Donnerstag, 25.12.2014. Tag 8
Um 6 Uhr aufgestanden und schwups saßen wir auch schon wieder im Flieger.
Leider gab es keinen Direktflug nach Kauai, sondern nur einen mit Zwischenstopp in Honolulu. Aber kein Thema – waren froh, dass wir den Sturmregen und unsere Unterkunft auf Molokai verlassen konnten und uns jetzt auf ein ganzes Haus für uns allein freuen dürfen.
Der erste Eindruck: amazing.
Sind am späten Nachmittag am Haus (Airbnb) – welches in einem Tal von Kilauea auf Kauai liegt – bei Nieselregen angekommen.
Ein großes grünes Haus auf Stelzen (wie wir später erfahren haben ist es aufgrund der Tsunamigefahr Gesetz, dass ab einer bestimmten Nähe zum Meer und dem Wasserspiegel eben das Haus „höher gelegt“ werden muss).
Und wie witzig, das Haus hatte den gleichen Farbanstrich wie die Farbe der Palme davor.
Eine riesige Küche, in der wir unseren 200$ Einkauf erstmal verstaut haben. Jaja – Lebensmittel sind nicht so ganz billig auf Hawaii – wie wir nun zum zweiten Mal feststellen mussten.
Dann gleich das bereitliegende Kayak geschnappt und auf dem Fluss zum Strand gepaddelt.
Es gab leider keinen direkten Fußweg zum Strand – dieser war trotz der Nähe zum Strand nur mit dem Auto und einen großen Umweg erreichbar. Aber dann voll cool. Eine Runde schwimmen – bzw. Wellen hüpfen (denn leider sehr starke Wellen, ordentliche Strömung und sehr viele Steine) und danach ein kleiner Spaziergang rund um die Bucht, die nur für die Anwohner war. Wieder zurück gepaddelt, duschen – ab ins Bett.
Aufgrund einer zugezirrpten unruhigen Nacht wegen den Grillen, dauerte das Aufstehen am Morgen etwas länger.
Freitag, 26.12.2014. Tag 9
Nach dem späten Frühstück also noch mal ein Liegchen – welches dementsprechend auch länger ausgefallen ist. Dann haben wir uns hochgerafft und unser Wander- und Schnorchelzeug eingepackt und sind den Tipps von der hawaii.de Agentur gefolgt. Ein Fehler?
Na gut für das Wetter kann die Agentur ja nix oder doch? Unsere Host hat schon gesagt: was macht ihr über Weihnachten auf Hawaii? Da ist doch Winter! (denn es hat mal wieder geregnet und war durch den starken Wind echt zu frisch). Wie gesagt, die „Tipps“ waren alle samt unbrauchbar.
Wasserfälle auf einer Brücke die nicht zu sehen waren (sind 4x hin und hergefahren), Banana Jo ‚ s (Smoothie Stand) was sold out, das Regis Hotel Place wo wir einen Drink nehmen sollten ein einziger Golfplatz und Hanalei Surf Spot war irgendwie eine einzige Shoppingcity. Naja eigentlich nur eine Straße. Und der Napali Coast Trail so mit dunklen Regenwolken verhangen, dass wir uns den Weg gespart haben und zurück ins Haus gefahren sind – zum Glück, denn wie wir später erfahren haben war der eh wegen dem Wetter geschlossen. Tja leider hatte es schon wieder angefangen zu regnen und war echt nicht schön.
Dann mal morgen abwarten.
Schade – da ist man meilenweit von zu Hause entfernt und auf einem der angeblich schönsten Flecken der Erde und bis jetzt war das Meiste wegen des schlechten Wetters nicht machbar oder echt (oder vielleicht deshalb) nur hässlich.
Dazu kommt noch, dass Hawaii bei allem irgendwie teuer ist.
Das hat lt. einem unserer Host auch einen guten Grund: alles – aber auch wirklich alles muss eingeflogen werden.
Naja – eine gute Nachricht hatten wir heute schon bekommen: in Deutschland hat es gerade geschneit und es sind Minusgrade.
Samstag, 27.12.2014. Tag 10
Da wir ja sonst ja auch so früh wach waren, hatten wir uns für heute keinen Wecker gestellt.
Und siehe da: Punkt 7 Uhr waren wir wach – das heißt dann wohl nach 10 Tagen: Tschüss Jetlag!
Heute ist das Wetter auch das erste Mal traumhaft und wir wollen zum Weimea Canyon. Einer riesigen und tiefen Schlucht ….ein Canyon eben.
Nach über einer Stunde Fahrt ging es steil aufwärts. Dabei konnten wir schon die ersten Bilder erhaschen. Anders als im Reiseführer beschrieben, haben wir natürlich an jedem Lookout angehalten. Und die Blicke in den Canyon waren atemberaubend. Wir hatten nur eins nicht bedacht: auch auf Hawaii ist es auf 1300m kalt! brr. (außerdem heute ganz schön windig bei 15 Grad). Wir sind dann weitergefahren und haben uns den Awaawapuhi Trail für eine erste Wanderung rausgesucht. Wanderstiefel an und ab durch den Matsch. Es hatte ja gefühlt 10 Tage geregnet. Je weiter wir den Trail runter kamen desto wärmer wurde es dann auch. Nach knapp 2 Stunden waren wir am Ziel: ein gigantischer Blick auf bzw. in die Napali Coast. Es war so gewaltig tief, dass mir ganz anders wurde. Für unsere Rast haben wir einen Felsvorsprung gewählt, wahnsinnig tolle Bilder gemacht und Touristen-Hubschrauber beobachtet die tief unter uns ihre Kreise wie Vögel zogen – so tief waren die bzw. wir so hoch.
Dann mussten wir die 2 Stunden natürlich auch wieder zurück – in diesem Fall bergauf.
Glücklich – wenn auch der Weg selbst nicht so dolle war – zogen wir unsere Matschstiefel wieder aus und fuhren (diesmal mit unserem gemieteten Jeep) noch mal zum Canyon um weitere Bilder zu machen, weil jetzt das Wetter wolkenlos und sonnig war. Aber es war jetzt um kurz vor 15h wesentlich mehr los wie am Morgen. Tja – entweder Wetter oder Menschen.
Mit Kopfweh und einer Beule (mein Mann hatte mir versehentlich eine Wasserflasche an den Kopf geworfen als ich hinten im Auto alles verstaut habe und er aber schon vorne saß und mir die Flasche eben herwerfen wollte … ups … leider verfehlt) fuhren wir weiter zum Poipu Beach im Süden.
Eigentlich sehr schön mit vielen schicken Häusern, aber irgendwie dann doch eher ein Kinderspielplatz – denn da der Beachpark riesig war, ein paar einfache Wasserzugänge und Spielwiesen hatte – waren entsprechend viele Kinder da – tja leider nix für uns. Wir sind – nachdem wir die Zufahrt zum Shipwreckbeach nicht gefunden haben – wieder zurück in unsere Bleibe.
Dann war es auch schon wieder dunkel – und nach dem Essen gleich ins Bett.
Sonntag, 28.12.2014. Tag 11
Meine bessere Hälfte wurde irgendwie nicht wach, also habe ich erstmal gewurschtelt.
Nachdem Frühstück war er immer noch müde und ich hatte das ganze Internet nach Heliflügen durchforstet. Tja – leider ist bis zu unserer Abreise auf Kauai alles ausgebucht! Es hatte durch das schlechte Wetter viele Flugstornierungen gegeben und sich somit zu viel aufgestaut. So werden wir den Canyon und die Napali Coast nicht mehr aus der Vogelperspektive erleben. Schade. Wild entschlossen wollten wir jetzt noch schnell eine Surflesson für morgen buchen – die auch alle ausgebucht waren – und das aus den gleichen Gründen wie schon erzählt. Vor lauter Frust haben wir uns spontan entschlossen ein Tag im Haus zu bleiben.
Am Nachmittag sind wir wieder in unser Kayak gestiegen und zum Strand gepaddelt. Sah mittlerweile richtig cool aus zu zweit im Einklang. Da muss man nämlich erst einmal einen gemeinsamen Rhythmus finden. Dann wieder Wasserhüpfen (denn die krassen Wellen waren immer noch da) und ein Spaziergang am Strand. Diesmal in die andere Richtung. Hatten gehört, dass es dort wohl einen kleinen Trail geben soll, der aber nirgendwo stand. Leider hatten wir den aufs Erste nicht gefunden und außerdem keine Schuhe an. Befragten – wieder zu Hause angekommen – unsere Gastgeberin ob der überhaupt gehbar ist. Sie sagte grundsätzlich schon, aber da wäre wohl auf einem Abschnitt eine Hausbesitzerin, die meint ihr gehört der Berg und die Küste (was nicht stimmt) und entsprechend nervt, wenn man auf „ihrem“ Grundstück“ langtigert – tja – auch im Paradies kann man sich seine Nachbarn manchmal nicht aussuchen. Puh – auch so ein fauler Tag kann anstrengend sein. Ach so – nachdem ich ja schon ein wenig schlauer hinsichtlich der Vorreservierung von terminabhängigen Unternehmungen war, habe ich gleich einen Heliflug auf Big Island gebucht.
Montag, 29.12.2014. Tag 12
Nach dem Aufstehen haben wir uns entschlossen nochmal zum Beach nach Hanalei in den Norden zu fahren. Dort haben wir uns 2 Surfbretter geliehen (die wie wir später feststellten) für uns viel zu groß und schwer waren. Tja als Nichtprofi kennen wir uns vor allem in der Bretterwahl nicht aus. Nichtsdestotrotz haben wir es gewagt. Bin sogar 2x gestanden – aber eher schlecht als recht und wohl eher Zufall. Es war so viel los im Wasser, dass es echt sehr eng wurde und die Zusammenstöße vorprogrammiert – und dann ist es passiert: Schatz wurde von einem fremden Brett am Finger erwischt und hat saumäßig geblutet. Um keine Haie (gibt es hier eigentlich welche?) anzulocken, waren dann unsere Surfversuche nach einer Stunde beendet.
Wir haben die Bretter zurückgegeben und in der „City“ im Supermarkt Pflaster und Antiseptikum gekauft. Verarztet waren wir dann in den ansässigen Surfshops zum Frustshoppen. Wenigstens das klappte noch 🙂 Mit kaputtem Finger und verbranntem Gesicht (trotz Wolken und schlechtem Wetter) sind wir wieder Heim gefahren und haben uns die neue Bleibe von Mark Zuckerberg (dem Facebook Gründer) angeschaut. Jawohl der hat sich gerade nebenan mal schnell für 120 Millionen gleich einen ganzen Berg gekauft. Tja – wer kann – der kann. Die Locals haben sich natürlich gefreut und wir haben heimlich schnell ein Foto vom Eingangstor gemacht – hihi – noch wohnte er ja nicht drin.
Zuhause ging es dann unter die Dusche und schnell Sachen packen – denn morgen geht’s schon wieder weiter nach Maui.