Erlebnisse und Erfahrungen mit dem Zug, Auto und Bus.
Die erste Gruppenreise, waghalsige Unternehmungen und eine beeindruckende Natur.
Ein lang ersehnter Traum sollte endlich in Erfüllung gehen: Afrika!
Aber wohin? So ein großer Kontinent mit so viel unterschiedlicher Natur und Kultur.
Südafrika klang sehr verlockend, da das Klima um diese Jahreszeit (Dez/Jan: Deutschland = Winter / Südafrika = Sommer) perfekt war.
Entschieden haben wir uns schlussendlich für zwei Gegensätze wie es besser nicht geht. Eine Namibia – Rundtour von Kapstadt nach Windhoek in 2 Wochen als Gruppenreise und dann ganz klassisch die Garden Route in 12 Tagen von Kapstadt nach Port Elizabeth mit dem Mietwagen.
Um die beiden Touren miteinander zu verbinden, bauten wir dazwischen noch eine Zugfahrt ein. Diese ging in 2 Nächten und 3 Tagen mit dem legendären Zug „The Pride of Afrika“ von Pretoria (der Hauptstadt Südafrikas) nach Kapstadt.
Außerdem stand die Erkundung von Cape Town ganz oben auf der Liste. Hierfür planten wir deshalb mehrere Tage ein.
Ehrlich gesagt hatten wir ein wenig Bedenken vor der Namibia Reise. Mit 10 wildfremden Leuten zwei Wochen auf engstem Raum in einem Bus mehr als 2.500 km quer durch die Wüste zu tuckern klang beängstigend und außerdem war es unsere erste Gruppenreise und ich hatte zuvor „Hummeldumm“ von Tommy Jaud gelesen … war gespannt ob er recht behalten sollte – aber dazu später.
Da die Flüge bei der South African Airways (SAA) entsprechend der Saison (Dez/Jan) günstig waren (ca. € 700 für Hin- und Rückflug von München nach Johannesburg) buchten wir dort. Bereits 6 Stunden vor Abflug in München kam eine SMS, dass sich der Start um 2 Stunden verspätet. Fanden wir erstmal nicht schlimm; fahren wir halt später zum Flughafen. Tatsächlich waren es dann 2,5 Stunden Verspätung und wir wurden nervös, da wir nun unseren Anschlussflug von Johannesburg nach Kapstadt verpassen würden.
Die Dame am Schalter beim Boarding in München meinte: kein Problem, denn der Flieger wartet in Joburg (wie Johannesburg in Südafrika genannt wird), da so viele zu spät kommen und es aufgrund der Weihnachtsferien keine freien Plätze, geschweige denn Flieger mehr geben würde. In Ordnung dachten wir.
Nicht ganz 11 Stunden später landeten wir in Joburg und? Anschlussflieger weg; er hat natürlich nicht gewartet. Erstmal Gepäck holen und nach der Warterei bei der Immigration (mit Fingerabdruck und Foto) dann zum Infoschalter der SAA (der in Wirklichkeit der Counter der Crewmitglieder war) und die Dame keinen Schimmer von irgendwas hatte. Nach knapp einer Stunde wurde uns der nächstmögliche freie Platz in 6 Stunden angeboten.
Was? Eine andere Möglichkeit gibt es nicht? Doch Standby! Aber dann keine Ahnung was, wann, ob und überhaupt mit dem Gepäck passiert. Außerdem zeigte sie auf Leute die in einer Ecke standen und meinte: die sind auch noch vor euch dran. Das war uns zu unsicher. Da warten wir lieber 6 Stunden am Gate und fliegen gemeinsam mit unserem Gepäck los.
Langweilige 6 Stunden später ging es endlich weiter. An dieser Stelle sei angemerkt, dass wir nicht auf dem riesigen Internationalen Trakt (der gefühlt eine einzig riesige Shopping Malll ist) warten durften – nein – es war der Trakt für Inlandflüge, der nur aus einem Café, einem Burger Laden und einem Souvenir Shop bestand.
Nach einer weiteren Flugzeit von knapp 3 Stunden, der Gepäckabfertigung und dem Transfer in die Unterkunft in Cape Town waren wir nach insgesamt 27 Stunden Reisezeit fix und fertig und fielen erschöpft ins Bett.
Übrigens bekamen wir von der SAA keinerlei Emtschuldigung oder Entschädigungen. Keinen Getränkegutschein, kein Lounge Aufenthalt – nicht einmal ein „sorry“. Ich erfuhr, dass Airlines grundsätzlich wohl erst ab 3 Stunden Verspätung Schadensersatz leisten müssen – Mist; um eine halbe Stunde verpasst. Aber ein Goodwill hätte bei der krassen verpatzten Aktion drin sein müssen. Also Wichtig: bei Anschlussflügen immer genug Zeit einplanen!
Schlussendlich habe ich mich ein wenig geärgert, dass ich nicht wie schon so oft ein Flug mit der Lufthansa genommen habe; wäre nur 100 € teurer gewesen und hätte wahrscheinlich viel kostbare Zeit und Nerven erspart (denn durch den Verspätungswahnsinn ging uns ein halber Tag in Kapstadt flöten).
Ohje – das fängt ja schon gut an. Hoffentlich geht es nicht so weiter.
….. los ging unser Trip quer durch das untere Drittel des afrikanischen Kontinents:
Ein Gedanke zu „5 Wochen unterwegs quer durch Südafrika und Namibia“