5 Wochen unterwegs quer durch Südafrika und Namibia

Erlebnisse und Erfahrungen mit dem Zug, Auto und Bus.
Die erste Gruppenreise, waghalsige Unternehmungen und eine beeindruckende Natur.

Ein lang ersehnter Traum sollte endlich in Erfüllung gehen: Afrika!
Aber wohin? So ein großer Kontinent mit so viel unterschiedlicher Natur und Kultur.
Südafrika klang sehr verlockend, da das Klima um diese Jahreszeit (Dez/Jan: Deutschland = Winter / Südafrika = Sommer) perfekt war.

Entschieden haben wir uns schlussendlich für zwei Gegensätze wie es besser nicht geht. Eine Namibia – Rundtour von Kapstadt nach Windhoek in 2 Wochen als Gruppenreise und dann ganz klassisch die Garden Route in 12 Tagen von Kapstadt nach Port Elizabeth mit dem Mietwagen.

Um die beiden Touren miteinander zu verbinden, bauten wir dazwischen noch eine Zugfahrt ein. Diese ging in 2 Nächten und 3 Tagen mit dem legendären Zug „The Pride of Afrika“ von Pretoria (der Hauptstadt Südafrikas) nach Kapstadt.
Außerdem stand die Erkundung von Cape Town ganz oben auf der Liste. Hierfür planten wir deshalb mehrere Tage ein.

Ehrlich gesagt hatten wir ein wenig Bedenken vor der Namibia Reise. Mit 10 wildfremden Leuten zwei Wochen auf engstem Raum in einem Bus mehr als 2.500 km quer durch die Wüste zu tuckern klang beängstigend und außerdem war es unsere erste Gruppenreise und ich hatte zuvor „Hummeldumm“ von Tommy Jaud gelesen … war gespannt ob er recht behalten sollte – aber dazu später.

Da die Flüge bei der South African Airways (SAA) entsprechend der Saison (Dez/Jan) günstig waren (ca. € 700 für Hin- und Rückflug von München nach Johannesburg) buchten wir dort. Bereits 6 Stunden vor Abflug in München kam eine SMS, dass sich der Start um 2 Stunden verspätet. Fanden wir erstmal nicht schlimm; fahren wir halt später zum Flughafen. Tatsächlich waren es dann 2,5 Stunden Verspätung und wir wurden nervös, da wir nun unseren Anschlussflug von Johannesburg nach Kapstadt verpassen würden.

Die Dame am Schalter beim Boarding in München meinte: kein Problem, denn der Flieger wartet in Joburg (wie Johannesburg in Südafrika genannt wird), da so viele zu spät kommen und es aufgrund der Weihnachtsferien keine freien Plätze, geschweige denn Flieger mehr geben würde. In Ordnung dachten wir.

Nicht ganz 11 Stunden später landeten wir in Joburg und? Anschlussflieger weg; er hat natürlich nicht gewartet. Erstmal Gepäck holen und nach der Warterei bei der Immigration (mit Fingerabdruck und Foto) dann zum Infoschalter der SAA (der in Wirklichkeit der Counter der Crewmitglieder war) und die Dame keinen Schimmer von irgendwas hatte. Nach knapp einer Stunde wurde uns der nächstmögliche freie Platz in 6 Stunden angeboten.

Was? Eine andere Möglichkeit gibt es nicht? Doch Standby! Aber dann keine Ahnung was, wann, ob und überhaupt mit dem Gepäck passiert. Außerdem zeigte sie auf Leute die in einer Ecke standen und meinte: die sind auch noch vor euch dran. Das war uns zu unsicher. Da warten wir lieber 6 Stunden am Gate und fliegen gemeinsam mit unserem Gepäck los.

Langweilige 6 Stunden später ging es endlich weiter. An dieser Stelle sei angemerkt, dass wir nicht auf dem riesigen Internationalen Trakt (der gefühlt eine einzig riesige Shopping Malll ist) warten durften – nein – es war der Trakt für Inlandflüge, der nur aus einem Café, einem Burger Laden und einem Souvenir Shop bestand.

Nach einer weiteren Flugzeit von knapp 3 Stunden, der Gepäckabfertigung und dem Transfer in die Unterkunft in Cape Town waren wir nach insgesamt 27 Stunden Reisezeit fix und fertig und fielen erschöpft ins Bett.

Übrigens bekamen wir von der SAA keinerlei Emtschuldigung oder Entschädigungen. Keinen Getränkegutschein, kein Lounge Aufenthalt – nicht einmal ein „sorry“. Ich erfuhr, dass Airlines grundsätzlich wohl erst ab 3 Stunden Verspätung Schadensersatz leisten müssen – Mist; um eine halbe Stunde verpasst. Aber ein Goodwill hätte bei der krassen verpatzten Aktion drin sein müssen. Also Wichtig: bei Anschlussflügen immer genug Zeit einplanen!

Schlussendlich habe ich mich ein wenig geärgert, dass ich nicht wie schon so oft ein Flug mit der Lufthansa genommen habe; wäre nur 100 € teurer gewesen und hätte wahrscheinlich viel kostbare Zeit und Nerven erspart (denn durch den Verspätungswahnsinn ging uns ein halber Tag in Kapstadt flöten).

Ohje – das fängt ja schon gut an. Hoffentlich geht es nicht so weiter.
….. los ging unser Trip quer durch das untere Drittel des afrikanischen Kontinents:

· Namibia – eine 13-tägige Gruppen-Rundreise im Overlander – Reich an Naturschönheiten und dennoch so arm

· Die Wahrheit über Gruppenreisen – Freaks und Emotionen

· Rovos Rail – ein unvergessliches Erlebnis mit dem Luxus Zug „The Pride of Afrika“ durch Südafrika

· Kapstadt erleben – 7 Tage in The Mother City

· 12 Tage Garden Route mit dem Mietwagen – Erfahrungen & Highlights

· Addo Elephant Park – wilde Elefanten hautnah erleben

Addo Elephant Park – wilde Elefanten hautnah erleben ohne ihren Lebensraum zu stören

Wer sich die Karte vom Addo Elephant Nationalpark mal ansieht kann schon erahnen wie groß das Areal ist und 1640 km² sind echt groß.

Irgendwie hatte ich Bammel, dass wenn wir auf eigene Faust in den Park fahren, wir an unseren letzten zwei Tagen in Südafrika gar keine Elefanten zu Gesicht bekommen. Denn ich hatte ja keine Ahnung wie das hier so läuft. Wir waren uns aber zu 100% sicher, dass wir freilebende Elefanten in ihrer natürlichen Umgebung sehen wollten; und keine auf irgendeiner Farm, auf denen man vielleicht noch reiten kann. Nein – auf keinen Fall – dann lieber keine sehen (Ja – OK stimmt schon. Addo Elephant Park ist ein eingezäuntes Gelände – also nicht wirklich freilebend in wilder Natur, aber für Parkverhältnisse doch ziemlich nah dran).

Ich schaute mich also auf der Internetseite von den Sanparks – zu denen auch der Addo Park gehört-  um. Es gibt insgesamt 3 Camps die Übernachtungen im Addo-Park selbst anbieten.

  • dem Addo Main Camp im Norden (Eingang Nord)
  • dem Spekboom Hide & Tented Camp im oberen Drittel
  • dem Matyholweni Camp ganz im Süden (Eingang Süd)

Ansonsten gibt es natürlich noch zahlreiche Hotels, B&B und Gästehäuser rund um den Park herum.

Aber dann bin ich auf ein besonderes Camp im Park gestoßen. Dem 5 Sterne – Gorah Elephant Camp. Dieses Camp ist das Einzige, welches die Konzession besitzt mit Rangern außerhalb der Öffnungszeiten auf Wegen – die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind – Pirschfahrten zu unternehmen. Außerdem strotzt es nur so vor Luxus und lag in einer Gegend, die ebenfalls für den allgemeinen Tourismus nicht öffentlich ist. Im angebotenen Paket (2 Nächte / 3 Tage) waren enthalten:

  • 2 Pirschfahrten täglich á  3 Stunden
    (somit 4 Stück an der Zahl, morgens um 06:30h Abfahrt und abends um 16:30h Abfahrt … d.h. wenn die Tiere aktiv sind – perfekt!)
  • Vollpension (Frühstück, Mittag, Tea-Time, Abendessen + nichtalkoholische Getränke)
  • 2 Übernachtungen im Zelt mitten in der Natur
    (manchmal unfreiwillig auch mit den Tieren)
  • einem eingezäunten Pool (d.h. der Mensch wurde eingezäunt und vor den Tieren geschützt)
  • Eintrittsgebühr in den Park
  • und Betütelung pur !

Natürlich ist der ganze Spaß nicht billig und als ich den Betrag von Rand in Euro umgerechnet hatte wurde mir fast schlecht. Autsch – das tut ja mal ganz schön weh.

Beim Stöbern auf der Seite vom Gorah Camp bin ich aber über ein Angebot gestolpert: wer kurzfristig bucht (max. 2 Tage vorher = Jupp passt) bekommt 50% Ermäßigung (natürlich nur wenn ein  entsprechendes Kontingent frei ist). Hey – na das trifft sich ja gut.
Brav eine Anfrage per Email gestellt und siehe da – es klappte.
Ansonsten hätten wir es nicht gemacht … ist immer noch ein ganz schöner Brocken.

Aber das, was wir schlussendlich im Camp und im Park erlebt hatten war unbezahlbar.

Nicht nur der sehr gute Service im Camp, nein auch die Pirschfahrten waren der Hammer.
In einem bequemen offenen Jeep hoppelten wir die Pisten entlang und sahen Tiere, Tiere, Tiere.
Wir konnten eigentlich alles auf unserer Liste abhaken was Rang und Namen hat.

Löwen, Büffel, Zebras, Kudu, Warzenschweine, Hyänen, Schildkröten, Dung-Käfer, Meerkatzen, Eland, Hartebeest, sogar die einzigen zwei Leoparden die es im ganzen Park gibt, ein Nashorn und: ELEFANTEN. Viele, sehr sehr viele und an den Wasserlöchern ganz nah. So schön – das muss man einfach gesehen haben.

Und das was wir nicht auf der Pirsch gesehenhatten, streifte direkt an unserer Terrasse am Camp vorbei. Außerdem ist es so toll einen erfahrenen Ranger bei sich zu haben der einem alles über die Tiere und ihre Gewohnheiten erzählt.

Nach wundervollen 2 Nächten und 3 Tagen hieß es nun endgültig by by Südafrika. Mit tollen Erinnerungen und ebenso vielen Fotos stiegen wir in unseren Flieger zurück nach Deutschland und bedankten uns bei Afrika.

Wir kommen wieder – Versprochen !

Südafrika, 12 Tage, 800km – ein Roadtrip entlang der Garden Route

Wer hat nicht schon von der legendären Garden Route gehört, die sich am südlichsten Zipfel von Afrika die Küste entlang schlängelt.

Die meisten denken, dass die Garden Route von Kapstadt bis nach Durban reicht. Aber das ist eigentlich falsch. Die gesamte Strecke von 1.600 km teilt sich in 5 Abschnitte:

· Overberg = von Kapstadt bis Mosselbay
· Garden Route = von Mossel Bay bis zum Tsitsikama Nationalpark
· Sunshine Coast = von Jeffreys Bay bis nach East London
· Wild Coast = von East London nach Port Edward
· South Coast = von Port Edward bis Durban

Lt. Routenplaner könnte man die gesamte Strecke (wenn man sie ohne Stopps auf der N2 durchfährt und nirgends übernachtet) in 20 Stunden schaffen. Aber wer will das schon?

Wir wollten fürs Erste die Spots ansteuern, von denen man schon öfters so tolle Stories gehört und Bilder gesehen hat. Deshalb entschieden wir uns für die 800 km lange Route von Kapstadt bis nach Port Elisabeth, die wir in 12 Tagen mit dem Mietwagen abklappern wollten.

Der Airport von Port Elizabeth (P.E.) ist übrigens ein gutes Drehkreuz und gleichzeitig Abgabestation für Mietwägen, die wie wir nur OneWay fahren. Die Buchung des Rental-Cars war auch schon das Einzige was wir von Deutschland aus erledigt hatten. Einen genauen Plan und Unterkünfte im Voraus reserviert hatten wir nicht.
Wir sind einfach losgefahren.

In unserer Unterkunft in Kapstadt (einem sehr guten Hostel Namens MOJO), lag in einem Ständer – mit Flyern für Unternehmungen rund und um Cape Town – auch ein etwas dickeres DINA5 Heft – welches den Namen „Coast to Coast“ trägt – aus. Eine witzig aufgemachte Sammlung von Schlafplätzen und Attraktionen im Packbackingbereich – also ein Guide für den kleinen Geldbeutel. Man könnte quasi die ganze Strecke von Kapstadt nach Durban nur mit dem Guide planen und sich in die entsprechenden Bed & Breakfast oder eben auch Hostels einquartieren.
Neben den Übernachtungsmöglichkeiten selbst gibt es auch immer eine kleine Beschreibung des jeweilgen Ortes. So kann man sich ein kleines Bild machen, was einen ungefähr wo zu erwarten hat. Echt praktisch das kleine Etwas.

Also rauf mit uns im blauen Flitzer auf die Straße „N2“ und ab dafür.

Hermanus

In etwas über 1,5 Stunden erreicht man von Kapstadt aus das Küstenstädtchen Hermanus / Westcliff. Hier kann man wohl sehr gut zur richtigen Jahreszeit Wale beobachten; leider waren bei uns keine da.

Trotzdem haben wir es uns in einem der zahlreichen Restaurants direkt an den Klippen im Old Harbour gemütlich gemacht und lecker Spaghetti mit Meeresfrüchten gegessen und den Anblick der sich an den Felsen brechenden Wellen und das gute Wetter genossen.

Danach entschieden wir uns für einen Spaziergang auf dem „Cliff Path“.
Der Cliff Path führt direkt zwischen Luxushäusern und den Klippen entlang und dauert (wenn man vom Old Harbour den Weg linker Hand am Parkplatz entlang nimmt) OneWay mind. 1,5 Stunden. Ich erwähne deshalb „OneWay“ so, da es leider am Ende des Weges keine Busstation oder einen Taxistand gibt. D.h. bitte den ganzen Weg zurück … und in unserem Fall im Nieselregen (das Wetter hatte sich nämlich schlagartig geändert). So waren wir fast 3 Stunden unterwegs. Achja .. und Toiletten gibt es auch nicht. Also die Tour gut planen.

Hermanus selbst kam uns etwas vor wie die Hamptons von Cape Town. Ein beliebtes Wochenendziel für die etwas älteren Reichen und Wohlhabenden von Kapstadt und deshalb für unseren Geschmack etwas zu schick und langweilig. Aber wie gesagt, der Ausblick auf die Klippen war schon schön. Über Nacht bleiben wollten wir hier nicht. Aber wohin dann?

Unser kleiner Guide gab die Richtung an.

Cape Agulhas

Nach über 2 Stunden immer entlang an endlosen Äckern und Weiden, erreichten wir Cape Agulhas.
Was uns hierher zog? Hier soll er wirklich sein; der südlichste Punkt von Südafrika (und nicht das Cape of Good Hope auf der Kap Halbinsel bei Kapstadt … ist nämlich der südwestlichste Punkt!).
Außerdem soll es hier einen megagroßen und langen weiten Strandabschnitt geben.
Und tatsächlich einen Beach hatten sie – und was für einen. Aber leider war das Wetter so lala und keine Menschenseele am Strand. Na dann erst mal in unsere Bleibe einchecken…. War ja schon wieder später Nachmittag.

Wir entschieden uns für das Cape Agulhas Backpackers in Struisbaai. Wirklich schön angelegt und mit einem tollem Aufenthaltsraum, gutem W-LAN, einem Pool, einem schrägen Papagei und einem Billard-Interessierten Hund. Für gerade Mal € 28 für zwei Personen / die Nacht schliefen wir wie Murmeltiere. Das Frühstück kostete zwar extra, war aber lecker und ausreichend.

Am nächsten Tag wollten wir dann Cape Agulhas erkunden. Die Stadt – naja. War es eine Stadt? Eher eine Ansammlung von Wohnhäusern in jeglichen Stilrichtungen und die meisten ohne Zaun (das ist uns aufgefallen – und deshalb war es ein eigenartiges Stadtbild hier in Afrika). Anyway.
Sightseeing Punkte waren: der Leuchtturm, das Wahrzeichen vom südlichsten Punkt und das nahegelegene Schiffswrack.

Tipp: Bei schönem Wetter ein Picknick mitnehmen und den Sonnenuntergang am Shipwreck genießen. Sie Sonne geht nämlich genau da unter. Und Vorsicht auf der „Straße“. Die Schotterpiste dorthin hat ganz schöne Schlaglöcher.

Am Abend noch ein Spaziergang über den Steg am Meer und ein Dinner im Restaurant „55 Knots“ (in dem wir aus unerklärlichen Gründen sogar den Wein umsonst bekommen haben) und fertig war hier unser Besuch.
Wer aber noch länger bleiben will, sollte sich noch die Grotte „von innen“ anschauen. Dafür muss man (je nach Flut- und Ebben Stand) früh aufstehen. Denn nur bei Ebbe kann man direkt vom Wasser die Höhle erkunden.

Mosselbay

Von Agulhas fuhren wir über 3 Stunden nach Mosselbay und kamen kurz nach Mittag dort an.

Eigentlich beginnt hier in Mosselbay die Garden Route. Danach sah es aber nicht aus. Wir erwarteten schon so etwas wie Blumen, Blüten und Grün – eben wie in einem Garten. Aber entweder lag es am grauen, regenverhangenem Wetter oder es war hier wirklich hässlich.
Wir fuhren einmal die diversen Hauptstraßen ab, schauten uns unten am Wasser das angepriesene Hotel an und entschieden – nee – weg hier. Sorry Mosselbay – war wohl nicht Dein oder unser Tag.

Und was nun? Wohin?

Ich klickerte etwas im Internet herum und fand ein echt tolles Guesthouse. Ich konnte kaum glauben was ich sah: den super günstigen Preis und diese Unterkunft? Das will ich sehen.

Wilderness

2 Stunden später kamen wir im Oceans Luxury-Guesthouse in Wilderness an. An der Rezeption gefragt ob noch ein Zimmer frei ist; Jupp – Glück gehabt – das Letzte (hat übrigens nur 8 Zimmer) und wow – der totale Hammer. Ein riesen Zimmer für uns, direkt am Meer, sehr stylisch und das quasi für ein Schnäppchen. Wir überlegten nicht lange und buchten gleich eine zweite Nacht dazu.
Schuhe aus und erst mal die paar Stufen runter und Füße in den Sand. Ich sage euch, so einen Strand hatte ich das letzte Mal in Australien an der Goldcoast gesehen. Ohne Worte. Einfach nur schön.
Da es ein Guesthouse war, gab es am Abend kein Essen (aber dafür mit Abstand das beste Frühstück auf unserer ganzen Südafrika-Tour). Aber nicht mal 2 Minuten von der Unterkunft entfernt ist das Restaurant Salinas in dem man gut und gerne Essen kann.

Am nächsten Tag genossen wir einfach nur das wilde Meer.
Joggen am Morgen, sogar kurz darin gebadet (es ist echt kalt – 14° Wassertemperatur) und sehr heftige Strömungen …, machten lange Strandspaziergänge und beobachtet die Baywatchübungen mit Booten und einem Helikopter.

Und obwohl das Guesthouse den Titel „Luxus“ trug und ja echt auch so aussah, waren die Manager und das Team total aufmerksam, nett und cool drauf. So war es auch überhaupt kein Ding, dass ich in der Garage alleine noch Wäsche bügeln durfte. Klasse – echt klasse.

Eigentlich wäre hier in Wilderness auf unserer To-Do-Liste noch so einiges gestanden: z.B. eine Kanutour im Fluss, eine Wanderung durch die Wälder des National Parks, Besuch der Wasserfälle, eine SegwayTour oder Canyoning und Abseiling. Leider vergingen diese 2 entspannten und erholsamen Tage viel zu schnell und es hieß weiterziehen.

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Eine unvergessliche Reise mit dem Rovos Rail durch Südafrika – von Pretoria nach Kapstadt mit dem Luxuszug „The Pride of Afrika“

Ihr habt doch sicherlich auch schon mal Reportagen von tollen Zugreisen gesehen, die quer durch ein Land gehen – z.B. Australien mit dem „Ghan“, Europa mit dem „Orient Express“ oder Afrika mit dem „Rovos Rail“ – und euch dann gesagt: wenn ich Rentner bin mache ich das auch!

Aber muss man warten bis man in Rente ist?
Lohnt es sich lange auf solch eine außergewöhnliche Reise zu sparen?
Stimmt es, dass da nur alte und reiche Leute mitfahren?
Was ist, wenn einem eine lange Zugfahrt von 2 Wochen oder mehr gar nicht gefällt?
Sollte man dann nicht jetzt schon auf einer „Kurzstrecke“ testen, ob es der Traum ist den man sich im hohen Alter mal erfüllen will?

Das sind zu mindestens die Gedanken, die mir so in den Sinn gekommen sind.

Zwischen unserer Namibia-Gruppen-Rund-Reise und unserem Kapstadtaufenthalt hatten wir noch ein paar Tage Luft und wollten deshalb eine Zugreise dazwischen bauen.

Leider war es schwer selbst im Internet etwas über diese Art von Zugreisen in Afrika und den Preisen und vor allem die Verfügbarkeit herauszufinden. Aber zum Glück ist mir die Agentur „Venter Tours“ bei meiner Suche über die Timeline getickert. Die sind nicht nur spezialisiert auf Afrika – Reisen im Allgemeinen (Selbstfahrer, Gruppen oder Flugreisen), nein – auch Zugreisen haben sie im Angebot. Und schon der erste Kontakt mit den freundlichen Mitarbeiten erwies sich als Glücksgriff.

Wir waren natürlich mal wieder (im November) – wie schon so oft – mit unserer Suche für eine Reise zur Haupturlaubszeit: Dezember / Januar – spät dran. Aber Venter Tours hat es dennoch möglich gemacht und so buchten wir für 1.600 Kilometer lange Strecke Pretoria -> Kapstadt am 06. Januar 2017 für 2 Nächte und 3 Tage in den Luxus Zug von Rovos Rail.

Bereits bei Ankunft in der Railstation des Rovos Rails in Pretoria (der Hauptstadt von Südafrika) fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Die Szenerie ließ nicht auf Klischees warten: ein schönes viktorianische Gebäude, stolzierende Pfaue überall und es wurde Champagner und Häppchen gereicht um die Zeit bis zur Abfahrt zu überbrücken.

Und ja – der Warteraum füllte sich mit überwiegend älteren Damen und Herren.
Soweit ich das beurteilen konnte waren von den 60 Gästen sicherlich 80% über 50 Jahre alt.
Kurz vor Abfahrt begrüßte der Chef von Rovos Rail persönlich alle Gäste mit Namen und Handschlag und wünschte eine gute Fahrt.
Wir wurden in unser Abteil gebracht, welches für einen Zug richtig groß und vor allem schick war. Alles im altenglischen Kolonialstil. Wir hatten übrigens die „Mittelklasse“ gebucht und sogar ein eigenes Bad on Suite.


Schnell die Koffer verstaut und die Wagons durchstreift.
Wir waren deshalb eine der ersten hinten auf dem offenen Aussichtswagen, ergatterten somit einen Sitzplatz und bestellten schon mal ein Bier; und schon tuckelte das Hotel-auf-Schienen los.

Der letzte Waggon war also der Aussichtswagen mit anschließender Bar – wie praktisch.
Und das wussten wohl auch die anderen Gäste, denn der Bar Wagen und die Plätze neben uns füllten sich rasch. Und wer hätte es gedacht. Obwohl das Durchschnittsalter über unserem lag, wurde fröhlich einander vorgestellt und gemeinsam ein Bier, Wein oder Champagner getrunken. Aus fröhlich wurde wirklich schnell feucht-fröhlich und nicht nur der Zug, sondern auch die Witze nahmen Fahrt auf – aber sehr nett und gediegen; Englisch – Kolonial eben.

Irgendwann fragten wir uns, ob es noch einen Überblick gibt, wer was getrunken hat, denn die Kellner machten sich keinerlei Notizen und irgendein Fremder bestellte die nächste Runde, aber wer zahlt das alles? Ich musste sofort meine neue Bekanntschaft neben mir fragen. Und? Es ist alles inklusiv! Achso – das erklärt natürlich einiges. Habe ich wohl nicht richtig in der Buchung gelesen. Prost.

Da die Abfahrt am Nachmittag war, kam sehr schnell der Abend und es hieß sich für das 4 Gänge-Menü-Dinner im Belle-Époque Speisewagen frisch machen. Und dann ein kleines Problem: ups – es ist „Colar & Tie Pflicht“ (Hemd und Krawattenpflicht) für die Herren beim Essen. Mensch, ich hätte wirklich die ganze Beschreibung lesen sollen. Aber kein Problem – hier im Zug ist man unter sich und so war es ein Leichtes jemanden um eine Krawatten-Leihgabe für den Göttergatten zu bitten.
Kaum am fein gedeckten Essenstisch Platz genommen, ging auch schon die Schlemmerei los. Ich hätte nie gedacht, wie lecker in einem Zug gekocht und was alles gezaubert werden kann. Selbstverständlich gab es zu jedem Gang den passenden Wein, Aperitif oder Dessert-Trunk.
Aber nicht genug der Völlerei. Nein – danach ging es weiter mit ein paar Drinks im Bar Wagen mit Aussicht. Hui – jetzt aber schnell ins Abteil bevor es noch unschön wird.

Dort angekommen fanden wir ein für die Nacht traumhaftes hergerichtetes Bett (mit bestimmt 10 verschiedenen Kissen) vor – natürlich mit einem Betthupferl und Willkommensgruß drauf: Champagner und Schokolade (den stellten wir aber in die Minibar des Abteils – für heute war genug).

Die Nacht war etwas ungewohnt und ruckelig aber o.k. – die Bettwäsche war einfach zu kuschelig.

Wir mussten uns für den nächsten Morgen einen Wecker stellen, damit wir das frisch zubereitete Frühstück nicht verpassen – und das war schon wieder mehr als ausreichend. Alles was man in einem normalen Hotel auch bekommt (von frischen Früchten, Croissants, Eiern in jeglicher Form, Pancakes, Müsli etc.) – wo lagern die das alles?

Heute stand aber nicht nur Essen und Trinken auf dem Plan, sondern auch ein kleiner Stopp mit Ausflug am Morgen in Kimberley.
Kimberley ist bekannt für die ehemals größte Diamantenmine, die im Jahr 1914 bewirtschaftet wurde. Auch heute lässt „The Big Hole“ noch erahnen was damals hier so los gewesen sein muss.
Leider sind das angeschlossene Diamantenmuseum und die Stadt selbst schon in die Jahre gekommen und irgendwie in den 70ern stehen geblieben. Schade. Da sollte man meinen, dass gerade ein Diamond-Museum Geld hat um alles instand zu halten; ist immerhin die Zentrale von De Beers. Kann man also machen – muss man aber nicht – aber eine willkommene Abwechslung.

Zurück im Zug angekommen gab es auch schon wieder Mittagessen; genauso phänomenal wie schon das gestrige Dinner. Hui – eigentlich wäre jetzt ein kleiner Mittagsschlaf angesagt. Aber Pustekuchen – es ging natürlich durch den Bar Wagen zum Aussichtswaggon und? Jupp – es wurde Wein bestellt und getrunken. Aber ganz ehrlich – fährt man nicht sowieso nach Südafrika um die Weine hier zu genießen? Na also! Zudem lässt sich hier hinten die Aussicht viel besser genießen – dafür fährt man doch eigentlich  Zug – um die Landschaft zu sehen – oder? Wir passierten die Highvelds, die trockenen Weiten der großen Karoo, fuhren durch Täler, sahen an uns Gebirgszüge vorbeiziehen und durchquerten natürlich die Weingebiete Richtung Kap.

Grundsätzlich schön anzuschauen, aber ich hatte mir ehrlich gesagt mehr vom Land vorgestellt.

Naja, es war ja auch „nur“ die Karoo-Route – und das sind nun mal viele Ebenen und Steppen ohne viel Abwechslung. Ich glaube dafür müsste man einfach eine andere Strecke fahren. Z.B. durch Botswana zu den Viktoria Fällen oder durch Sambia und Tansania ans Meer. Sicherlich viel Grüner und atemberaubender. Aber wie gesagt. Wir wollten ja auch eine Zugfahrt im Allgemeinen testen.

Den feuchtfröhlichen Nachmittag rundete dann noch die Tea-Time im Lounge Waggon ab.
Jetzt war aber eine kleine Auszeit fällig. Ich legte mich aufs Bett und schaute aus dem Fenster in unserem Abteil und an mir zog die endlose Weite Afrikas vorbei – achja es war so friedlich hier im Abteil. Genug gedöst. Es ist schon wieder Dinnerzeit.
Gleiches Spiel wie am Vorabend: Hemd & Krawatte (besser noch Anzug) für den Herren und das kleine Schwarze für die Dame. Und wieder vorzüglich mit 4 Gängen gespeist und etliche Weine gekostet.

Eigentlich wollten wir heute Abend mal langsam machen. Aber daraus wurde nichts.

Unsere Gruppe, bestehend aus: einem deutsch/südafrikanischem Pärchen, einem Alleinreisenden Australier mit schwäbischem Dialekt, ein Ehepaar aus Pretoria – jeweils in unserem Alter und zwei ältere Ehepaare aus England traf sich natürlich wo? Im Bar Wagen. Heute hatten die Kellner die Bar wunderschön mit Blumen und Cocktails dekoriert und wir ließen uns nicht lumpen diese auch zu probieren.
Highlight war der „Springbocki“. Ein Stamperl bestehend aus grünem Pfefferminzlikör und Amarula (so eine Art Bailys). Wirklich lecker.

Die Runde hatte sichtlich Spaß am Spiel „Ich packe meinen Koffer und nehme mit …“.  Natürlich etwas abgeändert in: „once upon a time in a train of Africa …“  – also natürlich alles auf Englisch. Echt spaßig. Aber irgendwann war auch hier Ende und wir fielen müde in unser klimatisiertes Abteil ins Bett. Wieder einmal wunderschön hergerichtet mit einem Betthupferl drauf.

Am nächsten – sehr frühen Morgen – hieß es dann schnell Frühstücken, denn der Zug hält für einen kleinen Spaziergang im historischen Dorf Matjiesfontein.
Es tat gut mal die Beine etwas mehr zu vertreten als nur die Wege vom Aussichtswagen zum Speisewagon oder vom Abteil zum Aussichtswagen.
Die hübsch hergerichteten alten Häuser in Matjiesfontein sind wirklich nett anzuschauen. Hat aber eigentlich außer dem witzigen Museum mit alten Relikten aus den 20er Jahren nichts zu bieten. Aber auch hier eine willkommene Abwechslung zum Zugalltag.

Zurück im Zug: 3 Gänge-Lunch. Hmmmm – mal wieder sehr fein.
Schnell frisch gemacht und ein Nickerchen eingelegt. Dann ging es wieder nach Hinten wo auch schon die anderen warteten. Eigentlich verlief der Nachmittag genauso wie der Vortag – nur mit dem Unterschied, dass es nun hieß: Sachen packen – wir kommen am Spätnachmittag in Cape Town an.

Mit einem einstündigen unfreiwilligen Zwischenstopp kurz vor Kapstadt (Technik im Zug ist ausgefallen und wir standen ohne Klimaanlage und Strom mitten im nirgendwo bei fast 40 Grad auf den Gleisen) tuckelten wir Richtung Mother City.

Wir hatten bei diesem ganzen 3-Tages-Luxus-Wahn vergessen, dass wir – um in die City von Cape Town zu kommen – an vielen Townships vorbei fahren. Die Gleise führten direkt durch die Armenviertel durch und wir wurden mit unserem Wein in der Hand auf dem Aussichtswagen ziemlich schnell und unsanft zurück in die Realität geholt. Zum Großteil waren die Bewohner der Blechhüttendörfer und vor allem die Kinder freundlich und winkten uns Vorbeifahrenden zu – aber leider kam auch ab und an ein Stein geflogen.
Welcome in the real world. Wir hatten die Kluft zwischen Arm und Reich noch nirgendwo so krass empfunden wie hier.

Zurück in der Realität hieß es auch schon aussteigen; wir sind da – in Kapstadt. Dann ging alles leider viel zu schnell. Es wurde sich verabschiedet, Visitenkarten ausgetauscht und umarmt und Schwups waren alle in irgendwelchen Taxen, Limos oder Vans und weg. Auch wir machten uns im Taxi auf zu unserem Hotel.

https://youtu.be/Kk784GN15TI

Fazit:

Nun waren wir um einige Erfahrungen reicher und schlauer; denn unsere anfänglichen Fragen wurden beantwortet:

– muss man warten bis man in Rente ist?   Nein
– Lohnt es sich lange auf solch eine außergewöhnliche Reise zu sparen?   Ja
– Stimmt es, dass da nur alte und reiche Weiße mitfahren?
Zum Großteil ja – aber automatisch trifft man auf Gleichgesinnte und ganz ehrlich: auch ältere Damen und Herren können ganz schön fit, trinkfest und lustig sein!
– Was ist, wenn einem eine lange Zugfahrt gar nicht gefällt?
Dann kannst Du immer noch am nächsten Bahnhof aussteigen. Aber dazu wird es nicht kommen.
Es wird an Bord schon für Abwechslung gesorgt und wer eher der Typ ist „ich bleibe in meinem Abteil und lese ein Buch“ – auch gut.
– Sollte man dann nicht jetzt schon auf einer „Kurzstrecke“ testen, ob es der Traum ist den man sich im hohen Alter mal erfüllen will?

Für uns war es die richtige Entscheidung. Wir werden sicherlich nochmal eine Zugreise unternehmen; dann aber länger und mit noch schöneren Zielen.

Schlussendlich waren es teure 3 Tage mit dem Luxus-Zug durch Afrika.
Aber meines Erachtens den Preis wert. Denn irgendwie muss ja das ganze Essen, die Getränke, die Instandhaltung des Zuges, die Deko, die vielen Bediensteten, Kellner, Köche und Reinigungskräfte und Ausflüge finanziert werden.

In diesem Sinne: Danke für dies außergewöhnliche Erlebnis!

Die Wahrheit über Gruppenreisen – neue Freunde, Freaks & Emotionen

Auf allen meinen Reisen und Unternehmungen war noch nie eine richtige Gruppenreise dabei.
Also so eine, wo man tagtäglich mit den anderen – und vor allem Fremden – was zusammen unternehmen darf/kann/muss.
Klar, mal ein Tagesausflug oder eine Bootsfahrt mit mehreren; aber noch nie so lange und eng an einem Stück.

Wir hatten ein wenig Bammel vor der Namibia Reise. Mit 12 wildfremden Leuten zwei Wochen auf engstem Raum in einem Bus mehr als 2.500 km quer durch die Wüste zu tuckern klang beängstigend und außerdem hatte ich zuvor „Hummeldumm“ von Tommy Jaud gelesen … sollte er Recht behalten?

Wer tickt wie?
Machen wir uns Freunde oder Feinde?
Was kann schnell nervig werden und wann eskaliert es?
Wie kommt man damit klar?
Und wie Flexibel und Tolerant ist man selbst wirklich?

Hier meine Erfahrungen und Erlebnisse auf der Namibia – Gruppen – Rundreise:

Die erste Zusammenführung beim Frühstück in Kapstadt klappte ganz gut.
Zögerlich wurde sich beschnuppert.
Man stellte sich brav mit Namen vor, sagt woher man kommt, warum man evtl. alleine reist usw.

Bereits am ersten Tag merkt man, wie der ein oder andere tickt und überlegt, ob man mit bestimmten Personen mehr zu tun haben will. Wir hatten unser 4er Gespann ziemlich schnell zusammen. Ein jüngeres Pärchen Anfang 30 – die auch aus Bayern kommen – und mit denen wir uns auf Anhieb gut verstanden. Na das wäre doch schon mal geschafft.

Nach und nach kristalisierten sich dann doch die heraus, die man nicht so mag und man ist schnell verleitet zu lästern und diese abzustempeln. Egal ob es die zwei einzigen Raucher sind, wegen denen man ständig „Kaffeepausen“ machen muss oder die nervigen Alleswisser, die zu allem ihren Senf dazugeben müssen oder diejenigen, die einfach sowas von ignorant und falsch sind, dass einem fast schlecht wird.

Aber von vorne und ausführlich. Mit dabei waren:

Ein Herr Anfang 70 aus Franken (schon allein der Dialekt war gewöhnungsbedürftig – aber lustig) Rentner, alleinreisend (Frau blieb zu Hause), kariertes Hemd, ¾ Hose, Socken in den Schlappen, ehemaliger Lehrer für Erdkunde & Mathe.
So war es kein Wunder, dass er zu jedem Stein, jeder Vertiefung in der Erde, jedem Abschnitt auf der Landkarte und zu jedem Tier etwas zu sagen hatte. Auch war er immer der Erste, der aus dem Bus stürmte um auf Entdeckungstour zu gehen. Aber er war auch immer der letzte auf den alle warten mussten – immer. Schlussendlich hat er sich aber immer höflich verhalten und vor allem konnte e auch mal über sich selbst schmunzeln.

Ein Herr Mitte 60 aus der Schweiz, alleinreisend (geschieden – auf Urlaub – und steht kurz vor der Rente). Immer sehr gut gekleidet – keine Ahnung wo er die vielen freisch gebügelten Hemden versteckt hatte – und sehr gebildet. Grundsätzlich eine sehr ruhige Seele und fällt kaum auf. Aber wehe es läuft mal nicht so wie er will. Wir waren überrascht, dass nach der Hälfte der Tour sein „Gemüt“ ab und an mal umschlug. Griff die Guides verbal an, weil er sich nicht an den vorgegebenen „Plan“ halte wollte; unter dem Motto: er ist doch kein Kleinkind. Hat sich beschwert, dass er endlich an die Bar will und nicht blöd am Lagerfeuer hocken und sich den Krach (war übrigens eine schöne musikalische Vorführung Einheimischer) anhören will, und abwaschen war so gar nicht sein Ding und deshalb tat er das auch nicht, etc….. Wir waren etwas verwundert, da er wie gesagt eigentlich der nette, ruhige Typ war.

Eine Dame um die 50. Leider habe ich vergessen wo sie nun lebt; ihr Akzent war polnisch, lebt aber in Deutschland und ist Lehrerin.
Leider wusste sie alles besser und es war echt anstrengend ihr immer zuzuhören. Es ging nur um ihren Job als Lehrerin; egal ob beim Essen, beim Wandern oder im Bus. Hallo?! Genieße mal die Natur! Auch frage ich mich, wie man als so eine kleine Person so einen großen (Tages-)Rucksack rumtragen kann – selbst auf den noch so kleinsten Ausflügen musste das Monster mit … gebraucht hat sie daraus wahrscheinlich nie was.

Eine Dame Anfang 50 aus Österreich. Begleitung von der Dame aus der Schweiz. Hatten sich wohl mal in einem Urlaub kennengelernt und wollten jetzt was gemeinsam machen. Eine recht schüchterne Person. Sprach kein Englisch und war immer etwas Abseits. Auch die Eingliederung in die Gruppe fiel ihr schwer. Gesundheitlich wohl auch nicht die fitteste, denn bei der Talwanderung musste sie mit Kreislaufproblemen kämpften und brach ab, trug von Anfang an nicht genug Sonnencreme auf, wurde knall rot und lief die Hälfte der Reise teils mit Sonnenbrand-Blasen rum. Trotz allem aber immer freundlich und nett.

Eine Dame um die 30 aus der Schweiz, Begleitung der Österreicherin. Liebt Katzen und Hunde und ist eigentlich eine herzensgute Seele & jederzeit für eine kurze Massage (ist ihr Hobby) zu haben. Sie ging auf jeden zu, war zu jedem freundlich und aufgeschlossen. Selbst zu dem SkyDive hat sie quasi mich überredet! Deshalb passt es überhaupt nicht zusammen, dass sie bei allen Unternehmungen mitmachen wollte, aber dann bei vielem etwas ängstlich war. Selbst umgefallene Baumstämme bremsten sie manchmal aus, so dass sie ohne Hilfe nicht weiter gegangen wäre, obwohl sie wusste dass dahinten gleich ein wunderschöner Wasserfall kommt. Auch sie hatte das Problem mit den Brandblasen vom Sonnenbrand, so dass ich sie eincremen, hegen und pflegen dufte.

Ein Herr, irgendwas Ende 30 – Anfang 40 aus Deutschland. Alleinreisender. Sehr aufgeschlossen und kontaktfreudig. Hat immer gute Laune und eine lustige gute Nachtgeschichte auf Lager und ist sich für nix zu schade. Sehr kurzweilig, kann aber auch anstrengend werden so ein ständig positiver Mensch.

Ein Herr Anfang 50 aus Deutschland, alleinreisend, geschieden. War er der eigentliche Anführer der Gruppe? Am Anfang ging viel nach ihm und aus unseren Augen war er sehr schnell unbeliebt. Denn: bitte mal anhalten ich möchte einen Kaffee (oder war es nur die Lust auf die Zigarette) /  ich muss vorne sitzen – hinten wird mir schlecht / das ist kein Raucherhusten, sondern eine Erkältung im Anmarsch / fühl mich wieder nicht so gut, deshalb mache ich auch diese Wanderung nicht mit / etc. Irgendwie glaubte man ihm nicht so ganz. War teilweise schon recht nervig und schade. Aber es kam dann doch ganz anders. Schlussendlich fügte er sich doch der Gruppe, saß plötzlich doch hinten, man konnte sich gut mit ihm unterhalten und selbst fürs abwaschen war er sich nicht zu schade. Am Ende der Reise mochten wir ihn sogar sehr gerne. Tja, manchmal braucht es halt ein bisschen; warum nicht gleich so.

Die Küken in der Gruppe. Ein Pärchen, beide Anfang 30 aus Bayern (beides Ingenieure)
Immer nett und hilfsbereit. Außerdem war er sehr belesen und das freute wiederum meinen Göttergatten. Auch war es praktisch, dass das Studienfach wohl Geologie war und wir somit einiges über die Natur hier in Namibia lernten. Zu jedem Canyon, Berg oder sonstige Steinerhebungen wusste er Bescheid und gab uns Unterricht (Zusammen oder abwechselnd mit dem Erdkunde Lehrer). Und sie war voll auf meiner Wellenlänge. Freche Schnauze (kommt ursprünglich aus der Nähe von Berlin) und für alles zu haben. So wurde es auch ab und zu mal feucht fröhlich und wir hatten sichtlich Spaß. Mal sehen ob man sich zu Hause wieder trifft.

Und wie heißt es so schön? Das Beste kommt zum Schluss:

Diese Frau (um die 60 Jahre) – alleinreisend aus Deutschland – eigentlich ohne Worte; und doch muss ich hier etwas loswerden. Denn bei allen anderen bisherigen Personen waren es ja quasi nur Banalitäten mit denen man sich arrangieren kann. Aber es gibt IMMER eine Person, die einem alles vermiesen kann; und das war sie: Will immer alles mitmachen und am besten die Erste sein. Rudert dann aber zurück, weil ihre Gesundheit da nicht mehr mit macht. Teilen ist für sie ein Fremdwort. Eher unter dem Motto: wo mein Name drauf steht, das gehört auch mir – nur mir! (In dem Fall ging es um Wasser – Hallo? In der Wüste ? – krass). Und dann die Respektlosigkeit und Ignorants.

Aber von vorne.

Als wir mal wieder durch die endlosen Weiten von Namibia fuhren und ich in meiner Playlist „Empire State of Mind – feat. Alicia Keys“ hörte, holte mich die Realität schlagartig zurück. Die Passage in dem Song „there ist nothing you can´t do, the lights will inspired you“ – hat schon was Surreales. Hier wo ich gerade bin sind hunderte von Kilometer in jede Richtung nur Steine und Sand.
Die Menschen sind arm und tatsächlich auf der Suche nach Wasser. In New York hingegen (es ging ja in dem Song um NY) und dem großen Rest der europäischen Welt wird so viel versschwendet und nicht sorgsam mit unseren Ressourcen umgegangen. Da machte es mich sehr traurig zu hören, dass hier in Afrika die Wasservorräte in 80 Jahren vollkommen verbraucht sein sollen, wenn es so weiter geht wie aktuell.

Das was mich auch wehmütig macht ist, dass es auch allen anderen in naher Zukunft so gehen wird, wenn der Überflusswahnsinn nicht extrem eingedemmt wird. Selbst Stephen Hawking sagt voraus, dass unser Planet in 1.000 Jahren am Ende sein wird.

Trotz dieser Gedanken versprach es ein weiterer toller Tag zu werden.
Ich schaute aus dem Fenster und genoss den Ausblick; die Ruhe und die Farben.

Aber da war sie – die nervigste Dame von allen aus unserer Gruppe – die alles besser wusste und sich nicht an Regeln oder Vorgaben zu halten braucht – selbst wenn diese direkt von den Guides kamen. So begann der nächste Einstieg in den Bus mit Zickereien, weil sie da sitzen wollte wo sie wollte und heute mal nicht rotieren will (was Ansage unserer Fahrer von Anfang war). Punkt. Nach einigen heftigeren Wortwechseln tauschte sie ihren Platz natürlich nicht ohne lauthals im Bus rumzuplärren wie engstirnig, unflexible und typisch Deutsch wir doch sind – Hallo? Hörst Du Dir überhaupt selbst zu?
Wir hatten uns alle wieder beruhigt und los ging die Fahrt.
Nach ein paar Stunden aber die nächste Klatsche.

Am Vorabend am Lagerfeuer erzählten uns die Guides eine wunderbare aber dennoch traurige Geschichte von Himba und Hereros. Wenn wir am nächsten Tag auf Himba-Frauen stoßen, dann bitte nicht aus dem Bus springen, einfach so Fotos machen, sondern uns für Ihren Schmuck und Kunst interessieren und was kaufen und die Frauen mit Respekt behandeln und ein Foto nur dann machen, wenn man sie höflich gefragt hat.

Was passiert? Unser Bus hält an, wer springt als erstes raus, schiebt sich eine der Himba – Frauen für ein Foto zu Recht und drückt ab. Wir alle konnten unseren Augen kaum trauen. Aber damit nicht genug. Als sie gemerkt hat, dass sie wohl etwas falsch gemacht hat, holte sie einen Geldschein heraus und steckte ihn der Himba-Frau zu. Geht’s noch? Ist das Respekt?

Aber es kommt noch krasser. Als sie mit ihren Fotos fertig war, holte sie Gummibärchen aus ihrem Rucksack und fütterte einen kleinen Himba-Jungen, der gerade laufen konnte. Hallo? Kinder mit Gummibärchen füttern wie Zootiere. Schäm Dich.

Und vor allem hatten das die Guides auch vorher ausdrücklich erwähnt: nichts herzuschenken – vor allem keine Süßigkeiten. Das kennen die ja nicht, wollen dann mehr, bekommen es nicht und gehen dann betteln oder sogar stehlen. Also nicht gerade förderlich die Kinder mit Junkfood anzufixen.

An dieser Stelle war ich bereits auf 180. Aber wer denkt das war es jetzt, täuscht sich.

Am nächsten Stopp (dem versteinerten Wald, der unter Denkmalschutz steht und Millionen von Jahre alt ist) angekommen, poltert sie gleich wieder los, stapft in die quasi abgesperrte Zone nur um gute Bilder zu schießen. Trampelt auf den versteinerten Holz rum unter dem Motto: ist doch nur Stein.

Ich sag´s euch. Ich konnte nicht mehr. Damit ich nicht explodiere, zog ich mich zurück.
Setzte mich in den Bus, wir fuhren weiter und ich schaute nur aus dem Fenster und dachte über diese unmögliche Person nach.

Ich finde diese Respektlosigkeit und Ignoranz so was von unter der Gürtellinie, dass mir die Tränen kamen. Ich glaube ich habe mich noch nie so sehr fremdgeschämt wie an diesem Tag.

Leider war der Tag noch nicht zu Ende.
Beim Abendessen kam wieder das Thema mit dem Abschieds- und Dankeschön Geschenk für die Guides-Mädels auf. Angedacht war etwas Gemeinsames zu machen. Ich hatte mich angeboten dies zu übernehmen und etwas zu besorgen und das Geld kollektiv zu sammeln.
Aber wie gesagt, der Abend kam anders. Plötzlich hatte die Eine Bedenken wegen der Höhe des Betrages und sie will es alleine machen. Angestiftet wussten die anderen jetzt auch nicht was sie tun sollen. O.k. ist gut. Ich will mich nicht aufdrängen. Dann eben nicht – und dabei hatte ich schon zwei tolle Holzelefanten mit Flügeln besorgt, die sich die Guides gewünscht hatten.

Ist schon Wahnsinn, welchen Einfluss eine Person auf viele haben kann.

Ich war an dem Abend echt ziemlich geknickt, da mir der Tag emotional einfach zu sehr zugesetzt hatte. Nicht dass das genug Fußtritte waren, bekam ich am letzten Tag noch von denen, die das „ich mach was allein“ nicht mitbekommen habe auch noch Verachtung. Diesmal unter dem Motto „warum dürfen wir jetzt nicht mitmachen? …“ – Mensch, ist echt nicht fair. Wie man es macht ist es falsch.

Zum Glück war es schon kurz vor Ende der Reise und ich hielt mich die restliche Zeit zurück.

Fazit:

Warum sollte man also eine Gruppenreise machen?
Natürlich weil man da in Gesellschaft unterwegs und es billiger ist.
Auch ist es schön das erlebte sofort mit Mitreisenden oder Gleichgesinnten (wenn es diese sind) teilen zu können.

Aber die Gesellschaft bzw. die anderen Teilnehmer kann man sich nicht aussuchen.
Ich persönlich finde zwei Wochen machbar. Die erste Woche vergeht eh wie im Fluge. Die zweite wird dann schon schwerer, nämlich dann, wenn auch der Gegenüber sein wahres ich nicht mehr versteckt und alle Geschichten erzählt sind.
Man lernt viel über die anderen und auch über sich selbst und stellt fest, wann man an seine persönlichen Grenzen kommt (wenn man etwas Hirn hat).

Natürlich ist es ein Leichtes über jemanden anderes zu lästern oder den ein oder anderen abzustempeln. Und ja – natürlich sind auch wir nicht perfekt und sicherlich für den ein oder anderen das Übel. Deshalb wäre es interessant zu wissen, wie wir auf unsere Mitreisenden gewirkt haben.

Dennoch ist jeder Einzelne ein Individuum mit seinen Fehlern und Macken und man muss nicht mit jedem zur Recht kommen. Aber jeder sollte einen Funken Respekt  haben – gegenüber den Mitreisenden und auch gegenüber dem Land das man bereist!

Ich werde sicherlich nochmals eine Gruppenreise machen, einfach nur um zu sehen, was ich aus der ersten gelernt habe und ob man da noch was verbessern kann. Auch werde ich mich in mehr Zurückhaltung und dem Vorsatz nicht jedem alles Recht machen zu wollen üben.

Peace !

Eure
Silke

Namibia – eine 13-tägige Gruppen-Rundreise im Overlander – So Reich und doch so Arm, so Viel und doch so Wenig …

Unsere 13-tägige Namibia – Gruppen – Rundreise startete in Kapstadt.
Wir waren in einem kleinen süßen Gästehaus – dem Sweetest Guesthouse Orange mit gerade mal 6 Zimmern – untergebracht. Am frühen Morgen um 8 Uhr traf sich zum ersten Mal die bunt zusammengewürfelte Truppe bestehend aus 12 Gästen und 2 Guides zum gemeinsamen Frühstück. Noch schüchtern wurde sich kurz gegenseitig mit Namen vorgestellt und unsere beiden Guide-Damen verkündeten den groben Ablauf des Tag 1.

Gepäck und Mensch im Truck verladen (liebevoll schon jetzt feuerrotes Spielmobil getauft) ging es entlang von Campsbay die Kap Halbinsel runter. Stopps waren Hout Bay – einem kleinem Fischerörtchen -, Cape of Good Hope (dem süd-westlichsten gelegenen Punkt auf dem afrikanischen Kontinent) und eine Pinguinkolonie am Boulders Beach.

Resümee des ersten Tages:
Viel im Bus sitzen, eine lange Fahrt und die ersten ausführlichen Beschnupperungen innerhalb der Gruppe.

Da es in Kapstadt noch mehr zusehen und erleben gibt, bekommt Cape Town einen eigenen kleinen Artikel, den ihr hier lesen könnt.

Am Tag 2 sehr frühes Aufstehen und Kilometer Richtung Norden machen.
Nach knapp 5 Stunden kamen wir gegen 13h im Felsmassiv der Cederbergen an und stiefelten nach dem Essen in einer unglaublichen Hitze rauf zu einem Wasserfall. Die 3 Stunden Gehzeit (Hin- und Rückweg) haben sich aber gelohnt: fast schon wie in einer Märchenlandschaft ergoss er sich eine Felswand hinunter; eingebettet in einem saftigen Grün und glasklarem Wasser: herrlich.
Wasserflaschen mit dem köstlichen Nass aufgefüllt (auch wenn es etwas moosig schmeckte) und gemächlich zurück geschlendert. Zum Glück war es jetzt am späten Nachmittag nicht mehr so heiß, denn leider liegt der Auf- und Abstieg an einem Südhang und es war ohne schattige Plätzchen anstrengend. Da kamen auch wir als geübte Wanderer etwas langsamer voran.


Die Hitze machte auch einem nahegelegenem Bergrücken mit Bränden zu schaffen; aber die Firefighter hatten schon alles im Auge und anscheinend im Griff.

Unsere Unterkunft in der Cederberg Wilderness Area lag an einem Fluss. Es gab nicht nur Bungalows, sondern auch Campingmöglichkeiten. Da wir die „Accomodated Variante“ der Tour gebucht hatten, wurden uns die Bungalows zugeteilt. Einen davon teilten wir uns mit noch zwei anderen aus der Gruppe (für 4 Personen = 2 Schlafzimmer) für die eine Nacht; und es war völlig ok.

Tag 3:
Nach einer kurzen Nacht brachen wir um 6:30h auf.
Wir stellten uns auf eine weitere lange Fahrt ein, denn unser Ziel heute: die namibisch/südafrikanische Grenze.

Aber nicht mal nach 2 Stunden ein Stopp auf einem Weingut. Jupp – richtig gerechnet: um 8:30h morgens Weinprobe!
Ich weiß nicht ob es an der Uhrzeit lag oder am Wein der Klawer Wynkelders; irgendwie wollte keiner schmecken. Egal, zwei Fläschchen gekauft und angescheckert zurück in den Bus.

Die Grenze zu Namibia erreichten wir dann am Nachmittag – 6 Stunden später.
Direkt dahinter lag unsere Bleibe für die nächste Nacht: die Felix United Lodge direkt am Fishriver bzw. dem Oranje-River bzw. Gariep-River (der Fluss hat wirklich 3 Namen).

Leider hatten wir mit der Schlüsselvergabe Pech und landeten statt in einer der supertollen Bungies mit Blick auf den Fluss (die Namen trugen wie „Butterfly“ etc.) in dem neben dem Parkplatz. Name unseres Hauses: „Lost“ – tja, warum wohl?
Erstmal ein Sprung in den großen Pool mit gigantischem Ausblick auf den Fluss und ein Bierchen. Schon schön hier!

Da darf natürlich eine Fahrt mit dem Kanu auf dem Oranje-River nicht fehlen.
Deshalb wurden wir (bzw. der Teil der Gruppe der Lust hatte) von einem kleinen Bus abgeholt und ein paar Kilometer flussaufwärts gebracht und los ging das fröhliche paddeln.

Leider war der Ausflug nicht so wie wir es uns erhofft hatten. Irgendwie nicht viel Abwechslung bei Flora und Fauna, unmotivierte Guides – die nicht mal angesagt haben wenn ein Niedrigwasserstand an einer Stelle war und wir plötzlich unser Kanu schieben mussten, keine spaßigen Stromschnellen, kaputte und in die Jahre gekommene Boote – so dass ich mir sogar einen Finger leicht aufriss und blutete – und kaum Informationen der Guides über die Gegend. Schlussendlich dümpelten wir nur vor uns hin um die Zeit bis zur Anlegestelle totzuschlagen. Schade.

Nach dem Mittag ging es dann direkt wieder auf die Schotterstraße. Ach, hatte ich vergessen zu erwähnen: bis auf den kurzen Teil nach Kapstadt verläuft die gesamte Route (ein paar Ausnahmen in den Städten) auf unbefestigten Schotterpisten; ohne Straßenbelag, Wegbegrenzungen oder Markierungen. Wenn ich eine Milch gewesen wäre, dann wäre ich jetzt schon Quark oder zu mindestens Buttermilch – so durchgerüttelt wird man. Am Anfang dachten wir ob das irgendwelche Abkürzungen sind, aber nein, das war die Hauptstraße. Aber ich glaube alle haben sich schnell daran gewöhnt, denn der Ausblick aus unserem Gefährt war nicht schlecht.

Sandebenen wechselte sich mit Steinhaufen oder kleinen Erhebungen ab und ab und zu mal hier und da ein Busch in der brennenden Sonne. Sehr selten trafen wir auf Zivilisation oder gar Menschen. Sehr einsam hier. Ich fand es trotzdem schön.

Nächster Halt nach 4 Stunden auf der Buckelpiste ein Canyon.
Ein gewaltig großer und tiefer Canyon; hier floss ursprünglich der richtige Fishriver durch. Deshalb trägt der Canyon auch den eigentlichen Namen des Flusses „Fishriver-Canyon“. Der Canyon ist nach dem Grand Canyon in den USA der Zweitgrößte seiner Art und echt atemberaubend. Wir wurden etwas unterhalb am Aussichtspunkt abgesetzt und machten einen kleinen Spaziergang direkt an der oberen Kante des Canyons zurück zum Treffpunkt.

Dort angekommen wartete schon das Essen auf uns, das die beiden Guide-Damen liebevoll angerichtet hatten.
Wir packten unsere Weine aus (die plötzlich richtig lecker schmeckten), spielten Musik vom Laptop und genossen den zauberhaften Sonnenuntergang am Rand des Canyons.
Die Musik die wir spielten waren übrigens Weihnachtslieder (Swinging Christmas; von und mit Frank Sinatra & Co) Jupp – heute war der 24.12.2016 und wir stehen in der Hitze der Nacht bei einem Wein zum Sonnenuntergang in der Wildnis: will man da noch tauschen? Nö.
Die Sonne war weg und die Sterne traten hervor. Ich sag es euch; kitschiger geht es nicht.
Soooooo schön.

Untergebracht waren wir diesmal in so einer Art Pueblo, welches irgendwie an ein Fort in einem Western erinnert. In der Hotelbar der Canon Lodge noch schnell ein Weihnachtsumtrunk und ab ins Bett.


Und wer denkt, dass unsere Guides am nächsten Morgen (der 1. Weihnachtsfeiertag) gnädig waren, der irrt.

Am Tag 4: Abfahrt 6 Uhr! Inkl. Frühstück und packen hieß es 4:45h aufstehen – autsch.
Nächstes Ziel Soussusvlei in der Dünenlandschaft des Naukluft-Nationalpark mit dem kleinen Sesriem-Canyon und den größten Sanddünen der Welt.

Auf halber Strecke machten wir aber noch in Helmeringhausen Halt für „den besten warmen Apfelkuchen in Namibia“. Wo Helmeringhausen liegt? Im nirgendwo! Aber „lekka“; wie es auf Afrikaans heißt.

Nach insgesamt 9 Stunden Reisezeit an diesem Tag kamen wir also bei mittlerweile 37 Grad im Schatten in unserem Desert Camp an. Eine wunderschöne Zeltanlage mitten im Nichts der Namib Wüste.
Wir checkten ein und testeten das Internet (irrwitziger weise war hier in mitten der Wüste mal Netz .. bisher war die Woche eher tote Hose).
Das Baden im Pool zum Sonnenuntergang; mit Blick in die weite Wüste und den in der Ferne gelegenen Bergen, sowie einem Cocktail in der Hand, ließ keine Wünsche mehr offen. Und dann der Sternenhimmel – unbeschreiblich!

Ausgeruht (mal nicht ganz so früh aufstehen … erst um 7h) ging es am nächsten Morgen – Tag 5 – zur bekanntesten Sanddüne; der Düne 45, die ihren Namen der Kilometerangabe von / bis zum Eingang des Nationalparks verdankt.
Der Aufstieg zum Gipfel dieses Naturwunders auf dem rutschigen Sand war etwas gewöhnungsbedürftig, aber der Ausblick entschädigt für die Plackerei. Es empfiehlt sich hier festes Schuhwerk, denn der Sand ist mega heiß.
Das runterkullern oder springen macht echt Laune und man ist happy unten wieder ohne Sand im Mund (der aber ansonsten überall reinkriecht) angekommen zu sein.

In Allradfahrzeugen umgeladen fuhren wir zur Pfanne – dem ausgetrockneten restlich übriggebliebenen Flussbett mit seinen Salzablagerungen. Man hat hier eine gute Vorstellung wie es vor Jahrtausenden mit Wasser drin ausgesehen haben muss. Nun verschlingt der Sand nach und nach ein Teil bzw. den Rest.
Wer den Weg zur Pfanne über eine Düne gehen möchte, der sollte mind. drei Liter Wasser statt einem Liter mitnehmen. Man unterschätzt leicht die Hitze und Anstrengung.

Aber für heute noch nicht genug Schweiß.
Auf dem Rückweg hielten wir noch für einen kurzen Walk am Sesriem Canyon.
Natürlich nicht zu vergleichen mit dem Fishriver-Canyon und der Blick diesmal aus einer anderen Perspektive – nämlich von unten nach oben – war abermals beeindruckend.
Und auch hier nicht mit dem Wasservorrat geizen. Es ist da unten wie im Hexenkessel und kaum Schatten. Hier hatten wir sicherlich schon die 40° geknackt. Nach der Wanderung mussten wir uns auch vom ersten paar Turnschuhe verabschieden. Die Sohle hielt der Hitze nicht stand und war ab. Tschüss Sneakers.

Todmüde von dem heißen und ereignisreichen Tag fielen wir im Zelt ins Bett.
Wer meint, dass wir aufgrund der hitzigen Temperaturen am Tag eine unruhige Nacht hatten, täuscht.
Es kann in der Wüste nachts ganz schön kalt werden und so blies ein leichter Wind die Hitze fort und wir schliefen tief und fest bis uns der Wecker mal wieder zu einer unchristlichen Zeit aus dem Schlaf klingelte: 7h morgens.

Auch heute am Tag 6 hieß es wieder Kilometer machen.
Auf nach Swakopmund an der Atlantikküste. Zum Glück teilten sich die 8 Stunden Reisezeit mit Unternehmungen.
Wir hielten kurz in der „Welthauptstadt“ Solitaire, die eigentlich nur aus einer Tankstelle, einem Café und einer Bakery bestand, aber bei der Fahrerei ein willkommener Stopp war.
Das dachten sich wohl auch andere Reisende, denn nach knapp einer Woche war es komisch dort mal wieder auf andere Touristen in gehäufter Zahl zu treffen.

Knapp eine Stunde von Solitaire entfernt hielten wir plötzlich mitten auf der Straße an einem Schild: „Tropic of Capricorn“. Erst nach Erklärung unserer Guide erfuhren wir, dass wir hier am südlichen Wendekreise stehen. Wow. Und es kam noch besser. Es war genau 12h Mittag und das, wofür der „Beweis“ bekannt war zeigte sich: es gibt kein Schatten von einem selbst, da die Sonne senkrecht über einem steht. Echt abgefahren!

3 Stunden später kamen wir in eine Küstenstadt namens Walis Bay – die aber eher einer Industriestadt glich. Dort machten wir direkt an der Küste bei einer Flamingo-Kolonie am Wasser Mittag. In ganz Namibia sollen wohl nur hier die rosa Vögel in großen Gruppen auftreten.

Weiter ging die Fahrt in den Nachbarort Swakopmund direkt am Meer.
Hm – bei Ankunft in unserem „Hotel“ wurden die Gesichter aller Teilnehmer etwas länger, denn unsere Bleibe für die nächsten zwei Tage waren Container am Stadtrand.
Im Prospekt stand eigentlich was von einem Guesthouse im Kolonialstil … aber man muss wohl auch das Kleingedruckte lesen: „Unterkünfte können je nach Verfügbarkeit abweichen“ – Aha. Und das angepriesene: „hier gibt es Internet“ lies auch zu wünschen übrig. Denn W-LAN ging nur auf dem Vorhof bzw. Parkplatz und nicht auf den Zimmern – Aha.
Schade, da hat man mal 2 Tage an einem Spot und dann ist das nix. War aber auch kein Drama denn wir hatten uns schon das nächste Abenteuer ausgespäht.

Weiter gehts hier mit unserem Namibia Trip

Kapstadt erleben – eine 7 tägige Städtereise in the Mother City

Von Kapstadt hört man irgendwie nur tolle Stories und sieht wunderbare Bilder. Glauben kann man es kaum, denn wo schon gibt es eine Stadt, die angeblich so perfekt ist? Tja, das galt es herauszufinden.

Wir kamen leider erst am Abend in unserer Unterkunft – dem „Sweetest Guesthouse Orange“ (einem kleinen und schnuckeligem Bed & Breakfeast) in Seapoint an, da sich unsere Anreise durch Flugverspätungen, verpasste Anschlussflüge etc. um knapp 8 Stunden nach hinten verschob; deshalb war leider ein ganzer Tag verloren.
Aber nach einer ausgeruhten Nacht (ohne Jetlag, da es hier nur eine Stunde Zeitverschiebung nach Deutschland gibt) und einem tollen Frühstück, starteten wir gleich mit unserer Sightseeingtour in „The Mother City“.

Wie in allen Großstädten, kauften wir uns als erstes ein Hop on – Hop off – Bus-Ticket für den roten Doppeldecker. Das Wetter war zwar windig, aber herrlich warm, so dass wir uns gleich nach oben setzten. Wir fuhren erst die Red City Tour, die an der V.A. Waterfront, an der Promenade von Seapoint, Green Point, Campsbay, Table Mountain und der Long Street entlang geht. Gleich danach noch die Yello Downtown Tour, die ebenfalls an der Long Street startet und folgende Stopps in der Innenstadt hat: St. George’s Cathedral, diverse Museen und das Castle of good Hope. Obwohl wir noch nicht mal aus den Bussen ausgestiegen sind, war schon mehr als der halbe Tag rum. Eigentlich wollten wir noch die Blue Mini Peninsula Tour dranhängen. Aber leider Pech gehabt. Der letzte Start aus der City geht kurz nach 15h, weil diese Tour aufgrund ihrer Länge (geht um den Tafelberg herum, dann zum Bird Park, zu den Kirstenbosch Gardens, Hout Bay und Campsbay bis hin zur V.A. Waterfront) eben etwas dauert, so dass man ansonsten die meiste Zeit in der Dunkelheit fahren würde – und das macht ja keinen Sinn.

Deshalb mein Tipp: an einem Tag die Rote und die Gelbe Tour und an einem anderen Tag die Blaue Tour machen (dann aber natürlich auch aussteigen und sich die Spots anschauen).

Da wir nun also noch den Nachmittag hatten, stapften wir zu unseren Zielen, die wir während der Bus-Tour ausgesucht hatten. Als erstes ging es zu den legendären bunten Häuschen im Bo-Kaap, welche man gut zu Fuß von der Long Street aus erreicht.


Leckerer Tipp: Direkt zwischen der Long Street und dem Bo-Kaap-Häuschen ist ein toller Coffe-Shop. Das „Bean Theme“ mit Organic and Fair Trade Coffe…. und die Brownies erst. Wow – ein willkommener Stop am Nachmittag.

Danach genossen wir die Spätnachmittag-Stimmung entlang der Promenade in Seapoint und schlenderten von da aus eine Stunde bis zur V.A. Waterfront, die nicht nur unzählige Restaurants zu bieten hat, sondern wo sich auch einige Museen (das Diamond Museum und Golf Museum), dem Aquarium, ein Kino und vor allem eine große Shopping Mall angesiedelt haben. Außerdem geht von hier ein Running-Route los (je nachdem ob man 2,5 oder 5 km joggen/laufen will). Nicht zu vergessen der Hafen an sich.

So langsam verstanden wir, was die Leute meinen wenn sie sagen es ist traumhaft schön hier. Denn man kommt sich so gar nicht wie in einer Großstadt mit knapp 4 Millionen Einwohnern vor (im Vergleich: München hat „nur“ knapp 1,5 Mio.) Es ist alles so weitläufig, gemütlich, die Sonne scheint, das Meer liegt direkt vor der Haustür und alle sind sie irgendwie relaxed. Kein Großstadtgedränge, keine Massenansammlungen von gehetzten Menschen und keine verstopften Straßen – easy going eben.

Eher durch Zufall fanden wir an der V.A. Waterfront die Food-Market-Halle (am North Quay). Ein echter Tipp, denn das Essen war der Hammer. Alles da; von Burger, Sushi, Sommerrolls, Craft Beer, frische Säfte, Fingerfood, Nüssen etc. Aber bitte beachten, dass die Halle im Winter (Nov-Apr) nur bis max. 18h und im Sommer (Mai-Okt) trotzdem nur bis 20h auf hat und somit Abends geschlossen ist.

Geschafft vom ersten Tag in Kapstadt (bei dem wir uns definitiv einen großen Überblick verschafft haben) fielen wir schon sehr früh müde in unser Bett. Zum Glück, denn ab morgen sollte ja unsere Namibia – Tour beginnen und wir waren mehr als aufgeregt.

Auch wenn es Namibia-Tour hieß, verbrachten wir den ersten Tag in Kapstadt. Danach sollte es dann Richtung Norden weiter gehen. Beim Frühstück trafen wir also auf die anderen Teilnehmer der Tour. Dann ging es auch schon gleich los. Wir fuhren an Campsbay & Clifton (dem Küsten- und Strandabschnitt, wo auch die Promis wohnen und wo es entsprechend luxuriös und schick ist) vorbei, die Kap Halbinsel entlang. Erster Stopp Hout Bay – einem kleinen Fischerörtchen mit einem ebenso kleinen Hafen. Ein kleiner Frachter lud gerade frisch gefangenen Yello-Fin-Tunfisch aus und eine einzelne Robbe schwamm durchs Hafenbecken. Gegessen haben wir aus Zeitmangel leider nicht, aber der Fisch soll hier wohl recht gut sein. Noch kurz die Füße in den Sand am Strand und weiter ging die Fahrt bis zum Cape of Good Hope (dem süd-westlichsten gelegenen Punkt auf dem afrikanischen Kontinent). Dort waren wir natürlich nicht die einzigen und es war Schlange stehen fürs Erinnerungsfoto angesagt.

Dann noch ein kurzer Spaziergang rauf zum Leuchtturm – der mit einer tollen Aussicht aufs Meer (auch dort etwas Gedränge) punkten konnte – und schon ging es wieder weiter zum nächsten Halt. Diesmal eine Pinguinkolonie am Boulders Beach. Es war zwar nett anzusehen, aber die Tatsache, dass man nur einen kleinen Steg entlang gehen konnte – sich dort die Massen zum Fotografieren trafen und man dann wieder zurück zum Ausgang geht, rechtfertig meines Erachtens diesen Spot nicht. Nach dem Besuch bei den Frackträgern machten wir auch unsere verspätete Mittagspause mit leckeren Sandwiches und einem Eis als Nachtisch – hmmmm.

Alle Mann wieder rein in unseren Truck und zurück zur Unterkunft in die City.

Am Abend dann ein gemeinsames Essen in einem Restaurant an der V.A. Waterfront in Capetown mit ersten Erfahrungen wie hier das Game = Wild (Springbock, Kudo, Oryx & Co) schmeckt. Außerdem waren wir von den günstigen Preisen – und das nicht nur beim Ausgehen – angenehm überrascht.

Mit unserem ersten eigenen Reisetag und dem Start-Tag der Tour hatten wir schon 2 volle Tage in Kapstadt verbracht. Aber so richtig tief ins Geschehen sind wir eigentlich noch nicht eingetaucht. Deshalb entschieden wir uns, nach unserer 13-tägigen Namibia-Tour mindestens nochmal drei Tage in Cape Town zu verbringen.

Weil es kurz nach Jahreswechsel – und somit noch in der High Season war, buchten wir sicherheitshalber schon im Voraus 3 Nächte im „Urban Chic Hotel in der Long Street“. Wir dachten wow – Zentral gelegen und mit fantastischem Blick auf den Tafelberg. Billig war der Spaß nicht. Über € 300 für drei Nächte. Aber was soll es. Tja, es war alles andere als wow.
Da dieses Hotel so überhaupt nicht unser Fall war, habe ich auf Booking.com eine lange Bewertung hinterlassen.
Hier der Auszug … sagt alles – oder?

How low can you go?
Zimmer: – Kein Security Nachts vor dem Haus – beim Einchecken wurde eine falsche Keycard ausgestellt und wir standen in einem bereits belegtem Zimmer – völlig unkooperatives Team – roch nach Rauch in einem Nichtraucherzimmer – undichte Fenster; Wind pfeift in beachtlicher Lautstärke durch die Zimmer – abgebrochene Griffe in der Dusche – unsauberes Bad – W-LAN gab es, aber so schwach dass es nicht zu gebrauchen war – spackige Vorhänge – Fenster dreckig – Deckel der Fernbedienung fehlte (kaputt) – einzige Sitzgelegenheit (Sessel) sah aus als wie vom Sperrmüll – Minibar und Tee Box geplündert und dreckig (lag nur noch ein Süßstoff und ein Zucker drin) – Fön alt und kaputt – Frühstück (für 2 Personen): – zwei falsche Gerichte geliefert – wenig Auswahl: nur eine speckige eingeschweißte Karte – Kaffee und Saft nur limitiert: je 2 pro Person – einen nicht wackelnden Frühstückstisch muss man erst mal suchen, damit man nicht gleich den Kaffee auf dem Schoß hat – der Frühstücksraum hatte den Charme einer Mitropa Flughafen Lounge.  Allgemein: – eigentlich nur als Party Hotel zu gebrauchen – über die Geräuschkulisse bis morgens um 4h auf der Party Meile direkt vor der Tür bzw. dem Fenster darf man sich natürlich nicht beschweren – das ist ja klar auf der Longstreet ! Preis / Leistung: Null Punkte
….. its the summe of little and bigger issues that pile up to bad experience that led to a early checkout at the not-so-chic-urban hotel in cape town sa
… einziger Pluspunkt: ein großartiger Blick auf den Tafelberg – aber nur aus dem 6. Stock

Bereits nach einer Horrornacht verließen wir das Hotel. Eine Rückerstattung für die restlichen 2 Nächte gab es natürlich nicht. Aber in diesem Stadium (unausgeschlafen und sauer) war es uns egal – nur raus hier.
Es sei aber angemerkt: wer in Kapstadt Party bis in die Puppen machen will, nicht lärmempfindlich ist und kein Wert auf Sauberkeit legt ist hier bestens aufgehoben. Achja, und das Hotel liegt direkt gegenüber dem legendären „Mama Afrika“ einem traditionellen Restaurant mit einer urigen Bar. Wer hier Gast sein möchte, der sollte auf jeden Fall vorher reservieren; ist wohl öfters ausgebucht.

Mit einer unschönen Laune sollten wir jetzt auch noch unseren Mietwagen abholen. Klappte eigentlich ganz gut bis auf: ups – das Lenkrad ist auf der falschen Seite. Wer also noch ungeübt in Sachen Linksverkehr ist, kann wie wir die Angst mit vereinten Kräften besiegen. Mein Mann übernahm auf dem Beifahrersitz für´s Erste die Gangschaltung und ich das Lenken und Bremsen. Gemeinsam achteten wir auf Ampeln und  Verkehr und steuerten Richtung Seapoint. Dort wo es uns ja vor zwei Wochen so gut gefallen hat; am Wasser.

Zum Glück fanden wir schnell das von einem Rovos-Mitreisendem (Thx, Matty) empfohlene Hotel, welches den Charakter eines sehr guten Hostels hatte. Das MOJO. Echt klasse! Prima Personal, sehr saubere Zimmer in allen Größen und Preisklassen und wenn man will mit Blick aufs Meer. Nur eine Straße entfernt ist die Promenade und es gibt Parkmöglichkeiten direkt hinterm und einen Fahrradverleih im Haus).

Wir entschieden uns für ein kleines aber feines Zimmer auf dem Dach. Das Schöne daran war nämlich die riesige Gemeinschafts-Dachterrasse mit Sitzmöglichkeiten und Sonnenschirmen. Hier konnte man sein Frühstück zum Sonnenaufgang oder sein Abendessen (oder einfach nur ein Wein oder Bier) zum Sonnenuntergang genießen.

Und das taten wir auch an diesem Tag. Ein Schläfchen bei offener Tür und relaxen auf der Dachterrasse. Sonst nichts. Ach wie schön – geht doch.

Das Wetter war am nächsten Tag wieder fantastisch und der Tafelberg wolkenlos. Deshalb sofort raus aus den Federn und auf zum Tafelberg.
Tipp: Lasst alles stehen und liegen wenn ihr den Table Mountain wolkenlos seht, denn das Wetter kann ganz schnell umschlagen und ein verhangener Berg gibt keine Aussicht von oben nach unten auf Kapstadt und das Meer und es ist kalt da oben. Wer nicht in Blickweite des Tafelbergs ist; hier ein Webcam-Link.

Unser Plan: den Tafelberg erwandern!

Wir fuhren mit unserem Mietwagen bis kurz hinter die Lower Cablecar-Station zum Platteklip Gorge. Das ist einer der fünf Ausgangspunkte für den Aufstieg. Obwohl es erst 9h morgens war, brannte die Sonne schon ganz schön runter. Wir kauften deshalb lieber noch ein bisschen mehr Wasser – sicher ist sicher.

Und wir sollten Recht behalten. Der Aufstieg war anstrengend. Eigentlich ist der ganze Weg eine einzige riesige Steintreppe und besteht somit nur aus ungleichmäßigen weit auseinanderliegenden Stufen. Was wir aber unterschätzt hatten: die Hitze. Es gab kaum Schatten- und Ruheplätze und dort wo welche waren saßen und schnauften schon andere Bergbezwinger. Auf halber Strecke hatte ich schon eine rote Birne und dachte mein Kopf platzt gleich. Auch unser Wasser war schon zur Hälfte leer. Dennoch gaben wir einem asiatischen Pärchen Wasser ab. Die hatten die Situation völlig unterschätzt und nichts mehr zu trinken dabei. Nach anstrengenden 2,5 Stunden hatten wir es geschafft.
Wir waren oben!

Aber wir gingen nicht gleich zur Aussichtsplattform Richtung Upper-Cable-Car-Station, sondern in die andere Richtung – zum höchsten Punkt auf dem Tafelberg.
Ist schon witzig; man steht oben auf einem Berg, auf dem man über eine Stunde lang gerade aus laufen kann … tja, wie eben auf einer großen Tafel. Auch hier war es sehr heiß. Aber wir hielten durch und wurden nicht enttäuscht. Warum auch immer waren hier kaum Leute. Ich glaube insgesamt kamen uns 4 Touristen entgegen. Die Vegetation und die Aussicht auf dem Rundweg: atemberaubend.

So, jetzt aber im Sauseschritt zur Station – unser Wasser war jetzt nämlich auch leer.
Dort angekommen traf uns gleich der Schlag. Massen von Touristen die mit der Bahn hochgekommen waren versuchten das beste Fotomotiv zu bekommen und drängten dicht aneinander. Auch die Schlange im Café und am Kiosk war nicht ohne. Egal. Ein Bier zur Belohnung muss jetzt her; und Chips. Nachdem wir uns ein wenig akklimatisiert und die Tourr-Ecke erkundet hatten, machten wir uns mit dem Cable Car wieder auf den Weg nach unten.

Hier ein Tipp für diejenigen, die sich an dieser Stelle fragen, wo und wann man seine Fahrttickets kaufen soll/kann:
Natürlich gibt es ein Kombiticket für rauf und runter, was etwas kostengünstiger ist.
Wer aber den Berg zu Fuß hinauf und noch nicht weiß, ob er ihn auch so wieder hinuter geht, kann sich die Entscheidung – die Abfahrt mit der Cable Car zu machen – für oben aufheben. Das haben wir nämlich auch so gemacht und standen an der Kasse neben dem Café am Ausgang nicht mal eine Minute an. Auch das Warten oben an der Gondel ging recht zügig, obwohl es doch etwas voller war.

Leider mussten wir von der Lower-Cable-Car-Station ja noch ein Stück weiter zu unserem Auto laufen; also noch mal über eine halbe Stunde. Aber egal. Wir fühlten uns prima nach dem gelungenen Tag!

Tipp: wer also den Tafelberg besteigen möchte, solle früh los um wenigstens etwas der Hitze zu entkommen. Insgesamt haben wir fast 4 Stunden Gehzeit gehabt (2,5 Stunden rauf, oben auf dem Tafelberg 1 Stunde, 1 halbe Stunde zum Wagen zurück und noch etwas Geschlendere oben am Touristenpunkt).

Den Abend ließen wir dann auf unserer Dachterrasse im MOJO mit Schleckereien aus dem nahegelegenen Supermarkt ausklingen (ich glaube die bauen gerade im EG des Hostels einen riesen Food-Court … Eröffnung soll im Juni 2017 sein… sicherlich auch interessant).

Irgendwie war uns am nächsten Morgen nach Sport (als ob die Besteigung des Tafelbergs am Vortag nicht schon genug gewesen wäre). Meine bessere Hälfte zog sich die Laufschuhe an und ging eine Runde an der Promenade in Seapoint joggen. Ich hingegen entschied mich für ein paar Bahnen im gegenüberliegenden Freibad (was mehr nach Salz- als Clorwasser schmeckte). Jupp – das Schwimmbad und das Meer befinden sich vom MOJO in Spuckweite – finden wir mega. Danach ein gemütliches Frühstück und auf zu neuen Taten.

Heute war Sightseeing angesagt und wir gingen eine schöne Tour zu Fuß durch die Innenstadt.

Wir starteten mit dem Company´s Garden, der nicht unweit der Long Street liegt. Hier kann man es sich auf Rasen gemütlich machen, unter einen der vielen Bäume legen oder einfach nur den angelegten Garten mit seinen verschiedensten Bäumen und Sträuchern anschauen. Witzig sind die zahmen Eichhörnchen und die vielen Tauben die einen regelrecht attackieren; die aber gleich wieder verschwinden, wenn man nichts zu essen für sie hat (ich nehme an, dass Füttern hier aber nicht erwünscht ist – also bitte nichts geben – auch wenn es fürs Foto lustig aussehen würde). Und für den Start am besten den Eingang hinter der St. Georges Cathedral / Ecke Covernment Lane nehmen. Dann kann man den Garten komplett durchlaufen und als Rückweg durch die Government Lane (einer wunderschönen schattigen Allee) schlendern.

Nach dem Garten kommt linker Hand die Südafrikanische Nationalgalerie / Igalari Yobuzwe. Eine willkommene Abkühlung in klimatisierten Räumen. Entlang der Government Lane sind übrigens viele kulturelle Stopps möglich. So z.B. das Jewish-Museeum, das Holocaust Center, das Planetarium und die National Library. Es sollte somit für jeden etwas dabei sein.

Weiter ging unsere Tour über die Wale Street zum Green Market Square. Hier haben es sich Souvenir,- Bilder und Kleidungsverkäufer gemütlich gemacht und preisen ihre Ware an. Der Straßenverkauf fängt schon in der Fußgängerzone der St. Georges Mall an; das ist aber nicht der Hauptplatz des Geschehens. Einfach auf halber Strecke abbiegen zum Market Square.

Hinweis: wen es interessiert, sollte nicht zu spät kommen, denn die Verkäufer beginnen schon gegen 16h damit ihre Stände abzubauen und die Straßengaukler und Musikanten verschwinden langsam.

Tipp: sich einfach dort in eines der Straßencafés oder Restaurants am Platz setzen und dem bunten Treiben bei einer kühlen Erfrischung zuschauen.

Nun hatten wir noch eine andere Mission. Wir wollten unbedingt den legendären Plattenladen MABU Vinyl in der Rheede Street finden. Bekannt bzw. berühmt wurde der Laden durch den Künstler „Sugarman“ (wäre an dieser Stelle jetzt zu lang für eine Erklärung. Deshalb am besten das Buch lesen oder die DVD anschauen! … kann man selbstverständlich beides dort erwerben…). Dafür mussten wir die komplette Long Street entlang laufen und konnten uns schon mal umschauen, wo wir nachher zum Dinner hin gehen. Und ich sag´s Euch, hier im Vinyl-Store kann man sich wirklich verlieren. Uralte Schallplatten und Raritäten, witzige und interessante Deko, abgefahrene Bücher, CDs und vieles mehr. Für Musikliebhaber definitiv ein Pflichtbesuch.

Jetzt hatten wir aber richtig Hunger und wollten nicht schon wieder Fleisch essen.

Die Südafrikaner lieben Fleisch in allen Variationen und Zubereitungsarten. Und sie haben das Grillen, Braten und Brutzeln auch echt drauf. Für Teilzeit-Vegetarier wie uns kann das nach einiger Zeit aber anstrengend werden und vegetarische Gerichte abseits von Pommes sind rar auf südafrikanischen Speisekarten.

Nur so viel: „Wenn ein Südafrikaner was vegetarisches mag, bestellt er den Hühnchensalat.“

Wenn sich also eine Gelegenheit bietet Veggie zu bestellen, gilt es sofort zuzuschlagen; und das haben wir getan: in der Royale Eatery. Ein echter Tipp! Hier gibt es ganz viele total leckere vegetarische und sogar vegane Gerichte. Schon beim Durchlesen der Karte lief uns das Wasser im Mund zusammen. Wir entschieden uns für zwei vegetarische Burger und die waren der Hammer!

Zurück in unserem Hostel zogen wir uns noch kurz warme Sachen an, gingen zur Promenade runter und genossen den Sonnenuntergang. Danach gab es auf der Dachterrasse des MOJO´s noch mit anderen Gästen ein kleines Betthupferl.

Am nächsten Morgen gab es wieder Sport: Für meinen Mann die Laufschuhe und die Promenade und für mich das Schwimmbad.

Herrje. Der wievielte Tag war denn heute? Ups – schon Tag 7 in Kapstadt (dabei wollten wir ja nur drei machen….)
Und so weh es uns auch tat – wir mussten weiter. Vor uns lag noch die Garden Route und die hat sicherlich auch so einiges zu bieten. Deshalb schnell die Sachen gepackt und auf zu neuen Ufern (wortwörtlich).

Fazit:

Was haben wir eigentlich die ganze Zeit in Kapstadt gemacht?
Einfache Antwort: Gelebt!

Ich glaube fürs erste Mal haben wir eine gute bunte Mischung an Aktivitäten gefunden:
Den Klassiker Tafelberg & die Kap Halbinsel = Natur
Museen & Co = Kultur
Promenade & Schwimmbad = Sport
Restaurants, Supermärkte und Bars = kulinarisch
Sightseeing = Touriprogramm

Aber das Wichtigste; man kommt hier sehr schnell an und fühlt sich nicht fremd. Und von wegen Großstadt. Mit einer typischen Großstadt hat das hier mal rein gar nichts zu tun.

Wenn man in Kapstadt ist, sollte man es einfach laufen lassen und genießen; und das ist bei dem Klima und den Temperaturen (in unserem Winter immer zwischen 20 – 28 Grad und SONNE!!!) nicht schwer.

7 Tage waren uns zu kurz.
Wir haben nicht mal annähernd alles gesehen und erlebt.
Gerne wären wir auf einem Weingut und dem Lions Head gewesen, hätten einen Gleitschirmflug gemacht und hätten gerne im Mama Afrika Essen. Außerdem fehlen noch etliche Sightseeingstops In und um Cape Town auf unserer Liste.

Kapstadt – wir kommen wieder.

Reisedoku by Kronkorken #3. Südafrika & Namibia

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Reisedoku by Kronkorken #3.
Südafrika & Namibia

Eine Serie in loser Folge und ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder korrekte zeitliche Einordnung. Nur bunte Bildchen auf Blech zur Erinnerung an Bierchen aus aller Herren und Damen Ländern. In 21 Zacken um die Welt by TwoBeers.

Diesmal mit: Castle Lager, Castle Light, Savanna Cider, Jack Black Brewery, Redrock Brewing, Windhoeck, Tafel Lager, Carling Blue/Black Label Lager, Devils Peak, Stellenbosch Stellenbräu und vielen mehr.

Wie passt der CO²- Ausstoß durch Flugreisen mit Klimaschutz und Steuern sparen zusammen?

Eigentlich gar nicht – oder?

Jedes Mal, wenn ich in ein Flugzeug steige und es leicht nach Kerosin riecht, freu ich mich über das „endlich-geht-es-wieder-los“. Gleichzeitig kriecht aber auch das schlechte Gewissen hervor, da ich meinen Fernwehblues mit so einer großen CO²-Schleuder bekämpfe.

Da hilft es auch nicht so viel, dass ich mich in meiner kleinen Welt  jeden Tag  um den Umwelt- und Klimaschutz bemühe:
→ beim Einkaufen nur Jute-Tüten verwenden
→ soviel Plastikmüll wie möglich vermeiden
→ in der Stadt das Fahrrad nutzen (geht eh schneller)
→ auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen (kein Stau in der U-Bahn …. yeah)
→ Biomüll in die Biotonne
→ Müll trennen (Glas- Dosen- und Plastikmüll in die Container)
→ Energie einsparen wo es nur geht (Kerzen sind jetzt in der Herbst- und Winterzeit eh romantischer)
→ Fleischessen reduzieren (ja – pupsende Kühe sind auch Klimakiller)
→ Gemüse & Obst aus der Region kaufen (spart Fracht und somit wieder Treibstoff)
→ usw.

Für unsere Fernreisen sind die Flieger ein Muss und nicht jeder denkt als erstes an Treibhauseffekt und Klimawandel wenn es in den wohlverdienten Urlaub geht.
Aber ich als Vielflieger und Reisebloggerin will das auf jeden Fall mit auf meine Checkliste packen.

Denn; auch wenn man an dem eigentlichen Problem: dem hohen CO² – Ausstoß beim Fliegen – rein gar nichts ändern kann (noch nicht), kann man als Verursacher gegen das Übel etwas tun.
Wie? Eigentlich ganz einfach! Sicherlich schon mal von atmosfair gehört – oder?

Atmosfair ist eine gemeinnützige Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit von uns Reisenden freiwillig geleisteten Klimaschutzbeiträgen den „Schmutz“ (den eine Flugreise verursacht) mit Klimaschutzprojekten zu kompensieren.

So werden mit den Geldern z.B. folgende Projekte gefördert und realisiert:
→ der Bau und Einsatz von energieeffizientere Öfen für Nigeria oder Ruanda (das wiederum führt zu weniger Abholzung und Rauchentwicklung)
→ der Bau von Biogasanlagen in Kenia zur Energieversorgung (das ersetzt Brennholz, Flüssiggas und Kerosin / Vermeidung von Abholzung / Entstehung nährstoffreicher Gülle als Zusatzprodukt)
→ der Bau von Windrädern in Südafrika (Windkraft ersetzt fossile Brennstoffe)
→ die Aufklärung für Umweltschutz an Schulen (somit wird schon sehr früh ein Know-how für ein energiesparendes Nutzerverhalten geschaffen)

Meine persönliche Meinung: eine tolle und sehr ernst zu nehmende Sache !

Das Prozedere auf der Internetseite von atmosfair ist easy. Man muss nur seine Flugstrecke eingeben und schon errechnet sich ein emissionsabhängiger Betrag, der in verschiedene Umweltschutzprojekte – wie oben genannt – fließt. Die Projekte werden auf der Seite von atmosfair vorgestellt und erklärt. Einige der Projekte kann man dann auch direkt im Zahlungsvorgang auswählen um seine Spende gezielt zu platzieren. Wenn kein Projekt ausgewählt wird, verteilt atmosfair die Gelder nach Priorität.
Dann bequem per Lastschrift, Kreditkarte, PayPal oder Überweisung bezahlen und fertig.
Man bekommt dann sofort eine Email mit seinem Zertifikat.

Selbstverständlich ist es auch immer eine Budgetfrage und ihr müsst ja nicht für jeden Flug oder für jede einzelne Strecke den „Zusatz-Beitrag“ zahlen. Aber tut es ab und an und je mehr, desto besser. Ich starte sofort und so lange ich mir das leisten kann; und ich hoffe das zukünftig jeder Artikel auf meiner Internetseite meinen persönlichen atmosfair – Stempel bekommt. So seht ihr, dass ich meinen Beitrag für den Klimaschutz geleistet habe.

Soviel zum Klimaschutz beim Fliegen.
Aber wie kann man das jetzt auch noch zu seinen Gunsten in der Steuererklärung berücksichtigen?

Aus meiner Sicht als Steuerberaterin sehr einfach: Spenden !!!
Denn der an atmosfair gezahlte Klimaschutzbeitrag ist als Spende absetzbar.
Vorallem jetzt zum Jahresende und zur Weihnachtszeit wird man überall durch die Medien berieselt, hier und da etwas Gutes zu tun. Aber bei vielen Spendeneintreibern bleibt doch immer ein Geschmäckle oder zumindest so mancher Zweifel an der Redlichkeit.

Warum also nicht den nächsten (oder auch letzten) Urlaub mit dem Flieger in CO² Belastung berechnen lassen und den entsprechenden Betrag an atmosfair spenden. Dann hat man etwas Sinnvolles getan und steuerlich absetzbar ist es auch noch! (… und es ist wirklich machbar; unser Flug nach Marrakesch Hin- und Zurück für zwei Personen von München aus ergab € 53)

Hier noch mal die Fakten für einen sicheren Spendenabzug gem. § 10b EStG in eurer Steuer
(gilt natürlich auch für alle anderen Spenden an andere Organisationen):

→ sofern der Spendenbetrag nicht mehr als € 200 beträgt – genügt der Kontoauszug oder die Abbuchung von der Kreditkarte als Nachweis für das Finanzamt
(aber atmosfair stellt ja sogar ein Zertifikat aus .. egal wie hoch der Betrag ist) Also einfach ausdrucken und zu den Steuerunterlagen
→ bitte daran denken: nicht erst am 31.12. zu bezahlen, denn es zählt der Eingang beim Empfänger. Nicht dass die Spende dann erst am 02.01. des nächsten Jahres anerkannt wird obwohl man es noch das Jahr davor besser brauchen könnte
→ wenn möglich immer nach einer offiziellen Spendenbescheinigung fragen
→ einfach in der Überweisung als Verwendungszweck eure Adresse reinschreiben – dann funktioniert es eigentlich problemlos
→ bitte vor der Zahlung prüfen, ob der Spendenempfänger gemeinnützig und überhaupt zur Ausstellung einer Spendenquittung berechtigt ist
→ übrigens: bei Spendenaufrufen im TV wegen Naturkatastrophen – z.B. Flutopfer, Erdbeben, aber auch Flüchtlinge etc. –
ist der Nachweis der Zahlung vom Kontoauszug an die Organisationen „Aktion Deutschland hilft“ oder „Bündnis    Entwicklung hilft“) – egal in welcher Höhe – ausreichend und es wird keine Spendenquittung benötigt (ganz aktuell: Hurrikan Matthew Haiti)
→ für alle Spenden gilt ansonsten: abzugsfähig ist ein Betrag bis 20% vom Gesamtbetrag der Einkünfte pro Jahr. Wer also seinen ganzen Jahreslohn spenden möchte, kann das zwar tun, aber steuerlich werden dann nur 20% berücksichtigt

Wie findet ihr diese Aktion ?
Oder habt ihr andere Ideen für den immer wichtiger werdenden Klimaschutz ? Höre gerne Neues & Interessantes !
Eure Silke

→ Und wenn ihr gerade schon da seid; hier der tolle Film „Before The Flood“ zum schlimmen Thema CO² und Climate Change von Leonardo di Caprio:

https://www.youtube.com/watch?v=codqzJ4onGc

Ein zwei-wöchiger Road-Trip; mit dem Wohnmobil durch Südschweden und Dänemark

Es gibt sicherlich viele Reiseberichte, Sightseeing Tipps und empfohlene Routen für Skandinavien. Bewusst haben wir die aber mal ignoriert. Wir sind einfach so drauf losgestolpert und wollten ohne viel Recherche und Vorplanung wissen, was Schweden für uns bereithält. Viel. Sehr viel. So viel, dass wir am Ende nicht ganz das geschafft haben, was wir eigentlich vorhatten.

Je länger wir unterwegs waren, desto mehr interessierte uns. Leider nicht machbar in zwei Wochen; es hätten für die Route – plus noch ein paar Wunschpunkte – mindestens vier Wochen sein müssen. Auch wenn es schlussendlich knappe 14 Tage waren, haben wir diese gut genutzt.

Wie weit man also mit dem Wohnmobil in zwei Wochen kommt und was wir so erlebt und gesehen haben dürft ihr nun lesen.

Durch die Anmietung des WoMo´s im hohen Norden von Deutschland – genau gesagt in Schleswig – haben wir uns zwei Tage Wohnmobil-Miete gespart und sind mit einem Schnäppchenangebot der Bahn ganz relaxed von München angereist. Da wir auf dem Weg nach Schweden das Louisiana Museum und Kopenhagen sehen wollten, haben wir uns gegen eine der sicherlich schönen aber teuren Fährüberfahrten entschieden und uns direkt auf den Weg und die Autobahn gemacht.

Unser erstes Ziel, Kopenhagen, erreichten wir ohne Zwischenstopp bereits nach 5 Stunden. Wir steuerten den Campingplatz an, rollten das Vorzelt auf und genossen zum ersten Mal unser Camper Dasein mit einem schönen Sonnenuntergang. Was will man mehr.

Der Campingplatz DCU-Copenhagen-City Camp liegt etwas außerhalb vom Zentrum. S-Bahn und Bus sind aber sehr gut fußläufig zu erreichen und man ist in 15 – 20 Minuten in der City. Am nächsten Tag nahmen wir die S-Bahn und stiegen direkt am Hauptbahnhof aus. Eine gute Wahl, denn von da aus gehen viele Touren los und das nächste Touristenoffice ist gleich um die Ecke. Dort buchten wir eine Hop-On-Hop-Off-Bus-Tour, die wir persönlich schön finden, da man sich einen ersten Überblick über die Sehenswürdigkeiten verschaffen kann. Wir halten es meistens so, dass wir die Tour komplett durchfahren und uns dann entscheiden was davon spontan am meisten interessiert; und dahin wird dann gelaufen.

In Kopenhagen hat uns so viel gefallen, dass wir wirklich von morgens bis abends unterwegs waren. Egal ob ein Spaziergang durch Christiania Town (eine Hippiestadt), dem Rosengarten oder Hafen, schlendern durch die Einkaufsstraßen, zum Fotoshooting bei der Meerjungfrau oder zum Abendessen in die Street-Food-Hallen. Das übrigens mein persönlicher Tipp! Und gerne etwas mehr Zeit einplanen, denn hier kann man wunderbar nach dem Essen auf Bänken oder in Liegestühlen sein Bier oder Cocktail zum Sundowner genießen. In Kopenhagen sollte also eigentlich für jeden etwas dabei sein.

Kopenhagen ist ja auch als „die Fahrradstadt“ bekannt und alle, die das sagen haben Recht. Wir waren beeindruckt, was hier alles für die Radler gemacht wird. Es gibt auf der Straße eigene Fahrbahnen, eigene Ampeln und extra angefertigte Brückenkonstruktionen – nur für die Fahrradfahrer. Und nicht nur das; selbst die S-Bahn-Wagons sind mit Fahrradständern ausgestattet. Man kommt also definitiv mit dem Bike überall und schnell hin und hat das Gefühl, dass die Autos so langsam aus der Innenstadt verbannt werden. Also warum Kopenhagen nicht mit dem Fahrrad erkunden.

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Camper ein paar Kilometer weiter in den Norden. Unser nächster Halt hieß Louisiana Museum of Modern Art. Dieser Stopp entpuppte sich zu einem wirklich schönen Spot auf unserer Reise (Danke an Nik für den Tipp!). Die Eintrittskarten kauften wir übrigens schon auf dem DCU-Campingplatz und waren über diese Entscheidung mehr als froh; denn als wir ankamen, war vor dem Museeum eine ziemlich lange Schlange. An der gingen wir gemütlich vorbei und waren gleich drin.

Den ganzen Tag waren wir mit Oooh´s und Aaah´s beschäftigt, genossen das schöne Wetter im Skulpturenpark und waren lecker Essen in der Museumskantine (nicht ganz billig; aber dafür gut und reichlich). Das Konzept des Museums finden wir toll. Wissen, Spaß und Unterhaltung. Ich war übrigens noch nie so lange in einem Museeum; und das heißt schon was. Auch fand ich klasse, dass sich nicht nur Erwachsene kunstbegeistert zeigten. Es waren auch Kids und Schulgruppen da, die sichtlich Spaß hatten. Auf jeden Fall ansehen wenn man in der Gegend ist.

Da wir schon recht weit im Norden waren, wollten wir nicht den ganzen Weg zurück an das südliche Ende von Kopenhagen um dort über die berühmte Oresund-Brücke zu fahren. Wir lenkten unser WoMo spontan nach Helsingör (Dänemark) welches gerade mal 8 km vom Museum entfert ist und setzten mit der Autofähre nach Helsingborg (Schweden) über. Das Schiff von Scandlines hatte für uns zum Glück noch ein Plätzchen und schon waren wir in 20 Minuten in Schweden. Selbst wenn die Fähre voll gewesen wäre, lohnt es sich zu warten. Es fährt jede Stunde eine, so dass man für diese kurze Strecke im Vorfeld auch nicht online buchen muss. Und sollte es doch mal länger dauern, dann einfach eine Runde durch Helsingör schlendern.

Nur so nebenbei: Durch den Anreisetag und die 48 Stunden Kopenhagen waren schon 3 von geplanten 14 Urlaubstagen verbraucht. Herrje – wie schnell die Zeit vergeht. Da wir uns eigentlich treiben lassen wollten, griff ich zum Telefon und rief den WoMo-Vermieter an und bat um eine Verlängerung (denn wir wussten jetzt schon, dass wir uns mit den zwei Wochen verschätzt hatten; wir waren ja gerade mal in Schweden angekommen … haha). Leider bekamen wir ein schnelles „leider nicht – der Wagen ist nach ihnen schon wieder vermietet“. Klar, sind ja auch Sommerferien, aber ein Versuch war es Wert. Also weiter.

Nach Schweden sind wir gegen 16:30h übergesetzt. Und nun? Wo sollen wir schlafen? Bis nach Göteborg ist es zu weit. Einfach ein bisschen im Internet gestöbert und gleich in der Nähe (naja eine Stunde Fahrzeit) einen tollen Campingplatz gefunden. Direkt am Meer. Torekov. Ich würde diesen mal als einen Waldcampingplatz deklarieren, denn die Camper stehen alle kreuz und quer im Wald unter Bäumen und es sieht nicht so akribisch geordnet aus wie auf anderen; und so hatte es was schön Uriges.

Da es schon spät war, entschieden wir uns nicht nur die eine Nacht zu bleiben, sondern den schönen Ort zu genießen und vielleicht doch mal ein paar Pläne für die zukünftige Route zu machen. Besser so. Nach einer erholsamen Nacht, einem gemütlichen Frühstück im Freien, einem Spaziergang am Strand und getaner Arbeit waren wir im Meer baden und haben die Gegend und das Fischerörtchen erkundet. Gerne hätten wir auch die vielversprechenden Wanderwege und Fahrradrouten der Umgebung getestet; aber die Zeit drängte schon wieder. Den Abend ließen wir mit einem Barbecue & Beer bei Moby´s am kleinen lauschigen Hafen von Torekov ausklingen und fuhren am nächsten Morgen über Båstad (scheint mir auch ein nettes Städchen zu sein) ins Landesinnere.
Mein Tipp: für diese wirklich schöne Gegend am Meer (Torekov und Båstad) einfach eine Woche einplanen.

Unser nächster Stopp hieß Hjo und liegt direkt am Vätternsee.
Wie wir auf dieses Städtchen kommen? In diesem Fall ganz einfach. Ich habe Verwandte dort (Onkel, Tante, Cousine, Cousin). Und nein, ich war noch nie in meinem Leben da. Eine Schande oder?! Außerdem habe ich gehört, dass Hjo zu den drei schönsten Städten mit alten schwedischen Holzhäusern gehört.

Die Fahrt von Torekov nach Hjo dauerte über 4 Stunden, so dass wir dort am späten Nachmittag ankamen. Meine Tante hatte groß aufgekocht und wie man sich denken kann, war danach erst einmal ein Spaziergang fällig. So schlenderten wir gemeinsam über den Markt, am kleinen Hafen entlang und durch einem Park. Dort war eine große Bühne aufgebaut und hunderte von Menschen saßen oder standen herum und kleine Kinder tanzten in Sommerkleidchen über die Wiese. Es war „Singsang“ angesagt. D.h. man bekommt Heftchen  mit Songtexten zum mitsingen ausgeteilt und trällert mit – und wer es nicht glaubt, ja wir haben auch mitgesungen (fühlte sich schräg an, aber gut). Danach noch ein Drink, Abendessen und ab in die Falle.

Am nächsten Tag gingen wir alle zum brunchen. Ein tolles schwedisches Restaurant (natürlich aus roten Holz) mit vielen Leckereien, die ich so noch nicht kannte. Ich glaube es war mal eine alte Mühle die nun liebevoll saniert und hergerichtet wurde.
Ich habe alles ausprobiert und mir war danach fast schlecht. Aber nicht weil es schlecht, sondern weil es so lecker war, dass ich einfach viel zu viel gegessen hatte. Deshalb schnell raus und eine Runde laufen.
Abends wurde gegrillt, getrunken und gelacht und alle sind müde ins Bett geplumpst.
An dieser Stelle: ein großes Dankeschön an meine Familie – Kuss !

Nach zwei schönen Tagen in Hjo saßen wir wieder im Camper und fuhren am Vätternsee entlang Richtung Stockholm; unserer nächsten Destination. Zum Glück gingen die knapp 5 Stunden Fahrzeit schnell vorbei.

 → Hier geht es weiter mit dem Artikel (Stockholm, Katthult, Karlskrona etc.).