4 Wochen Hawaii – oder schlichtweg: everything closed! (Teil 1, O´ahu)

Diesmal sollte der Urlaub ein ganz besonderer werden, denn es war unser 10 jähriger Hochzeitstag.
Wer konnte ahnen, dass der so was von anders als erwartet verlief und im Endeffekt daran schuld war, dass ich mein Leben nun völlig auf den Kopf stelle.

Mittwoch 17.12.2014 – Tag 1
… endlich ging es los – nach einem mal wieder stressigen Tag im Büro, schnelles Koffer packen am Abend und einer entsprechend kurzen Nacht (3 Uhr morgens aufstehen). Dann ging schon kurz nach 7 Uhr der Flieger von München nach Frankfurt.
Zum Glück hatten wir 1,5 Stunden zum nächsten Anschlussflug in die USA – denn der Frankfurter Airport ist riesig.
Am letzten Gate stand es dann – das Monster: eine 747-8 Halbdoppeldecker der Lufthansa. Ich hatte bis dahin noch nie so ein großes Flugzeug gesehen.
Wir stiegen ein, nahmen Platz und los ging es in 11 Stunden nach Los Angeles. Ein paar Filme geschaut und zum Glück auch ein wenig geschlafen.
Am Flughafen in LA angekommen, Gepäck geholt und brav durch die Einreiseabfertigung.
Nachdem wir es endlich hinter uns gebracht hatten, sind wir mit Sack und Pack quer über den ganzen Airport von LA, dann Sachen wieder aufgeben und durch den Ganzkörperscanner. Ehrlich – die 2 Stunden Zwischenstopp hatte es auch wirklich gebraucht und waren richtig eingeplant – kürzere Anschlussflüge kann ich nicht empfehlen, da verpasst man bei dem ganzen Prozedere dann schnell seinen Weiterflug. Jetzt ging es endlich weiter nach Honolulu.
Leider war es in der United Airline nicht so schön. Nicht zu vergleichen mit der LH. Keine TV, unfreundlich, eng, kalt und uralt. 6 Stunden später sind wir auf dem Airport von O´ahu in Honolulu eingetroffen. Leider ließ das Wetter zu wünschen übrig. Aber egal, sind doch jetzt auf Hawaii.
Somit also den Alamo Mietwagen Shuttle Stop suchen – nicht einfach, denn es gab kein einziges Hinweisschild weit und breit wo sich der befindet. Ein Passant sagte uns: da hinten hinstellen – einfach Hand hoch – kommt schon irgendwann was.
Also rauf die Hand – Shuttle kam – hielt – packte uns ein – fuhr zur Alamobase – Mietwagen geholt.
Die Knutschkugel Fiat 500 bekommt an anderer Stelle ein Lob für ihre Winzigkeit; auch wenn der wirklich verdammt klein ist – egal – fährt.
Nach ca. 45 min Fahrt in der Dunkelheit – es war ca. 21 Uhr – haben wir – nach ein paar Minuten suchen – unsere 1. Unterkunft in Kailua auf O´ahu gefunden und bezogen die wir über Aribnb gebucht hatten. War echt nicht einfach, denn der Eingang zum Cottage lag hinter einem Busch hinter einer Tür die aussah wie Nachbars Zaun und den erstmal zu finden war doppelt so schwer, da in der Hofeinfahrt zwei Autos parkten und somit die Sicht völlig verbauten und im Haupthaus ein älterer Herr rumtigerte (wir dachten echt wir sind auf einem falschen Grundstück und der schießt uns gleich über den Haufen). Wirklich nur durch einen genervten Zufall auf Nachbarsgrundstückseinfahrt über den Zaun blickend haben wir das Häuschen erkannt. Puh. Umziehen und nach 26 Stunden Reisezeit ab ins Bett. Und das Cottage war echt toll inmitten eines reinen Wohngebietes 2 Querstraßen zum Strand.

Donnerstag 18.12.2014 . Tag 2
Banzai Pipeline – Pipemasters 2014 – North Shore auf O´ahu. Die wollten wir uns auf jeden Fall mal live anschauen, denn wenn wir schon mal da sind – oder?! Aber leider gab es kein „takeoff“, da schlichtweg keine Wellen da waren. Nach 6 Stunden im nassen Sand sitzend (hat ein wenig genieselt) Abbruch durch den Veranstalter – durchgefrorene Heimfahrt ins Cottage – um 16 Uhr kurzes Liegchen – um 19 Uhr aufgewacht – egal – weitergeschlafen.
Natürlich um 3 Uhr Nachts putzmunter gewesen.

Freitag 19.12.2014. Tag 3
Um 5 Uhr aufgestanden und wieder zur North Shore hochgefahren: 7:30 Uhr „take off“ und als wir kamen war alles schon proppe voll. Überall Menschen, Kameras, Sand und Wellen!! – oh und natürlich Surfer. Zum Glück war unser Autochen so winzig, dass wir damit in die Lücke bei einer Parkbank passten. Wir erst mal im ortsansässigen Bäcker oder eher Deli, lecker gefrühstückt und zurück zum Strand.
Stunden später: Medima ein Brasilianer hatte das Turnier gewonnen und Luke Slater geschlagen. Dennoch war der Held des Tages ein Newcomer. Der hat sich so über seinen perfektes take off und eine Punktezahl von 9,5 gefreut, dass er gleich aus dem Wasser gesprungen ist, sein Surfbrett hingeschmissen hat und seinem Kumpel in die Arme gefallen ist. Nicht so ein Wichtig Getue wie die Vollprofis. Und voll cool: der ist genau an uns vorbeigelaufen. Haben wir sogar auf Video 🙂 Glücklich sind wir dann kurz vor Schluss nach Hause gefahren. Auf dem Rückweg wollten wir aber noch kurz am Waimea Vally vorbei (ein Tropengarten mit Wasserfall in dem man baden kann). Da dieser aber Eintritt kosten sollte, haben wir uns dann für ein Bier und „shaved ice“ entschlossen (pah war das ekelig – künstliche Farbe vom feinsten), dann auch noch beim Haleiwa Strand kurz ins Meer gehüpft, dann ein Sandwich und Shrimps an Foodtrucks gefuttert und wieder nach Hause.

Samstag 20.12.2014. Tag 4
So langsam bekommen wir den Jetlag in Griff.
Nach ein paar geschäftlichen Emails und verunglückten Pancakes (selbstgemacht) ging es nach Pearl Harbor. Fast 2 Stunden lang haben wir das Schlachtschiff Missouri erklommen und begutachtet. Ganz schön beeindruckend. Und kurz neben dem Schiff ist ja das Memorial der USS Arizona in dem damals so viele Menschen gestorben sind – und das liegt immer noch kurz unter der Oberfläche… brr. Gänsehaut. Danach zum legendären Waikiki Beach in Honolulu, denn wir wollten da einen Surfkurs machen um später zu sagen: hey waren surfen am Waikiki Beach. Aber dann ein Schock:
Der Strand – wenn man das so nennen darf (denn der ist eher lang wie breit) – und das Wasser völlig überfüllt. Hunderte von Menschen wie Ölsardinen im Sand und Wasser waren uns zu viel. Waren wirklich traurig und enttäuscht. Leider konnten wir nicht herausfinden ob das immer so ist oder nur heute; denn auf Postkarten sieht es immer leer aus. Naja. Wir wollten wieder zum Auto und sind auf die Mainstreet zurück und waren geplättet. Shopping extrem in Hochhäuserschluchten: gigantisch und genau das Gegenteil vom saftigen Grün der sonst so schönen Vegetation. Jede Marke die man kennt war hier vertreten (übrigens unser Auto parkte gefühlt auf dem kleinsten noch übriggebliebenen Platz im 7. Stock für 10$ pro 20 Minute). Nach einem Stop bei Häagen-Dazs und dem Kauf von ein paar T-Shirts, entschieden wir uns für einen kleinen Abstecher in eine Galerie. Einfach mal gucken was es hier so schönes gibt. Klang beim Vorbeigehen auch einfach interessant. Nach der tollen Privatvorführung dann doch schnell zum Auto, denn 7.500 $ für ein Bild wollten wir doch nicht ausgeben. Hihi, die 20$ für knapp eine Stunde parken waren schon teuer genug.
Hm, aber jetzt wussten wir auch, warum wir eine Privatvorführung bekommen hatten. Also vorher nach den Circapreisen fragen, auch wenn die Galerie eher wie ein Souveniershop aussieht. Denn Galerie ist Galerie.
Auf dem Heimweg in Kailua einen klasse Supermarkt gefunden und ein wenig gestöbert was man wohl hier in der USA so bekommt und was „in“ isst (wollten eigentlich nur Tomaten kaufen) – gleich 34$ ausgegeben. Dann hatten wir Hunger, aber außer Pizza, Taccos und Burger im Fastfoodstil – nix.
Auf einmal um die Ecke: ein richtig tolles und super lecker Restaurant.
Leider habe ich den Namen nicht aufgeschrieben – aber bestimmt nicht das billigste Restaurant am Platz. Es gab für meinen Göttergatten lecker Kohl mit Kartoffeln – also fast wie zu Hause selbstgemacht. Ein leckeres Stück zartes Steakfilet, Krebssuppe, Wein und weißen Sangria und natürlich Bier 🙂 feini. Hätten wir in USA nicht vermutet, denn war schon eher alles Bio.

Sonntag 21.12.2014. Tag 5
Ein toller Sonntag: so typisch man ihn sich auch nur vorstellen kann.
Um 7 Uhr aufstehen, gaaanz lange am langen tollen Strand von Kailua joggen (und wir sind bei Weitem nicht die Einzigen um die Uhrzeit), danach schnell ins Wasser (kurz abkühlen), nach Hause duschen, ein kurzes Frühstück, ein Liegchen und mittags wieder zum Strand: Sonne, Strand und Meer genießen und lesen. Hatte auch ein Surfbrett von unseren Hosts im Schlepptau, aber war so ein kurzes Profiding und irgendwie doof wenn man es noch nicht so richtig kann und außerdem hatte es kein Leach. Dabei wollte ich doch nur ein bisschen üben. Egal.
Dann am Nachmittag wieder ins Cottage; duschen und relaxen (war ja auch so anstrengend am Meer). Dann ein bisschen packen, denn morgen geht’s schon wieder weiter nach Molokai.
Jetzt ist es halb acht und ich bin schon wieder müde. Aber ich muss gleich noch mit dem Büro telefonieren, also wach bleiben (wegen der Zeitverschiebung von immerhin 12 Stunden!).

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