Korsika-2017-27

Das erste Mal mit einem Kleinkind im Ausland unterwegs; mein Erfahrungsbericht als Tante mit meiner 1-jährigen Nichte

Bereits kurz nachdem meine Schwester Mama geworden ist, haben wir beschlossen, spätestens zum ersten Geburtstag der kleinen Maus zu dritt einen Mädels-Urlaub gemacht zu haben.
Da nun die KiTa-Eingewöhnung kurz vor der Tür stand, sollte das Versprechen auch eingelöst werden.

Die Reiseorganisation wollte ich übernehmen, da mir das als Reisebloggerin doch eigentlich leicht fallen sollte.

Als Unwissende ohne eigene Kinder schwirrte mir aber schon der Kopf bei der Wahl des Urlaubsortes.
Am besten warm; schließlich soll die Kleine ja nicht ständig frieren und dick eingepackt sein.
Baden wäre schön; z.B. im Baby-Pool oder im Meer. Dann natürlich auch am Strand im Sand spielen.
Familienfreundlich soll die Unterkunft sein.
Gibt es Animationen, Spielmöglichkeiten oder Unterhaltungen für die Kids?
Was für Essen wird vor Ort angeboten?
Fragen über Fragen.
Schnell hatte ich Thailand im Kopf. Aber dann dachte ich an die sehr lange Flugzeit, die Hitze und das doch sehr außergewöhnliche Essen. Also weitersuchen.
Nach langem hin & her kam für uns eigentlich für´s Erste nur Europa in Frage.

Die Wahl fiel schlussendlich auf Korsika. Eine Woche mit Selbstverpflegung.

Unsere Bleibe war ein Familien-Resort an der Ostküste (Perla di Mare) mit viel Kinderprogramm und sogenannten „Mobile Homes“ als Unterkünften. Also quasi ein Wohnmobilpark; nur mit festinstallierten Trailern die mit Küche, Esszimmer, 2 Schlafzimmern, Dusche & WC und großer Terrasse ausgestattet waren.

Nicht zu weit weg (die Flugzeit betrug nun pro Strecke gerade mal 2 Stunden).
Gerade schön warm zu dieser Jahreszeit; es war Ende Juni.
Meer und Sand ausreichend vorhanden.
Essen und Umgebung nicht zu abenteuerlich; in dem Fall sogar ziemlich europäisch.

Hörte sich also perfekt an.
Je näher die Abreise rückte, umso mehr aufgeregter war ich, das erste Mal Urlaub mit einem Kind zu machen.
Mein Bericht ist keine Anleitung, sondern soll nur meine eigenen Erfahrungen aufzeigen, die mir besonders aufgefallen sind und an die ich so nicht gedacht hätte.

Die Abflugzeit von Köln war um 15:30h am Nachmittag. Perfekt also nach dem Mittagsschlaf.
Die Kleine war brav und der Start mit dem Ohrenproblem verlief besser als gedacht.
Meine Schwester hatte bereits vor dem Start an Nasentropfen zur Unterstützung für den Druckausgleich gedacht. Vielleicht auch deswegen kein Geweine und Geheule; alles toll gemeistert (war ja auch alles noch so aufregend neu im Flieger).
Im Flugzeug selbst wollte sie natürlich bespaßt werden und nicht die ganze Zeit auf Mamas Schoß sitzen (so die Vorschriften in der Kabine bei Einjährigen).
Als wir die Flughöhe erreicht hatten durfte sie mal zu mir, mal zu Mama und mal auf den Fußboden vor unsere Füße.
Ich hatte übrigens vorsorglich in unserer Reihe alle 3 Sitze gebucht, damit die Kleine mehr Freiheiten hat und wir niemanden anderen nerven. War ja auch für uns das erste Mal.
So ein Extraplatz war natürlich sehr angenehm, aber ehrlich gesagt bei der kurzen Flugzeit wäre das nicht nötig gewesen.

Wir kamen also einigermaßen entspannt am Airport in Korsika an, holten unser Gepäck und den Buggy, wickelten die Kleine und ab ging es zur Autovermietung.

Übrigens; die Handhabe mit dem Buggy am Flughafen ist „eigentlich“ Standard.
Entweder checkt man ihn gleich mit dem normalen Gepäck ein oder gibt ihn kurz vorm Einstieg in den Flieger ab.
Nach Ankunft am Zielort sollte er dann mit dem normalen Gepäck auf dem Band liegen.
In seltenen Fällen wird er bei Ankunft auch mal direkt beim Ausstieg noch am Flugzeug herausgegeben oder liegt gar am Boden neben der Treppe. Also am besten gleich so packen, dass man Kind & Sachen auch eine zeitlang am Airport tragen kann.

Nachdem alles eingeladen war und der Kindersitz – den wir bei Reservierung extra gebucht hatten – auch sein o.k. bekam, hieß es noch über eine Stunde zum Resort fahren.
Mittlerweile war es schon nach 19:00h und Schlafenszeit für unsere Jüngste.
Aber kein Thema – das erledigte sich von selbst im Auto! Es war jetzt einfach „ihre Zeit“.
Selbst das Einchecken im Resort bekam sie nicht mehr mit und das fremde Bett war egal. Gute Nacht.

Die erste Nacht war leider nicht so Dolle.

Im Vorfeld hatte ich zwar an das Buchen eines Kinderbettes gedacht, so dass als wir ankamen schon alles aufgebaut war, aber das Zimmer, in dem das Kinderbett stand, war einfach viel zu klein für die beiden und wurde schnell stickig. Auch war das Bett für meine Schwester ein Einzelbett, so dass sie die Kleine nicht zu sich ins Bett rüber holen konnte als sie Nachts etwas unruhig wurde.
Ich hingegen hatte das etwas größere Zimmer mit Doppelbett.
Die Aufteilung war also supoptimal. Deshalb  habe ich gleich nach dem Aufstehen erstmal die Betten, das Kinderbett und kleine Schränkchen umgebaut.
Und so hatten dann meine Schwester und meine Nichte das große Zimmer mit Doppel- und Kinderbett und ich das Einzelzimmer. Geht doch.

Meine Anregung wäre an dieser Stelle nicht alle großen Sachen von zu Hause mitzuschleppen. In gut sortierten Unterkünften kann man vorab Dinge wie Kinderbett, Hochstuhl etc. dazu buchen.
Klar – kostet natürlich extra; aber das ist es sicherlich wert.
Am meisten war meine Schwester über ihren Maxi-Cosi froh, denn der war bei der An- und Abreise goldwert. So musste Mausi als sie bereits schlief nicht ständig irgendwo rausgezerrt werden und außerdem ist es etwas was sie ja schon kennt.

Am nächsten Morgen war der Nachwuchs natürliche wie immer um halb sechs hell wach und ausgeschlafen, obwohl es eigentlich heißt, dass Kinder eine 3-tägige Anpassungsdauer brauchen.
Wir hingegen waren etwas geplättet, da wir noch die Sachen verräumt und uns eingerichtet haben und dadurch erst nach 23h ins Bett sind. Durch den Umbau am nächsten Morgen hätten wir uns das aber sparen können. Bei einer späten Ankunft also lieber erstmal eine Nacht drüber schlafen 🙂

Die Kleine hingegen hatte die Anreise ihres ersten Urlaubs perfekt gemeistert.

Leider gab es am Ankunftsabend keine Einkaufsmöglichkeit mehr für uns. Wir hatten nicht mal Wasser.
Ich fuhr deshalb gleich früh morgens zum nahegelegenen Supermarkt und besorge Grundnahrungsmittel wie: Baguette, Margarine, Wurst, Marmelade, Kinderkekse, Obst, Wasser, Kaffee, Tee usw.
Als ich zurück kam saßen die beiden schon hungrig am gedeckten Tisch (ja – selbst die Kleinste hat beim Aufdecken geholfen und fand es großartig überall helfen zu dürfen) und so genossen wir gemeinsam unseren ersten Urlaubstag auf unserer Terrasse bei traumhaften 26°.
Da ich den Hochstuhl bei der Buchung vergessen hatte (man kann ja auch nicht an alles denken), bauten wir uns selbst einen kindergerechten Stuhl zusammen der es die ganze Woche über auch getan hat.

Da die Kleine schon laufen konnte, wollte sie natürlich nach dem Essen sofort runter und alles erkunden.
Die freilaufenden Kätzchen und Rehe rund um unsere Unterkunft waren aber auch zu interessant.
Leider war der Streichelzoo auch ein Problem, das wir so nicht auf dem Schirm hatten:
Die Stufen zur Terrasse waren echt hoch und die Zwischenräume des Zauns gefühlt zu weit, so dass sie durchrutschen könnte. Also ganz schön beängstigend.
Wir haben uns einfach mit Handtüchern und dem Wäscheständer als Barriere geholfen und siehe da, die Sicherheit war kein Problem mehr.

Danach folgte ein kleines Nickerchen für die Maus und wir zwei Großen räumten derweil alles auf, haben abgewaschen und die Sachen für unsere erste Erkundung der Anlage zusammengepackt.

Zum Glück hatten wir den Buggy dabei, denn die Anlage war echt weitläufig.

Echt toll gemacht das Resort.
Ein niegelnagelneuer großer Spielplatz, eine tolle Kinderwasserlandschaft, ein Gehege mit Eseln und Rehen, ein Pool, ein Restaurant und natürlich das Meer. Und alles sehr sauber.

Wir entschieden uns fürs Erste für den Pool. Erst mal eine Abkühlung denn jetzt, kurz vor Mittag waren es schon fast 30°. Die Hitze störte die Kleine komischerweise weniger als uns.

Zum Glück hatte meine Schwester im Reisegepäck an zwei Schwimmwindeln gedacht.
Erst wollte sie keine mitnehmen, da es ja eigentlich in einem Kinderresort so etwas zu kaufen geben sollte (denkt man) und da die Dinger echt sehr viel Platz wegnehmen. Man schleppt ja eh schon das ganze zusätzliche Gepäck mit „Schwimmzeug“ wie: Eimerchen, Schaufel, Sandformen, 3 Badeanzüge, Sonnenmütze, Sonnencreme, Schwimmflügel, Kühltasche, Badehandtuch, Bademantel etc. mit.

Da kann man auf diese Platzfresser gerne verzichten. Keine gute Idee.
Denn jetzt waren die zwei Dinger innerhalb einer Stunde verbraucht – ups.
Sicherlich, man kann die auch weglassen und die Kleinen nackt baden lassen.
Aber wir fanden das vorallem aus Hygienegründen nicht gut.
Im Pool sollte man auch auf andere Rücksicht nehmen; am Meer ist es eine ganz andere Geschichte.

Echt krass so ein paar Pool-Stunden; wie schnell doch die Zeit vergeht.
Platz suchen (nicht zu sehr im Schatten – wird dort schnell kalt nach dem baden; aber auch nicht die pralle Sonne)
Kind einreiben mit Sonnenschutz (mind. 50+)
Kind die Schwimmwindel an
Kind anziehen mit Sonnenschutz (Leibchen, Mütze etc.)
spielen, planschen und jauchzen
Pause machen; auch wenn sie gar nicht raus wollte, aber die Zähne schon klapperten
Kind wieder aus den nassen Sachen raus – auch die Schwimmwindel aus hygienischen Gründen wegschmeißen
Kind abtrocknen
Kind warme Sachen anziehen.
Eine Kleinigkeit essen (wir hatten deshalb immer Keks, Apfel, Quetschi oder gar geschmierte Brötchen/Baguettes dabei, denn nach dem Baden war unsere Kleine immer extrem hungrig).
Wieder ins Wasser wollen und
das Ganze von vorn.
(macht man dann max. zweimal Vormittag und zweimal Nachmittag)

Zurück mit Sack und Pack zur Unterkunft (meistens schlief sie schon auf dem Weg ein – so kaputt war sie) hieß es für sie ein kleines Mittagsschläfchen und für uns Essen kochen und aufräumen.

Da wir keine Schwimmwindeln mehr hatten fuhr ich los neue besorgen.
Zum großen Erstaunen hatte der Supermarkt in der Nähe keine und der etwas größere ein paar Kilometer entfernt nicht ihre Größe.  Somit war ich fast zwei Stunden beschäftigt um Schwimmwindeln zu besorgen.

Am Nachmittag dann das gleiche Programm nur am Meer!

Der erste Sand war natürlich toll; kannte sie ja schon aus dem Sandkasten von daheim.

Auch das tosende Meer fand sie klasse und auch wenn das Thema Schwimmflügel etwas gedauert und viel Geduld und Überzeugung gebraucht hat, lohnte es sich. Sie wusste nun mit ihrem einen Jahr genau: ohne Flügel darf sie nicht ins Wasser und so zog sie die quietschroten Dinger, die ihr am Anfang nicht geheuer waren, plötzlich doch gerne an.

Ich denke das ganze Thema „Wasser“ war für uns leicht zu handhaben, da meine Schwester schon von Anfang an mit meiner Nichte zum Babyschwimmen gegangen ist.
Sie hatte Glück, da der Kurs sehr altersgerecht betrieben wurde. So ist sie daheim schon vom Beckenrand gehüpft und konnte auf schwimmende Matten im Wasser klettern. Da war es nun auch nicht schlimm, wenn mal Wasser vom Meer ins Gesicht spritzte.
Zwar war ihr das Salzwasser am Anfang unangenehm, aber der Spaß beim Wellengehüpfe (auf unserem Arm) natürlich viel interessanter und großartig.

Auf dem Weg zurück zum Trailer noch schnell die Rehe mit Gras füttern, Abendessen kochen, die Kleine baden (wegen dem Salz vom Meer und dem Chlor vom Pool) und ins Bett bringen.
Hört sich einfach an, war es aber nicht.

Das Duschen – ohje – mochte sie mal gar nicht. Lösung von der Mama: Tante fährt in den Ort und kauft ein kleines Gummiboot. Dort konnte sie in der Abendsonne noch im lauwarmen Wasser auf der Terrasse planschen und ach so ein Zufall, wurde das klare Wasser auch gleich zum Waschen genommen.
Tja – ein paar Tricks braucht man halt.

Das zu Bett gehen? Auch nicht so einfach.
Leider ließen sich die Fenster nicht ganz abdunkeln und so machte sie keine Anstalten schlafen zu wollen. Die Abendsonne knallte ins Zimmerfenster und wir fanden den eigentlich so schönen Sonnenuntergang in diesem Moment ziemlich unschön.
Erst nachdem um halb zehn die Sonne unterging war, war endlich Ruhe – puh.
Fix & fertig fielen wir dann auch nach dem aufräumen und dem ereignisreichen Tag müde ins Bett.

Tag 1 Ende.

Und so ging es dann eigentlich eine ganze Woche. Immer nach dem gleichen Ablauf.
Uns war es dann auch egal ob die Kleine erst um zehn ins Bett ging. Ihr hat es nicht geschadet und sie war am nächsten Tag ausgeruht und die ganze Zeit happy.
Auch wurden meine Schwester und ich ein immer besser eingespieltes Team.
So gönnten wir uns abends auch mal ein Bier auf der Terrasse, während die Maus nebenan schlief.

Meine Schwester meinte; dass Urlaub eigentlich wie zu Hause ist; nur viel besser und entspannter.
Denn nun musste sie ja auch nicht mehr alles alleine machen.
Ich denke das geht Paaren zu Hause und dann im Urlaub genauso; also wenn der der normalerweise den ganzen Tag arbeiten geht und nicht zu Hause ist und sich nun beide die ganze Action mit dem Nachwuchs teilen können – oder?

Da wir nicht nur im Resort sein wollten, planten wir einen Ausflug.
Aber eigentlich waren wir nun so aufeinander abgespielt, dass wir nix durcheinander bringen oder auseinander reißen wollten. Lieber das Altbewährte? Nix da. Dann wären wir nicht Familie B. !!

Wie immer waren alle um halb sechs wach und es konnte gleich nach dem Frühstück mit dem Auto zum offiziellen schönsten Strand auf Korsika losgehen.
Wahrscheinlich auch wegen der Uhrzeit waren wir die ersten und bekamen einen super tollen Parkplatz und tolle Sonnenliegenplätze. Die Maus war so begeistert von dem türkisfarbenen Meer, dass sie sofort rein wollte. Cool war auch, dass es flach abfallend war und sie somit sicher mit den Füßen alleine drin stehen konnte.

Nach dem Baden war sie eigentlich total müde, aber wollte bzw. konnte nicht gleich schlafen.
Der aufgezogene starke Wind, der Wellenlärm und das Drumherum waren viel zu aufwühlend um sich jetzt schlafen zu legen. Aber es half nichts; sie musste schlafen, denn sie wurde immer quengeliger und grantiger. Mit viel Geduld meiner Schwester schlief sie dann doch irgendwann gut geschützt vor Wind & Sonne – auf der Sonnenliege ein; da machte auch der Wind nix mehr. Sooooooo süß!

Mama und Tante gönnten sich ein alkoholfreien Cocktail, Pommes und Chips.
Alles ziemlich ungesund; ich weiß, aber ja, darf auch mal sein.
Der Tag verging wie im Flug und so waren wir von morgens bis spät Nachmittag dort.
Klar war, dass der kleine Fratz bereits auf der Rückfahrt (dauerte ca. eine Stunde) im Auto schlief. Doof nur, dass sie beim Aussteigen aufgewacht ist.
Naja, dann doch noch baden (wäre sie heute ausnahmsweise Mal drum rum gekommen), Abendessen und so lange bespaßen, bis die Sonne wieder unter ging.
Hui – wie aufregend.

Dann noch ein nicht unwichtiger Hinweis von meiner Schwester:
Wenn ihr in Ländern mit Sonne viel im Auto unterwegs seid, dann die hinteren Sonnenfensterblenden nicht vergessen oder sich billige im Urlaub kaufen. Es ist echt nervig wenn die Kleinsten im Auto ständig von der Sonne geblendet werden oder gar davon wach werden. Und wenn die Mäuse mal quengeln und sich alleine fühlen; einfach zu ihnen nach hinten setzen; das hilft, denn wer will schon ganz alleine sein (außerdem können sie in dem Alter ja noch gar nicht aus dem Fenster schauen weil sie zu klein sind…. ist dann ganz schön langweilig – oder?).

Die folgenden Tage verliefen dann genauso entspannt wie die anderen „normalen“ Tage.

Schneller als gedacht, kam aber schon der Abreisetag.
Vor dem hatten wir echt Bammel und den sollten wir auch haben.
Unser Flug ging nämlich erst um 22:00h abends.
D.h. als wir um 18h ins Auto gestiegen sind um zum Flughafen zu fahren, schlief die Süße natürlich schon tief und fest fast zwei Stunden im Auto.
Leider wurde sie beim Check-In wach und war bis zum Abflug mehr als aufgedreht.
Dann hatte der Flieger auch noch etwas Verspätung; aber es ging noch.
Nur als wir dann im Flieger saßen und auf den Start warteten ging es los:
Sie wollte nicht sitzen, wollte nicht stehen, wollte nicht in ihre Maxi-Cosi, konnte nicht schlafen und war mega hibbelig. Sowas von drüber, dass es einem selbst im Herzen wehtat.
Keine Beruhigung half. Erst als die Lichter im Flieger ausgingen und Ruhe an Bord eingekehrt war (nach über einer Stunde) schlief sie erschöpft und mit Tränen im Gesicht ein.

Klar taten uns auch die anderen Fluggäste leid; aber dagegen kann man einfach nichts machen.
Einfach versuchen die Ruhe zu bewahren und nur nicht selbst aggressiv werden.
Wir beide verhielten uns so still es nur ging und rührten uns nicht damit sie ja nicht wieder aufwacht.
Wir machten drei Kreuze, als wir um ein Uhr Nachts zu Hause in Köln in der Wohnung ankamen und sie immer noch schlief. Behutsam legten wir sie ins Bett und fielen selbst mega erschöpft in die Falle.
Aber wer denkt sie schlief am nächsten Morgen länger.
Pustekuchen; halb sechs: Hallo ich bin wach und will spielen!

Ich war erstaunt, wie schnell Kinder sich an neue Situationen anpassen können – nämlich viel viel besser wie wir Großen. Und so hatte unsere Maus Ihren ersten wundervollen Urlaub; und wir natürlich auch.

Man muss aber auch sagen, dass wir mit unserem Sonnenschein wohl mehr als Glück hatten, denn im Großen & Ganzen lief doch ja alles super – sagt auch meine Schwester.

Natürlich ist jedes Kind anders und kann auf neue äußere Umstände unterschiedlich reagieren.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass das genau der Punkt ist.
Wenn die Begleitpersonen entspannt sind und das Kind merkt dass es hier im Urlaub toll ist und sich alle Wohlfühlen, dann überträgt sich das auf die ganze Reisegruppe.
Auch eine Freundin berichtete mir von einem positiven ersten Urlaub mit ihrem Kleinkind – 3 Wochen Thailand – und es war alles machbar.
Und das die Uhren im Urlaub sowieso anders ticken (dürfen), ist ja sowieso klar.

Achja; und die ersten Pommes und das erste Baguette mit Nutella waren natürlich der Hammer.
Das Leuchten in den Augen war unbeschreiblich.
Aber dafür ist es ja Urlaub und danach begann der Ernst des Lebens: die Kita.
Mit geregelten Zeiten, ordentlichem Essen und neuen Freunden.

Fazit:
Nach der einen Woche kann ich jetzt etwas besser nachvollziehen, was es heißt 24 Stunden für ein Kind da zu sein. Respekt an dieser Stelle an alle Eltern.

Aber ich glaube auch, dass man sich viel zu schnell einen Kopf bei der Planung der ersten Reise mit seinem Sprössling macht. Denn mit einem Kind, welches gerade mal ein Jahr ist, macht man noch nicht wirklich viel falsch. Animationen und viele Spielfreunde braucht das Kind noch nicht.
Da war es auch nicht so wichtig, dass das ganze Resort und die Angestellten nur französisch gesprochen haben. Die Kleinen beschäftigen sich in dem Alter noch ziemlich mit sich selbst bzw. sind bei den Eltern.

An wichtigen Sachen die mitnehmen, die man zu Hause auf jeden Fall auch braucht.
(Hey Schwesterchen, hast Du vielleicht Lust noch eine Checkliste für meine Leser/innen zu schreiben?)

Und wenn man sich selbst verpflegt, dann kauft man im Supermarkt eh die Dinge die man kennt und für alles andere: lass laufen; man kann viel vor Ort regeln oder es pendelt sich sogar von alleine ein.

Nur Langeweile ist im Urlaub für ein Kind ein „no go“.

Es war eine wunderbare Erfahrung für mich als Tante und wir sind uns richtig näher gekommen.
Danke für die schöne Zeit ihr zwei …. meine Familie !

Tante Silke

Ich würde gerne erfahren, was ihr so erlebt habt bei eurem ersten Urlaub mit Kind und ob euch ein paar Punkte in meinem Artikel bekannt vorkommen. Deshalb würde ich mich über ein Wörtchen an diesem Örtchen freuen!

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