt. Vom „Cider on Tap“ (gezapftes rotes Cider), div. Biersorten, Champagner bis hin zu frisch gepressten Säften etc.
Wer nicht zu viel Geld ausgeben möchte, der sollte lieber vor der Schlemmerei und den Drinks shoppen, denn danach sitzt der Geldbeutel bei den vielen schönen Dingen sicherlich etwas lockerer.
Viel ist „handcrafted“ – also aus eigener Herstellung der jeweiligen Anbieter und die Kleidung, Taschen und Dekoteile sind echt schön und mit viel Liebe gemacht. Leider habe ich keine Bilder davon …. war mit einkaufen beschäftigt 🙂
Noch ein paar Infos:
Früh dasein lohnt sich, den der Parkplatz ist rasch voll.
Bei gutem Wetter lädt übrigens auch der nahgelegene lange Strand zum Sonnenbaden oder für einen ausgedehnten Strandspaziergang ein.
Der Markt selbst ist bekannt für seine Touristen. Und in der Tat haben wir an vielen Ecken Deutschsprachige gehört. Unser Tischnachbar war dann aber doch ein echter „Hout-Bay ´er“ und war selbst erstaunt, dass dieses Jahr mehr als sonst Deutsche Touristen hier sind (woran das wohl liegen mag; sicherlich nicht an dem schlechten Winter bei uns daheim .. .nein .. :-).
Aber alles in allem einge gute Mischung.
An zweiter Stelle der „Saturday Neighbourgoodsmarket in der Biscuit Mill“ im Stadtteil Woodstock
Wie der Name schon erahnen lässt, findet dieser jeden Samstag von 9 – 15 Uhr in Kapstadt / Woodstock auf einem ehemaligen, sehr schön hergerichteten Fabrikgelände statt.
Ich glaube dieser Markt ist der Größte und von den Leuten her am gemischtesten; hier treffen sich gefühlt alle: Touries, Einheimische und Work&Traveler.
Natürlich ist auch dieser Markt sehr „vintage“ und „hip“.
In einem überdachten Zelt in der Mitte des Geschehens spielt Musik und die Leute sitzen am Boden, quatschen, trinken und essen.
Dann gibt es vom Eingang aus gesehen rechts den Food-Court.
Was soll ich sagen; ziemlich groß die Auswahl und wir mussten erst einmal eine Runde drehen um uns dann zu entscheiden was es sein darf. Auch hier wieder alles vertreten. Vom Burger, Sommerrolls, Veggiegerichte, Bowls, gefüllte Croissants mit Eier und Bacon (boah – lecker) bis hin zum Süßkram und frischen Säften.
Vom Eingang gesehen linker Hand sind in der Mittelhalle Stände aufgebaut, die auch „handcrafted Stuff“ anbieten. Aber wir haben hier nichts gekauft; wir fanden es dann doch etwas pricey.
Weiter hinten gibt es dann im ehemaligem Fabrikgebäude jede Menge versteckte Läden.
Hier haben wir auch ein Office von „AUTOMATTIC„, den Machern von WordPress, Jetpack, Simplenote, Gravatar & Co entdeckt … an dieser Stelle mal einen Danke; denn ohne WP etc. gäbe es diesen Blog nicht 🙂
Es lohnt sich die Treppen raufzusteigen und sich diese mal anzusehen; auch wenn man als Tourist hier wohl weniger für zu Hause findet. Und wenn doch, dann sollte man sich einen See-Container bestellen um alles Heim zu schaffen.
Sicherlich richten hier die Kapstädter ihre stylischen Wohnungen ein, denn von Möbeln und riesen Gemälden bis hin zum Geschirr (Emaillie in großer Auswahl) gibt es hier fast alles für eine schicke Unterkunft.
Noch ein paar Infos:
Leider ist der Markt aufgrund seiner dann doch zentralen Lage sehr beliebt und deshalb rappelvoll.
In der Food-Halle geht es teilweise nur im Schneckentempo weiter und es ist stickig, heiß und man muss etwas länger für seine Bestellung anstehen (wenn man also weiß was man möchte: aufteilen 🙂 ! Auch Sitzplätze gibt es hier wenige; deshalb wohl auch das „Sitt-Inn“ unterm Zelt (aber doch gemütlich).
Da der Markt so überfüllt ist, sollte man ein Uber oder Taxi hierhin nehmen.
Wer aber unbedingt mit dem Auto kommen möchte, muss – von der City aus kommend – auf der Main Road den kleinen Stau in Kauf nehmen und einen Parkplatz suchen. Helfende Parkeinweiser gibt es direkt am Markt einige. Wir haben etwas weiter weg geparkt und sind ein Stück zurück gelaufen. Hm – so gesehen hätten wir eigentlich den Stau auf der Main Road umfahren können – das nächste Mal 🙂
An dritter Stelle dann noch der „Oranjezicht Farmers Markt“ an der Waterfront / Granger Bay / Kapstadt
Dieser findet Samstags von 9 – 14 Uhr statt und der Name ist nicht ganz Programm.
Unter Farmers Markt hätte ich mir einen riesen großen klassichen Wochenmarkt mit ganz viel Obst und Gemüse vorgestellt – oder?
Klar gab es auch fresh Fruits & Vegetables; aber ganz klein und fein (nicht nur die Stände, sondern auch die Marktware insgesamt) – also irgendwie nur Nebensache.
Hauptthema war wiedermal: Essen zum „Sofortverzehr“.
Neben dem Food-Court und den klassischen Leckerein gab es hier aber auch Gewürze, Honig, Bircher-Müsli, frisch gebackenes Brot etc.
Es ist alles überdacht (aber keine Halle) und man hat (wenn man einen Platz findet) eine wunderbare Aussicht direkt auf das Meer. Touristen sind hier wenig.
Mir kam es eher „schick“ vor. Hier treffen sich wohl die Bewohner der Waterfront, Camps Bay und Cliffton.
Wer sich also für einen Samstag morgen so richtig rausbrezeln möchte und auf einem kleinen und feinen Markt flanieren will – ist hier richtig.
Noch ein paar Infos:
Wer noch mag, kann danach in der nebenan liegenden V&A Waterfront Shopping Mall so richtig loslegen.
Und wer dann vom vielen einkaufen wieder hungrig oder durstig ist, sollte sich in die V&A Waterfront Food-Hall begeben (irgendwie landen wir da immer wenn wir in der V&A Waterfront sind). Da gibt es lecker Kaffee, Bowls und kleine Schweinerein. Aber Achtung: Die Halle hat in der Hauptsaison (Sommer) nur bis 20 Uhr und in der Nebensaison (Winter) nur bis 18 Uhr geöffnet. Also nix für die Abendstunden.
Wie ihr also merkt, steht bei allen Märkten das Schlemmen im Vordergrund; und dass kann man auf allen drei Märkten so richtig ausgiebig. Für jeden ist etwas dabei; egal ob Vegetarier, Fleischliebhaber, unsere Süssen oder ob Kaffee-, Bier-, oder Säftejunkies. Hier trifft man sich zu einem netten „get-together“.
Wenn ich jedoch einen Wunsch frei hätte, dann würde ich mir für alle Märkte wünschen, dass das Thema Müllvermeidung viel mehr in den Vordergrund rückt. Der Müllberg für „mal eben auf den Markt zum Schlemmen gehen“ ist schon gigantisch und das Thema Recycling, Pfand oder Mehrweg ist hier leider noch nicht angekommen; aber die Hoffnung stirbt nie.
So, das waren meine aktuellen drei Lieblingsmärkte.
Südafrika hat mich sicherlich nicht das letzte Mal gesehen und ich bin für einen neuen Vaforiten bereit.
Wenn ihr auch einen empfehlen könnt; immer her mit der Info.
Eure
Silke