Big Island Hawaii - Department National Park Volkano

4 Wochen Hawaii – oder schlichtweg: everything closed! (Teil 5, Big Island)

Dienstag, 06.01.2015 – Tag 20
Früh um 6:30 Uhr hieß es raus aus den Federn und mal wieder zum Flughafen. Ein nicht so leckeres Burger King Essen zum Frühstück (wir lernen es nie) und auf geht’s zu Big Island – unserer letzten Insel – denn die letzte Woche Urlaub ist angebrochen.
Nur eine kleine Anmerkung: Flug von Maui nach Big Island = keine Fenster in Reihe 25 = letzte Reihe. So haben wir auch nicht den Vulkan Hakealea beim Abflug von oben gesehen; dachten wir konnten aufgrund der Pleite vom Sonnenaufgang noch ein Blick erhaschen.
Angekommen in Hilo – wo es richtig heiß war – erstmal wieder der Gang zur Autovermietung. Leider diesmal eine Vollpleite. Unser Auto war nicht da (welches wir immerhin vor 9 Monaten reserviert hatten) und der Check In dauerte fast 1,5 Stunden. Die Agentur von Deutschland hatte schlicht weg den falschen Vouchercode eingegeben und wir sollten das Auto jetzt  noch mal bezahlen. Das haben wir wie gesagt erst viel später erfahren, da die Dame am Schalter das Problem nicht gleich erkannt und uns dann an einen anderen Schalter geschickt hat. Wir sollen uns mit Deutschland in Verbindung  setzten – haha – es ist gerade Nacht in Deutschland! Dann sollten wir bis Nachmittag auf ein frei werdendes Auto  warten. Wir haben dann – immer noch höflich – nach einem anderen Auto in der gleichen Klasse  erkundigt – aber die hatten nur eine Klasse  niedriger. Ok nehmen wir – auf die Frage, wegen der Gutschrift – geht nicht – sollen uns mit Deutschland in Verbindung setzen. Hat uns auf Bitten hin dann auf einem windigen Zettel mit Hand geschrieben, dass es eigentlich 100$ billiger die Woche wäre. Hm. das Geld haben wir bis heute nicht von Deutschland erstattet bekommen.
Wir haben genommen was wir gekriegt haben und sind in den nächsten Supermarkt (leider gibt es auf der Insel keine Whole Foods Market). Um halb drei Nachmittag sind wir dann in unserer neuen Bleibe angekommen: Toll. Ein kleines Chalet in Kilauea mitten im Regenwald und nicht weit vom Volcano Nationalpark. Total schnuffig, mit LED Kaminfeuer, Heizung (jaja .. war nur so um die 10 Grad …) und einer verglasten Dusche mit Sicht in den Dschungel. Diesmal übrigens nicht über Airbnb gebucht.
Durch die Erfahrungen der vergangenen Wochen wollten wir besser vorbereitet sein und sind gleich nach dem Check-in ins Chalet zum Volcano Visitor Center gefahren. Sehr gute Idee. Haben unseren Wanderplan für morgen zusammengestellt und sind schon mal zum Craterlookout (Jagger Museum) gefahren. Sehr schön. Das Tal gigantisch – das Wetter ausnahmsweise mal bombastisch und mit dem Sonnenuntergangslicht phänomenal. Haben dann noch die Dampfschlote begutachtet und den Sonnenuntergang im Volcanohouse bei einem Weinchen und einer Kleinigkeit zu essen genossen.
Zurück im Bungi super gemütlich gemacht.
Ach so – hatte ich vergessen: zurzeit ist die Hälfte vom Cratertrail geschlossen und die Lava fließt aufgrund des neuen Lavaweges nach Pahoa und nicht ins Meer.  Aber nach 3 Wochen „Closed-Erfahrungen“ waren wir ziemlich relaxt über die Nachricht.
Wobei eigentlich sehr schade. Ach so – und die Lavaspucke macht sich aktuell auch recht rar – nur Dampf.

Mittwoch, 07.01.2015 – Tag 21
Ausgeschlafen und voller Tatendrang sind wir um 10 Uhr los zum Kilauea Crater. Das Wetter war super und wir sind eine wundervolle 5 Stunden Tour gegangen. Leider sind die einzelnen Trails auf den Karten, die man am Visitor Center bekommt nicht benannt. Nur Pünktchenlinien. Also haben wir unseren eigenen Loop zusammengestellt. Idee war den Kilauea Iki Trail um einen Schwestercrater herum. Dachten wir – und wir wurden positiv überrascht, als es direkt DURCH den Crater ging.
Durch das Einschlagen in die richtige Richtung über einen Teil des Crater Rim Trails kamen wir durch eine Lava Tube und sind dann weiter auf dem Crater Rim Trail. Dieser führte uns ewig lang durch einen Wald mit vielen Farnen und wir waren fast immer allein (tja – es gibt halt noch viele Besucher mit einer bestimmten Bequemlichkeit und somit alles mit dem Auto erreichen zu müssen). Obwohl der Loop wegen der gefährlichen Gase nicht weiter ging sind wir wild entschlossen bis zum closed Schild gegangen (war gar nicht soweit) und sind abermals belohnt worden. Ganz allein standen wir dann oben auf dem Lavafeld das den Hauptkrater und einen kleinen Krater (naja – war doch ganz schön hoch steil und groß) miteinander verbunden hat. Ach so das Ding hieß Keanakako Crater – toll.
Zurück ein bisschen die Straße lang und schwups den nächsten Traileingang gefunden. Den Byron Ledge Trail. Auch total schön – mal was anderes als Wald. Dieser führte uns dann entlang des Hauptkraters direkt zurück zum Visitor Center. Aber wer glaubt, dass wir fertig waren täuscht. Fast am Ende unseres Weges ging es dann plötzlich abwärts! Hä? Wir wollten doch hoch – egal – und plötzlich standen wir IM großen Hauptkrater. Gigantisch alles einmal von unten zu sehen.
Dann ging es ein gutes Stück im Crater tatsächlich wieder rauf – klar; musste ja. Ganz am Schluß ist uns dann eine Reisegruppe angeführt von 3 Rangern mit gefühlt 200 Menschen entgegengekommen.  Mussten eine Zeit warten bis alle vorbei waren. Dann noch ein paar Treppen und geschafft.
Unser Feierabendbier hatten wir uns nach den 5 Stunden verdient.
Das gibt morgen Muskelkater. Danke.

Hätte hätte Kraterkette oder half the way is downhill.

Donnerstag, 08.01.2015 – Tag 22
Und wieder ein toller Tag. Zuerst wussten wir gar nicht was wir machen sollten und sind deshalb ziemlich spät los. Wir sind dann nach Pahoa – dort wo gerade lt. Nachrichten der Lava Flow stehen geblieben ist. Pahoa ist ein kleines Hippiedorf wo die Häuser eher aussahen wie in einer Westernstadt (schon wieder – aber niedlich). Nachdem wir zweimal die Mainstreet rauf und runter gefahren sind (es steht ja nirgendwo: hey hier geht es lang zum gefährlichen Lavastrom …) haben wir die Transferstation (die nicht wie gedacht ein Busbahnhof, sondern ein Recyclinghof war) gefunden. Ein paar Militärwägen standen hier und da und wiesen indirekt auf die Gefahr hin. Aber dann sahen wir es, das frisch erkaltetete Lavafeld. Schon faszinierend, wenn man bedenkt, dass der Flow echt nur ein Haus zerstört hat und dann gestockt ist – genau vor der Stadt.

Hatten noch nicht genug von Lava und sind zum nahegelegenen Lava Tree Monument (wie passend) gefahren. Dort fuhren wir auf einer Straße, die uns etwas verwirrte. Irgendwie erahnte man, dass hier mal eine gigantische und endlose Baumallee mit uralten riesiger Bäume gewesen sein muss, aber nun lagen die Bäume alle neben der Straße. Es hatte den Eindruck, als ob diese alle abgeholzt wurden um nun die Straße zu verbreitern. So eine Schande – dachten wir.

Wie wir aber am Ende der Straße vom Hot Dog Guy erfahren haben, war dem aber nicht so. Der Hot Dog Guy steht an einer Kreuzung und bietet u.a. Rentier- und Büffel Hot Dog´s an. Das wollten wir auf jeden Fall probiert haben. Kamen natürlich gleich ins Gespräch. Er selbst war wirklich ein Schräger aber interessanter und sehr netter Typ, der uns erzählt hat, dass im August 2014 (also noch nicht so lange her) ein Hurrikan alle Bäume niedergewalzt hat. Er hat uns dann noch ein Foto gezeigt, wie es noch vor ein paar Monaten ausgesehen hat. Unfassbar schön. Dementsprechend war auch der Lava Tree Park „closed“ – alles kaputt. Und was wir noch erfahren haben: der kälteste Winter  den sie seit laaaangem hatten und der Lavaflow stoppte übrigens HEUTE kurz bevor wir angekommen sind das erste Mal .. seit Monaten. Tja.
Ach so: Unser Hot Dog Guy hatte noch einen flotten Spruch auf der Lippe, weil ich meinem Mann fast alles weggegessen hatte (hatte so Hunger…) :

happy wife, happy life !

Nice – wie ich persönlich finde.

Dann ging es weiter zum Mauna Kena, dem höchsten Berg und Vulkan der Welt!!
Nach fast zwei Stunden Fahrt kamen wir am Visitor Center an. Und? Wer errät es? Summit is closed! Wollten schon wieder fahren, aber es waren nur noch 1,5 Stunden bis zum Sonnenuntergang. Zum Glück haben wir uns entschieden das Auto am Visitor Center stehen zu lassen und sind noch einen Hügel hochgestiefelt um wenigstens einen schönen Ausblick zu erhaschen. Der Hügel war höher als gedacht und wir hatten einen tollen Blick Richtung  Sonnenuntergang. Es hat wahnsinnig gewindet, aber wir konnten es uns hinter einem Steinhaufen „gemütlich“ machen. Dort haben wir eine Stunde in der Kälte ausgeharrt und hatten unseren Sonnenuntergang, wenn der auch nicht so spektakulär war.
Dann im Schnellschritt zurück zum Auto zum Aufwärmen, denn als die Sonne  weg war, war es nur noch 8 Grad! brr.
Glücklich und wieder mit dicker warmer Kleidung an haben wir auf die Dämmerung gewartet, die dann auch schnell kam. Wir erfuhren durch Zufall, dass es gleich eine Sternvorführung gibt – hier im Visitor Center. Dann Schlange stehen für einen Blick durch die Teleskope, was ich finde nicht so toll war, denn die kleinen Punkte am Himmel (Sterne) waren dann nur etwas größere Punkte. Hm.
Haben aber die Venus und den Merkur gerade noch erwischt, weil die dann hinterm Berg verschwunden sind. Jaja, die Erde dreht sich auch im Dunkeln J
Dann war es richtig duster und ein Astroranger hat den Sternenhimmel erklärt.
Haben die Milchstraße gesehen, den Mars, die Galaxie Andromeda mit ihrem Sternbild (welches auch Pegasus, Perseus und Cassiopaja beinhaltet) und vieles mehr. Klasse. Es war alles so nah und klar, dass ich mir vorgekommen bin wie in Star Wars (oder gerne auch Star Trek). Auf jeden Fall mit dem Gefühl: wir sind auf den Fall nicht die Einzigen in diesem Universum. Und das auf dem höchsten Berg der Welt 🙂 Yes. Tolle Erfahrung.
Nach Kakao, Cup of Noodles und Nüssen sind wir dann die 2 Stunden Fahrt wieder zurück ins Bungi.
Obwohl die Fahrtzeit mal wieder enorm war, haben wir viel erlebt.
Tja, man muss nur aus dem Haus gehen um was zu erleben :/) Gute Nacht!

Freitag, 09.01.2015 – Tag 23
Auf zu neuen Ufern. Wortwörtlich. Denn heute geht es zu unserer letzten Destination – direkt ans Meer. Aber erst mal aufstehen, Sachen packen und los. Checkout 10 Uhr morgens.
Zwischenziel war der Kahuku Trail am Marker 70 der noch zum Nationalpark gehört und eben auf dem Weg lag. Schon eine Stunde gefahren und dann; auch jetzt dürft ihr raten: closed! Ich fasse es nicht – aber warum? Eis gibt es hier nicht, denn es war richtig warm und von Stürmen weit und breit nichts zu sehen. Sind ein wenig am Gatter stehen geblieben und es kam ein Truck mit einem Rasenmäheranhänger dran um die Ecke. Tja – heute Cleaningday! – d.h. die ganzen umgestürzten Bäume wegräumen, Parkplatz putzen etc. Naja – muss ja auch mal gemacht werden – und das natürlich gerade dann wenn wir kommen.  Zum Glück hatten wir gleich um die Ecke an der Straße ein Schild  gesehen – to Green Sand Beach. Na dann dort hin. Nach ein paar Minuten Fahrt waren wir unten am Wasser – in mitten von Viehweiden (alles ohne Bäume) die endlos erschienen – und es wurde immer heißer  – und dazu ein Bluesky wie aus dem Bilderbuch. Plötzlich standen lauter Localtrucks da, wo u.a. cold Drinks verkauft wurden.

Uns wurde auf ein selbst gemaltes Schild „Parking Green Sand Beach“ hingewiesen und gleich erklärt, dass man für 15$ pro Person zum Strand hin und zurück gebracht wird oder wir eben ab hier laufen können. Da wir ja sowieso hiken wollten – Sachen aufgeschnallt und los. Und es wurde immer heißer und an jeder Bucht dachten wir, dass wir gleich da sind – Pustekuchen. Fast eine Stunde sind wir über Stock und Stein, Buchten und Fahrrinnen gestolpert. Meine bessere Hälfte wollte eigentlich irgendwann umdrehen. Und es wurde noch heißer. Aber ich habe ihn noch weiter getrieben – zum Glück. Denn auf einmal um die Ecke: der grüne Strand in einer tiefen ausgewaschenen Bucht mit türkis blauem Wasser.
Zum Glück hatte ich Schwimmsachen eingepackt, so dass wir uns ins kalte Nass gestürzt haben. Wir hatten kein Handtuch dabei, waren aber sowieso bei der Hitze wieder in 5 Minuten trocken, sind hochgeklettert und haben weiter geschwitzt. Unter einem aufgebauten Sonnenschirm fragte uns ein wartender Local, ob wir für 10$ pro Person zurückgefahren werden wollen. Momentmal; wäre die Hälfte der Strecke nicht 7,50$ ?!

Naja – hatten keine Lust den ganzen Weg in der brüllen Hitze zurückzugehen (und das wissen die Locals natürlich und lassen sich das entsprechend bezahlen … immer diese Touris – erst sparen wollen – dann jammern).
Also rein in den Truck (oder was davon noch übrig war) und mit David (so hieß unser Fahrer) zurück geholpert. War lustig, denn mein Mann spürte hinten im Laderaum – ohne Sitze – jede Rippe und wurde hin und her geschleudert.

So und dann ging es auf direktem Wege nach Captain Cook. The Sunny Side of Big Island. Was ich nicht wusste, dass auf der Westseite der Insel quasi jedes Haus einen Oceanview hatte – sozusagen „Hanglage“. Wir also dem Navi nach und nach unten (hatte ja irgendwas direkt am Meer gebucht). Immer engere Straßen und Kurven – Mensch, wenn wir später noch mal zum Einkaufen müssen, müssen wir den ganzen Weg wieder rauf fahren … mussten wir.
Wir kamen an und: unsere Hausnummer war gefühlt ein Messihaus. Irgendwo zwischen dem ganzen Sperrmüll eine ältere Dame die wir fragen ob wir richtig waren – ja wir waren richtig.

Ohje – fing ja schon gut an. Auf einen Lagerplatz mit Sperrmüll sollten wir parken – und dort ging es auch zu unserem Eingang; zum Cottage. Unser Host führte uns einmal durch das „Haus“ – alles offen und um einen Baum gebaut. Ein Baumhaus auf dem Boden? Naja für mich war das einfach nur ein dunkles Loch – sorry. Mein erster und länger anhaltender Gedanke war: wo bin ich hier denn gelandet? Hatte eigentlich gedacht, dass das ein nettes Strandhaus ist. Übrigens auch wieder Airbnb. Und nun hausen wir im Garten von den Gastgebern. Von Privatsphäre mag ich gar nicht sprechen. Hat echt lang gedauert, bis ich das verinnerlicht hatte. Von „happy wife happy life“ nichts zu spüren.
Ach so und der Beach Access war ein Steinloch etwa 500m weg. Das Meer war auch nur zu hören – nicht zu sehen und unser Host meinte: morgens sind hier die Spinnerdelphine und machen Sprünge. Jippie-jah-jeh – na da bin ich ja mal gespannt.

Mein Mann wollte noch ein paar Zutaten fürs Essen und noch mehr Moskitozeug (denn davon gibt es hier mehr als reichlich) besorgen. Wir also den Berg wieder rauf und in den Supermarkt. Leider ein echt schlecht sortierter Markt. Schade – wir hatten uns so auf wiedermal kulinarische Wahnsinnsideen made in USA gefreut.
Zurück hat er sich ins Zeug gelegt und trotzdem – oder wohl deswegen – in der Open Air Küche feini Essen gemacht. Es war auch schon zappenduster, aber mit der Lichterkette, dem Grillengezirpe und den LED Kerzen war es saugemütlich.

Tja, Tags ist es so und bei Nacht ganz anders (Zitat aus „Shrek“).

Nach einer guten Flasche Wein und einem tollen Essen (oh er hat übrigens den Pfeffer mit dem Chili verwechselt – aber halb so schlimm) sind wir dann ins Bett. Mal sehen wie uns die „Offenheit des Cottages“ gefällt.
Gute Nacht.

Samstag, den 10.01.2015 – Tag 24
Ohmann. Die Nacht war leider wie für Stadtkinder erwartet schlimm: Hundegebelle, quietschende Balken, Brandung, Moskitos, Hitze (keine Aircon). Das ganze Programm und kein Schlaf. Da sieht man mal wie verwöhnt man schon ist.
Ich hatte so krasse Alpträume, dass mein Schatz mich 3x in den Arm nehmen und trösten musste.

Wollten dann gleich morgens vor der Tür schnorcheln gehen – nix war’s. Zu krasse Wellen an den Steinen – ach so hatte ich vergessen. Der Beach ist ein Lavasteinhaufen an dem man sich ordentlichen verletzen kann, wenn einen die Wellen an die Lavabrocken dätschen. Auch Delphine wie angekündigt gab es natürlich keine.
Zurück in der Unterkunft erstmal Frühstück gemacht. Wir beide waren ganz schön platt und grantig, da sollten Blaubeerwaffeln mit frischen Blaubeeren, Melone und Blauberjoghurt und einem Spiegelei weiter helfen.
Danach wollte ich es nochmal mit einem Liegchen versuchen (Ohrstöpsel ganz tief rein) und weg war ich – fast 3 Stunden! Kurz vor eins wollten wir dann zum Two Step Beach. Wohl eine ganz beliebte Schnorchelecke. Im Reiseführer stand was von 3$ Parkgebühr im Park.
Die Dame am Counter sagte dann: 5$ Eintritt. Naja, wenn wir schon mal im Historical Park vom damaligen König  parken und auch bezahlt haben, schauen wir uns auch das Museum schnell an. Also wir die Minirunde gemacht (gab ja nur die). Naja, 2 oder 3 alte Häuser oder zu mindestens wie sie seinerzeit ausgesehen haben mussten, ein großer quadratischer Steinhaufen – mannshoch, ein paar geschnitzte Holzfiguren und ein paar Süsswasserpfützen und durch waren wir. Hm. schade.
Dann Schnorchelzeug gepackt und ab. War schon wieder ganz schön heiß.
Wir waren natürlich nicht die Einzigen – aber trotzdem ab ins Wasser. Sind dann vom Ufer aus gesehen erst links lang wo kaum jemand war und da war es in Ordnung. Nicht zu tief im Wasser ein paar noch intakte Korallen und verschiedene Fische. Dann rüber auf die rechte Seite und da war auch schon wieder alles kaputt und kaum Fische.
Nach ca. 30 Minuten waren wir auch schon fertig. Sachen an, in Supermarkt und Fleisch für den Abend gekauft – wollten grillen. Tja, leider sollte sich herausstellen, dass es kein gutes Fleisch war. Sowas von zäh. grr.
Unsere Hosts hatten gerade selbst Gäste. Er war auch aus Deutschland und sie aus den USA. So kamen wir mit ihnen ins Gespräch und haben abermals sehr interessante Dinge erfahren. Die wohnen jetzt halb auf Big Island im Norden und halb in Alaska. Interessant waren vor allem die Geschichte wie Captain Cook eigentlich gestorben ist – nachdem auch diese Ecke benannt ist –  und Geschichten über Detroit.
Haben uns eingeladen auf ein Weinchen zum Sundowner am Wasser. Dann noch ein paar Sterne gucken und wieder nach Hause. Wie gesagt – Essen und dann ins Bett. Auf eine gute Nacht – die hoffentlich besser wird als die Erste.

Ach so: unsere neue Bekanntschaft hatte dann noch einen tollen Spruch:

3 Versions of the Truth (es gibt 3 Versionen der Wahrheit):
True (Wahrheit)
Lie (Lüge)
Media (Medien)

Sonntag, den 11.01.2015 – Tag 25
Um 6:30 Uhr bin ich aufgestanden um zu schauen ob die Delphine in der Bucht sind. Bin zum Strand und habe fast eine Stunde mit dem Fernglas aufs Wasser geschaut. Ich hab nix gesehen. Leider.
Naja, irgendwann ist auch mein Gemahl aufgestanden, dann gefrühstückt um 11 Uhr los im den Norden zum bereits vorgebuchten Heliflug.
Wir waren eine Stunde zu früh dran. Da der Heliport von Sunshine Helicopter (der Witz zum Namen kommt nachher noch) im Prince Hapuna Beach and Golf Hotel lag, sind wir noch auf ein Zuckerwasser (die Limonaden sind in Amerika übrigens alle viel süßer wie in Deutschland .. auch wenn es die gleichen Marken sind) an die Poolbar. Die Hotellobby war gigantisch. Alles blitzeblank sauber und großzügig. Aber was halt Hotels so an sich haben. Einen Pool, eine kleine Bar, viele Menschen auf Liegen und kleine Zimmer (obwohl diese lt. Internet 350 – 800$ die Nacht(!) kosten sollten). Ganz ehrlich – mit unserem Airbnb Guesthouses sind wir bisher immer super gefahren. Wir hatten max. 1.000$ pro Woche für Häuser und Appartments gezahlt. Klar immer Selbstverpflegung, aber dafür bekam man immer was vom wahren Leben mit; immer.
So – zurück zum Heliport – Sicherheitseinweisung – Fotos und Einstieg. Jippi – wir zwei durften neben dem Captain ganz vorne sitzen! Klasse. Und auf ging es in die Lüfte. Sind langsam vor uns hingetuckelt und erstmal über karge Landschaften rechter Hand am Mona Kena Berg vorbei und dann waren sie da – dicke fette Wolken. Haben fast nichts gesehen. Sind wohl deshalb recht tief unterhalb den Wolken geflogen. Dann Richtung aktueller Lavaflow über den sappenden Vulkan. Dort haben wir ausnahmsweise mal „rot“ gesehen; Lava die im Zeitraffer ein Baum nach dem anderen verschlingt. Dann ein paar Kreise darüber und Richtung Hilo und? richtig! – Regen!
Dann über Ananasplantagen drüber (sofern man es noch erkennen konnte) und die Landschaft wurde immer grüner. Dann an der Küste übers Wasser und cool: erst ein Wal, dann eine Mama Wal und ihr Baby und noch ein springender Wal. Dann: ein riesen Canyon vor uns! Da sind wir reingeflogen und haben eine Menge riesig hoher Wasserfälle gesehen. Ganz nah dran sind wir geflogen; dann über den Berg und da lag er: ein alter abgestürzter Bomber aus dem Weltkrieg. Dann über saftig grüne Wiesen mit vielen Rindern. Soll die 2. größte Ranch von Hawaii gewesen sein. Tolle Gegend dieses Weimea. Und das war’s auch schon: 1:45h Flugzeit mit Regen.
Aufm Rückweg in Kilauea noch einen Burger gegessen und fast um sieben daheim.
Fix und alle von den Eindrücken und natürlich wieder einer 4 Stunden Fahrt.

Montag, 12.01.2014 – Tag 26
Heute heißt es Abschied nehmen von Hawaii. Schade, jetzt wo wir uns eingegrooved haben und ich schlussendlich die letzte Bleibe die schönste fand. Warum? – weil Sie so einfach, gemütlich und authentisch war. Tja – manchmal sind es die einfachsten Dinge.
Ab zum Kona Airport und in 5 Stunden nach San Francisco.
Aber vorher sind wir noch auf Empfehlung unserer Hosts zum Sandy Beach gleich um die Ecke gefahren. Wollten wir uns dann doch mal ansehen – da die Gegend ja gefühlt nur aus Steinen besteht. Und es gab – nach 8 Minuten Schotterpiste und ruckelgeduckel – echt noch Häuser. Zum Teil echt süß – zum Teil:  wohnt hier echt jemand oder ist das auch nur wieder ein Sperrmüllhaufen. An dieser Stelle muss jetzt mal erwähnt werden warum es auf Hawaii – vor allem in den abgelegenen Plätzen – nicht so unüblich ist seinen alten Hausrat im Garten „aufzubewahren“. Denn a) wie soll man z.B. alten Hausrat von der Insel bekommen und b) wenn, ist es saumäßig teuer und c) Recylingsysteme wir in Deutschland gibt es dort leider noch nicht … und der ganze Plastikmüll). Da gibt es noch viel Verbesserungsbedarf.
Naja – auf jeden Fall war der Sandybeach echt ein kleiner sehr versteckter Strandabschnitt – ohne Touristen. Das Wasser war eher „rockig“ bestückt (wie gewohnt) – dennoch gab es einen Weg ins Riff zum Schnorcheln; natürlich von Hand freigeschaufelt. Schon vom Strand aus konnten wir durchs Wasser jede Menge gelbe Fische sehen – hätten wir das mal früher gewusst. Da wir aber schon geduscht, gestriegelt und abfahrbereit waren – und unsere Taucherbrillen mal wieder nicht dabei hatten – sind wir ziemlich schnell wieder gefahren.
Übrigens; sind auch noch mal an unserem „Hausriff“ vorbei – und es waren kaum Wellen da. Sondern viele Schnorchler und Kayakfahrer – haha. Jetzt wo wir abreisen. Wurscht – ab zum Flieger – Auto zurückgegeben und dann der 5 Stunden Flug.

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