Montag, 12.01.2015 – Tag 26
Angekommen in San Francisco war es recht frisch. Leider mussten wir fast eine Stunde auf unseren Transport in die Stadt warten (Go Transport lt. Agentur), wie sich aber später rausstellte „Go Lorries“ hieß. Um Mitternacht sind wir in unserem billig Hotel oder eher Motel angekommen. Klar – für 100$ die Nacht (wollten sparen) in San Francisco und das direkt in San Francisco – was will man da erwarten? Aber es kommt noch witziger. Wir sollten das erste Zimmer – in dem Fall Loch – neben der Parkeinfahrt unten ebenerdig neben der Straße bekommen, welches zudem noch Gitter vor dem winzigen Fenster hatte. Nach höflichem Fragen auf ein Upgrade haben wir für 10$ Aufpreis im 2 Stock nach Hinten raus ein sogar größeres und viel schöneres Zimmer bekommen. Aber das soll nicht gleich heißen wärmer. Es war im Zimmer nämlich kälter als draußen (keine Heizung und Aircon kaputt). Egal – Zwiebellook an und gute Nacht um fast ein Uhr. Auch hier sei erwähnt: Problem bei manchen Hotels: man bekommt erst mal das schäbigste … außer man fragt höflich und zieht dann um; also gleich beim Check in das Zimmer vorher anschauen; und das bevor man die Koffer ins Erste geschleppt hat.
Dienstag, 13.01.2015 – Tag 27
Obwohl wir beide ziemlich müde und kaputt waren, haben wir es um 9 Uhr morgens geschaft vor dem Wecker wach zu werden. Also fertig gemacht, ausgecheckt, Sachen zur Aufbewahrung gegeben und ab zu Fuß und Telefonnavi zum Union Square – da sollte unser Sightseeing Bus starten. Wollten einfach mal was komplett anderes machen.
Dort angekommen glich der Platz vor lauter Anzugträgern eher einem Steuerberaterkongress. Aber wir hatten ja noch nichts im Magen. Haben uns ein Café mit dem wunderschönen Namen „the working girls“ ausgesucht und lecker Lachs-Sesam-Bagle mit frischem O-Saft, Eiern & Speck Sandwich und einen Kaffee gegönnt. Dann gestärkt zurück zum Square, Hop On Hop Off – Tickets für den ganzen Tag gekauft und dann ging es los. Saßen oben auf dem Sonnendeck in der Sonne. Hm komisch. Trotz super Wetter waren wir die Einzigen. Vielleicht weil es echt krass windig war. Egal.
San Francisco wird übrigens auch Windy City genannt – weil es durch die Häuserschluchten aufgrund der Bay gehörig zieht.
Erst die „blue Route“ = Downtown und Fisherman´s Wharf. Dann die „green Route“ = Hights und Centralgarden. Dann die „red Route“ = Golden Gate Bridge. Fertig.
Sind dabei auch im Financial District mit dem großen schwarzen Herz vorbei gekommen oder an Kirchen wo Sister Act gedreht oder am Comedytheater in dem Robin Williams (RIP) entdeckt wurde vorbei. Auch durch den vorderen Teil des Centralparks am Chiniseteapark und der Hippietown vorbei – cool. Eigentlich alles gesehen.
Dann war auf einmal Hektik, denn wir mussten ja wieder zum Flieger. Also im Sauseschritt (mit dem Taxi) nochmal zum Fisherman´s Wharf – schnell Krebs essen – dann ins Hotel – umziehen Sachen holen – und dann nach einer Dreiviertelstunde Wartezeit auf Go Lorries zum Airport.
Wir wären gerne noch länger in SF geblieben – hat uns echt gefallen. Vielleicht kommen wir mal wieder…..
12 Stunden später Landung in München.
Auch unsere Abholung hatte ein bisschen Verspätung – aber trotz extremen Schneematschregen wieder heil und sicher nach Hause zu Hause angekommen. Danke Markus. Dann standen wir vor der Haustür: wo ist der Schlüssel? Closed! Oh je – die ganzen Koffer und Taschen auf dem Gehweg ausgeräumt und nach einer halben Stunde in der Kälte gefunden – lag natürlich da wo er hätte sein sollen; hatte sich nur versteckt; wollte wohl auch noch nicht nach Hause.
Tja – so schnell sind 4 Wochen um.
Ein normaler Urlaub war das nicht und eher traurig – dachte ich – alles nicht so erleben zu können wie es einem in den vielen Prospekten vorgelebt wird. Kalt, windig und vor allem: alles geschlossen – und das auf Hawaii.
Aber ganz ehrlich; im Nachhinein betrachtet war das eine richtig tolle Zeit: mal runterkommen und mit nichts klar kommen, auf sich konzentrieren und nicht gleich rummeckern wenn etwas nicht klappt und vor allem auch mal mitbekommen wie es ist wenn mal nicht die Sonne scheint!
Und als ich wieder zu Hause und ziemlich schnell im Arbeitstrott angekommen war – sehnte ich mich nach der „Müllhalde“. Schlafen unterm Sternenhimmel, kochen in „offenen Räumen“, Wein & Moskitos. Tja – bei Ankunft noch mein Albtraum – jetzt ein Traum. Gerne würde ich für immer tauschen. Und so habe ich auf eine ganz besondere Art und Weise erfahren können, dass es immer auf die Betrachtungsweise ankommt – und davon wollte ich jetzt mehr … und so fiel das erste Mal der Gedanke, meine Kanzlei zu schließen…. erst ein Jahr später habe ich es dann wirklich getan.
(leider ist diese Geschichte echt lang geworden und ich hoffe sie schreckt nicht zu sehr vom Lesen anderer meiner Artikel ab – aber es war ein wichtiger Punkt in meinem Leben den ich unbedingt mit Euch teilen wollte …. Ich versuche mich auch an ein paar andere Artikelschreibweisen … außer Ihr möchtet es … lasst es mich wissen).